Macht hoch die Tür, die Tor macht weit
Von Cawi Schmälter
Das wohl bekannteste Adventslied, erklungen aus vielen Bergmannskehlen beim ökumenischen Gottesdienst in der Netter St. Josefs-Pfarrkirche zu Ehren der heiligen Barbara, hätte auch am Vortag den BVB-Fußballern mit weit geöffneten Toren beim Gegner vielleicht geholfen. So blieb es dort beim 1:1.
Spaß beiseite. Denn der Bergbau im Ruhrgebiet findet nur noch in den Erinnerungen seiner ehemaligen Akteure statt. Und in diesen Erinnerungen hat der Bezug zur heiligen Barbara, ihrer Schutzpatronin, einen festen Platz.
Bereits zum 28. Mal in ununterbrochener Reihenfolge feierten die ehemaligen Bergleute aus Mengede, Nette und Umgebung, angeführt von Arno Steuer, dem 1. Vorsitzenden des Bergmanns Unterstützungsverein von 1884 und Detlef Adam, 1. Vorsitzender BV-Kleinzeche Max Rehfeld e.V. den Geburtstag ihrer Patronin in einer ökumenischen Andacht.
Pfarrer Hubert Werning von der katholischen Kirche und Pfarrerin Anne-Kathrin Koppetsch von der evangelischen Noah-Kirchengemeinde sorgten für den christlichen Rahmen des Gottesdienstes.
Mit dem Eintreffen der Bergveteranen, dem Anzünden der Barbara-Kerze durch Arno Steuer und dem Vortrag eines Gedichtes durch Detlef Adam begann die Feier, ehe Pfarrerin Koppetsch in ihrer Predigt auf das Leben und Sterben der Märtyrerin Barbara von Nikomedien einging.
Es gibt eine reiche Tradition rund um die heilige Barbara. Bis heute werden am 4. Dezember Zweige von Obstbäumen geschnitten und ins Wasser gestellt. Für diese Barbarazweige besteht dann die Hoffnung, dass ihre Blüten sich am Heiligen Abend öffnen werden.
Natürlich wurde auch gesungen. Unter der Orgelbegleitung von Organist Andreas Dolata klappte es auch ganz gut. Textsicherheit fand man in den ausgelegten Gesangbüchern. Nur bei Georg Friedrich Händels Adventslied „Tochter Zion, freue dich…“ hatte man aufgrund der Melodie-Schleifen einige Schwierigkeiten. Umso besser gelang dann aber das zum Ende des Gottesdienstes von Pfarrer Werning angesagte Steiger-Lied. „Glück auf, der Steiger kommt!“ Da brauchte man kein Textbuch. Mit der aus voller Kehle geschmetterten 7. Strophe (Sie wissen schon, das ist die mit dem A….leder und dem Schnapssaufen) stimmte man sich frohgemut auf die anschließende Zusammenkunft im Gemeindehaus ein.