Mit zwei belarussischen Autor*innen über Belarus und Bücher reden

Autor*innen im Exil: Zur Lesung und Diskussion mit Julia Cimafiejeva und Alhierd Bachareviè .
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Autor*innen im Exil: Zur Lesung und Diskussion mit Julia Cimafiejeva und Alherd Bacharewitsch laden die Freunde der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund e.V. am Freitag, 11. April, um 18:30 Uhr ins Studio B, Max-von-der-Grün-Platz 1-3, ein.

Zwei der bedeutendsten zeitgenössischen belarussischen Autor*innen, die seit Ende 2020 im Exil leben, präsentieren ihre jüngsten Bücher in deutscher Übersetzung. Außerdem reflektieren sie über die aktuelle Situation in Belarus und Sprache(n) als Medium und Identität und erzählen ihre eigenen Exil-Geschichten und über die (Ohn)macht der Literatur.

Gelesen wird aus Alhierd Bacharewitschs Romanen „Europas Hunde“ und „Das letzte Buch des Herrn A.“ sowie dem Gedichtband „Der Angststein“ von Julia Cimafiejeva. Die Veranstaltung findet auf deutscher und englischer Sprache statt, gelesen wird stellenweise auch auf Belarussisch.

Hintergrund zu den Autor*innen

Alhierd Bacharewitsch ist ein belarussischer Schriftsteller. Er hat mehrere Romane und Essay-Sammlungen publiziert, seine Bücher sind ins Deutsche, Englische, Russische, Polnische und weitere Sprachen übersetzt worden. 2017 erschien sein Hauptwerk, der 900-seitige Roman „Europas Hunde“. Das Buch wurde in London, Berlin, Paris und Adelaide als Theaterstück inszeniert. 2024 erschien der Roman in deutscher Übersetzung und wurde im März 2025 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung geehrt. Alhierd Bacharewitsch wurde mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet („Buch des Jahres“, Erwin-Piscator-Preis, English PEN-Award u.a.). Zwei seiner Bücher sind in Belarus als „extremistisch“ eingestuft und verboten, alle seine Werke sind in der Heimat aus den Buchhandlungen und Bibliotheken rausgeworfen worden.

Julia Cimafiejeva ist eine belarussische Dichterin und Übersetzerin. Sie hat mehrere Gedichtbände publiziert, u.a „Der Angststein“ und „Zirkus“. Ihr „Minsk.Tagebuch“ über den Alltag während der Proteste in Belarus 2020, im Original auf Englisch geschrieben, wurde ins Deutsche, Niederländische, Schwedische und andere Sprachen übersetzt. Ihr Buch „Motherfield: Poems & Belarusian Protest Diary“ erschien in den Vereinigten Staaten 2022 und gelangte auf die Short-List für den Derek-Walkott-Prize sowie die Long-List des PEN America Awards. Cimafiejeva selbst übersetzt Lyrik aus dem Englischen und Norwegischen und andere Sprachen. Sie wurde mit dem Carlos-Cherman Preis für ihre Übersetzungen geehrt. 2025 hat Julia Cimafiejeva ein Stipendium des DAAD für Autoren (Berliner Künstlerprogramm) erhalten und lebt zur Zeit in Berlin.

Eine Kooperationsveranstaltung der Freunde der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund e.V. und der Stadt- und Landesbibliothek.

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund