Die Asiatische Hornisse breitet sich in Dortmund aus. Sie ernährt sich hauptsächlich von Honigbienen und anderen Bestäuberinsekten. Dadurch bedroht sie das heimische Ökosystem, die Biodiversität und die Imkerei. Die Untere Naturschutzbehörde im Umweltamt hat daher das Ziel, möglichst viele Nester der Asiatischen Hornisse aufzuspüren und zu entfernen. Das soll die Ausbreitung verlangsamen. Jetzt ist – dank des Kreisimkervereins – ein Fund gelungen, und zwar auf dem Südwestfriedhof. Das Nest konnte auch deswegen aufgespürt werden, weil die Asiatische Hornisse – anders als die heimische Hornisse – auch bei kühlen Temperaturen noch lange aktiv ist.
Locktöpfchen brachten Imker und Umweltamt auf die richtige Spur
Nachdem ein Exemplar einer Asiatischen Hornisse in einem Supermarkt in der Lindemannstraße gesichtet worden war, machten sich Untere Naturschutzbehörde und die Imker auf die Suche nach dem Nest. Mit so genannten Locktöpfen, in denen sich eine für die Tiere schmackhafte Flüssigkeit befand, wurden die Hornissen angezogen. Durch Beobachtungen konnte der Suchradius festgelegt werden. Die engagierten Imker entdeckten das Nest schließlich Ende November auf dem Südwestfriedhof. Es befand sich in der Krone einer Platane, die aufgrund der Jahreszeit kaum noch Laub trägt – und daher den Blick auf das Nest freigab. Im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde wurde das Nest am Donnerstag entfernt.
Das Umweltamt bittet die Bürger*innen, weiterhin nach Nestern Ausschau zu halten und sie zu melden. Die Nester hängen meist hoch oben in den Baumkronen, deshalb können sie insbesondere jetzt im Herbst und Winter sichtbar werden. Das Nest ist rund bis birnenförmig und hat das Einflugloch seitlich.
Sichtungen auch im Bereich des Rahmer Waldes
Neben dem Südwestfriedhof wurden besonders häufig Asiatische Hornissen südwestlich des Rahmer Waldes gemeldet. Die Bürger*innen, die sich dort aufhalten, sind daher dazu aufgerufen, genau hinzuschauen und Funde zu melden.
Von September bis Dezember fliegen die neuen Königinnen aus. Sie bilden im kommenden Jahr die neuen Völker und sorgen für die Vermehrung der Art. Auch wenn mit Fortschreiten des Jahres wahrscheinlich nur noch leere Nester gefunden werden können, sind die Neststandorte für die weitere Bekämpfung sehr wichtig. Die neuen Königinnen überwintern in der Nähe der Nester, sodass im Frühjahr gezielter gesucht werden kann, wenn die vorjährigen Neststandorte bekannt sind.
Asiatische Hornisse in der kälteren Jahreszeit noch aktiv
Asiatische Hornissen bauen ihre Nester oft in Bäumen. Durch die spezielle Bauweise sind die Nester robust und gegen Kälte isoliert, sodass die Tiere auch kalte Temperaturen gut überstehen. Die Völker werden zwar schwächer, mit aktiven Tieren und Nestern ist aber voraussichtlich noch bis in den Dezember hinein zu rechnen.
Die aus Südostasien stammende Hornisse, die man wegen ihrer markanten gelben Beinmusterung „Asiatische Gelbfuß-Hornisse“ nennt, breitet sich bereits seit den vergangenen Jahrzehnten mit beachtlichem Tempo in Europa – vor allem in Frankreich – aus. Vermehrt ist sie im letzten Jahr auch in NRW nachgewiesen worden und im Frühjahr erstmalig in Dortmund.
Woran erkennt man die Asiatische Hornisse?
Die Asiatische Hornisse ist mit etwas Übung gut von der heimischen Hornisse und anderen Wespenarten zu unterscheiden. Die Tiere sind etwas kleiner als die heimische Hornisse und überwiegend dunkel bis schwarz gefärbt mit nur wenigen gelben Stellen am Hinterleib. Hervorstechend ist bei der Asiatischen Hornisse zudem die Beinfärbung in schwarz-gelb. Die heimische Hornisse hingegen hat einen schwarz-gelb gemusterten Hinterleib und ansonsten eine rostrote Teilfärbung; auch die Beine weisen eine rostrote Farbe auf. Weitere Infos gibt es zum Beispiel auf der Internetseite des NABU.
So können Bürger*innen einen Fund melden
Bürger*innen können Nachfragen sowie jeden Verdacht oder Fund direkt an die Untere Naturschutzbehörde per Mail an pflanzenundtiere@dortmund.de senden – bitte möglichst mit Foto und genauer Angabe zu Ort und Zeitpunkt des Fundes. Wird nur ein Einzeltier registriert, so hilft die Angabe der (Ab-) Flugrichtung (Himmelsrichtung) dabei, das Nest schneller aufzufinden.
Von einer selbstständigen Entfernung der Nester wird unbedingt abgeraten, zu groß ist die Verwechslungsgefahr gerade im Anfangsstadium des Nestbaus mit anderen geschützten Arten.
Ist die Asiatische Hornisse gefährlich?
Bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse geht es in erster Linie darum, die Bedrohung für die biologische Vielfalt und die Honigbienen zu verringern. Für den Menschen ist die Asiatische Hornisse – mit Ausnahme von Allergiker*innen – ungefährlich und ihr Stich vergleichbar mit dem der Honigbiene. Grundlos werden Menschen nicht angegriffen. Hornissen stechen allenfalls zur Verteidigung ihres Nestes zu. Deshalb sollte eine Distanz zum Nest eingehalten werden.