Das Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund und die Arbeitsgemeinschaft Dortmunder Frauenverbände organisierten eine kraftvolle Statement-Aktion an der Reinoldikirche sowie eine Fachveranstaltung im Rathaus. Beide Veranstaltungen verdeutlichten nicht nur die Dringlichkeit des Themas, sondern auch den unermüdlichen Einsatz der Beteiligten, auf die andauernden Missstände aufmerksam zu machen: Das noch nicht verabschiedete Gewalthilfegesetz und die geplanten Kürzungen der finanziellen Mittel im Bereich Schutz und Unterstützung für von Gewalt betroffenen Frauen sind dabei enorm wichtige Themen. Der Landeshaushalt will hier schließlich 1,9 Millionen Euro einsparen.
Eindringliche Appelle und praktische Hilfsmittel
Die Bühne an der Reinoldikirche wurde zur Plattform für engagierte Botschaften an Politik und Gesellschaft. Vertreterinnen der Dortmunder Frauenverbände nutzten 100-sekündige Statements, um auf die alarmierende Zunahme häuslicher und digitaler Gewalt sowie die wachsende Zahl von Femiziden aufmerksam zu machen. Begleitet von der beeindruckenden Stimme der Sängerin Floriana Di Luca setzten die Teilnehmerinnen ein kraftvolles Zeichen für Solidarität und Veränderung.
Das Gleichstellungsbüro der Stadt verteilte Taschenalarme an die Passant*innen – ein symbolischer und zugleich praktischer Beitrag, um das Bewusstsein für Sicherheit und Eigeninitiative zu stärken.
Oberbürgermeister Thomas Westphal fand klare Worte: „Das Engagement so vieler Menschen zeigt, dass Gewalt an Frauen in unserer Stadt keinen Platz hat. Gewalt an Frauen und Mädchen geht uns alle an. Neben klaren politischen Entscheidungen brauchen wir den Zusammenhalt und die aktive Unterstützung der gesamten Gesellschaft.“
Auch die Gleichstellungsbeauftragte Maresa Feldmann unterstrich die Bedeutung der Aktion: „Dass Gewalt gegen Frauen in unserer Gesellschaft noch immer allgegenwärtig ist, ist nicht hinnehmbar. Ein Gewalthilfegesetz, das Frauen besser schützt und den Ausbau von Hilfsangeboten sichert, ist längst überfällig. Dortmund steht geschlossen gegen jede Form von Gewalt und fordert von Bund und Ländern entschlossenes Handeln.“
Sensibilisierung und Lösungsansätze im Rathaus
Unter dem Titel „Antifeminismus – Ausmaß, Auswirkungen und Auswege“ beleuchteten bei der Abendveranstaltung im Rathaus die Referentinnen Anna-Lena von Hodenberg (HateAid) und Ronja Heukelbach („Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen“) die ernsten Folgen antifeministischer Haltungen und Angriffe, insbesondere im digitalen Raum. Die Veranstaltung sensibilisierte nicht nur für die Problematik, sondern bot auch konkrete Anregungen, wie sich Betroffene und die Gesellschaft schützen können.
Im anschließenden Austausch wurden gemeinsam Strategien entwickelt, um gegen Hass und Gewalt vorzugehen. Es wurde deutlich: Neben Prävention und Aufklärung braucht es vor allem politische Rahmenbedingungen, um Betroffene besser zu unterstützen.
Gemeinsam gegen Gewalt
Die Veranstaltungen am Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen waren Teil der Kampagne „Unschlagbar!“, die mit zahlreichen Aktionen das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Das Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund bedankt sich bei allen Beteiligten und Unterstützer*innen, die dazu beigetragen haben, ein starkes Zeichen für eine gewaltfreie Gesellschaft zu setzen.