
Ein Bild aus dem Archiv: Im November 2024 wurde die Brücke abtransportiert. Ende April kommt sie wieder – dann frisch saniert und bereit für die nächsten Jahrzehnte.
© Stadt Dortmund / Roland Gorecki
B1-Sperrung für rund zwei Tage
44 Jahre stand sie an Ort und Stelle. Unzählige Menschen legten auf ihr rund 55 Meter über die B1 zurück, um zum Beispiel vom Saarlandstraßenviertel zum Stadion zu gelangen. Im November 2024 wurde die Fuß- und Radwegebrücke Chemnitzer Straße spektakulär ausgehoben und in eine Werkshalle gebracht. In den folgenden Monaten haben Mitarbeiter einer Spezialfirma das Bauwerk umfassend saniert. Neuer Gehwegbelag, neue Geländer, ein frischer Anstrich – die Brücke sieht jetzt wieder aus wie neu.
Für die Sanierung in der Halle statt an Ort und Stelle hatte sich das Tiefbauamt entschieden, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. „Die Sanierung in der Halle hat große Vorteile. Vor Ort hätten wir etwa zwölf Monate gebraucht. Das hätte auch zwölf Monate Umleitung für den Fuß- und Radverkehr bedeutet. Außerdem hätte es dauerhaft Teilsperrungen der B1 gegeben. Beides konnten wir nun vermeiden“, sagt Bauleiter Jens Oblasser vom Tiefbauamt.
Zunächst war geplant, dass die Brücke schon nach rund drei Monaten wieder zurückkommt. Weil aber die alten Baupläne nicht mit der Realität übereinstimmten, hat sich die Sanierung verzögert. „Das Brückenlager auf dem Mittelteil wich von der in den Plänen dargestellten Konstruktion ab. Dieses Lager übernimmt für die Statik der Brücke jedoch eine zentrale Funktion“, erklärt Projektleiter Christian Heck. Die Sanierungsarbeiten haben sich verlängert, dadurch geriet der Zeitplan durcheinander.
Wochenende wurde bewusst ausgewählt
Wie beim Aushub im November, muss die B1 in Höhe Chemnitzer Straße gesperrt werden. Daher wurde ein möglichst verkehrsarmes Wochenende ausgewählt. Die Sperrung wird am Abend des 25. April eingerichtet. Sobald es die Arbeiten zulassen, wird die Sperrung aufgehoben, dies wird spätestens am Sonntagabend (27. April) der Fall sein. Der Verkehr wird über Ruhrallee – Südwall – Rheinische Straße – Möllerstraße – Lindemannstraße – Wittekindstraße umgeleitet. Zur Entlastung der Ruhrallee wird eine zusätzliche Umleitung über die Märkische Straße eingerichtet.
Die sanierten Brückenteile kommen per Schwertransport in der Nacht zuvor an der Baustelle an. Am Samstagmorgen beginnt dann die knifflige Arbeit vor Ort: „Nach erfolgreichem Einhub müssen die Brückenteile bis auf wenige Millimeter genau zueinander ausgerichtet und verschweißt werden. Erst danach kann die Brücke in ihre Ursprungslage abgesenkt werden. Ist dann die exakte Position eingemessen, werden die Lager am Ende und in der Mitte der Brücke vergossen. Während der Aushärtezeit werden die Gehwegbeschichtung im Bereich des Trennschnittes und der Korrosionsschutz aufgebracht“, erklärt Projektleiter Heck.