Die Fachgruppe Transnationale Zusammenarbeit, Teil der Gesamtstrategie Neuzuwanderung, lud ein, um die Frage zu klären, ob Dortmund für eine mögliche EU-Erweiterung 2030 gut aufgestellt ist. Insgesamt nahmen 42 Vertreter*innen aus verschiedenen Bereichen teil, aus der Stadtverwaltung, Arbeitsverwaltung, von den Wohlfahrtsverbänden und freien Trägern. Gemeinsam diskutierten sie die Potenziale und Herausforderungen der zukünftigen Zuwanderung aus den Westbalkan-Staaten.
Drei Referent*innen gaben spannende Einblicke in die Situation ihrer Heimatländer und brachten vielfältige Perspektiven in die Diskussion ein. Jelena Mićović von der Caritas Serbien in Belgrad stellte ihre Arbeit in der Rückkehrberatung vor und erläuterte die Herausforderungen, mit denen Rückkehrende aus dem Ausland konfrontiert sind. Samet Shabani von der NGO Horizon Civitas in Skopje, Nordmazedonien, berichtete von den Bemühungen seiner Organisation, Bürgerengagement zu fördern und demokratische Werte, Freiheit und Menschenrechte zu festigen. Stela Tanellari von der albanischen NGO Different and Equal in Tirana erläuterte, wie ihre Organisation Opfer von Menschenhandel, Ausbeutung und Diskriminierung unterstützt.
Themeninseln und Handlungsfelder
An drei interaktiven Themeninseln wurden wichtige Fragen diskutiert:
- Bedürfnisse und Erwartungen der Zuwandernden: Welche Chancen suchen sie in Dortmund?
- Handlungsbedarf vor Ort: Welche Zugänge zum Wohnungs- und Arbeitsmarkt sowie zum Bildungssystem sind nötig?
- Kooperation und Projekte: Wie können transnationale Netzwerke aufgebaut werden?
Es wurde deutlich, dass sich Dortmund auf eine steigende Zuwanderung einstellen muss, insbesondere im Wohnungsmarkt und bei Bildungsangeboten. Muttersprachliche Hilfsangebote könnten den Zugang erleichtern und zur Integration beitragen.
Vernetzung und Perspektiven für die Zukunft
Der Fachtag förderte die Vernetzung der Akteur*innen vor Ort und führte zu der Erkenntnis, dass Dortmund seine Gesamtstrategie Neuzuwanderung weiterentwickeln muss, um den veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Ziel bleibt, allen Menschen eine gute Bleibeperspektive zu bieten.
Die Fachgruppe plant zudem, die transnationale Zusammenarbeit mit den Organisationen der Referent*innen zu intensivieren, etwa durch Rückkehrhilfen für Arbeitsmigrant*innen, die sich im Rahmen der Westbalkanregelung in Deutschland aufhalten.
Die Veranstaltung organisierte die Fachgruppe Transnationale Zusammenarbeit, die Teil der Gesamtstrategie Neuzuwanderung ist. Die Fachgruppe setzt sich aus Mitgliedern der Stadt Dortmund und freier Träger zusammen und wird von den Fachkoordinatoren Frank Merkel (Caritas) und Thomas Heimburger (Dezernat für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Sport und Freizeit) geleitet.