
Die Grabanlage und das Mahnmal in der Bittermark, entworfen von Karel Niestrath und dem Dortmunder Architekten Will Schwarz, aus der Luft gesehen.
© Friedhöfe Dortmund
Die Gedenkveranstaltung an Karfreitag ist die älteste und größte in Dortmund. Sie erinnert an das schwerste örtliche NS-Verbrechen: die Morde der Gestapo in der Bittermark und im Rombergpark kurz vor Kriegsende. 194 der größtenteils anonym beigesetzten Opfer liegen in den Gräbern hinter dem Mahnmal in der Bittermark. Die einzigen persönlichen Verweise auf die Toten sind Gegenstände, die bei ihrer Umbettung in die heutige Grabanlage gefunden wurden.
2025 jähren sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und damit auch die Massenmorde der Gestapo zum 80. Mal. Deshalb ergänzt eine besondere Aktion das diesjährige Gedenken: Zum Abschluss werden sich 194 Menschen vor je ein Grab stellen und jeweils ein großes Foto von einem der gefundenen persönlichen Gegenstände der Opfer halten. Auf diese Weise werden sie eindrucksvoll an die Nazi-Opfer erinnern.
Den genauen Ablauf und die Redner*innen entnehmen Sie dem angehängten Programm.
Wir bitten um Ankündigung und freuen uns über Ihre Teilnahme und Berichterstattung.
Hintergrund:
Auf einer Lichtung in der Bittermark gelegen, erinnert das Mahnmal aus dem Jahr 1960 als Gedenkstätte an die Morde der Gestapo in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. In den Ostertagen 1945 wurden vom 7. März bis 12. April in der Bittermark, im Rombergpark und auf dem Eisenbahngelände zwischen Hörde und Berghofen etwa 300 Menschen ermordet. Am 13. April 1945 wurde Dortmund von den amerikanischen Truppen besetzt. Bei den Getöteten handelte es sich um Zwangsarbeiter*innen aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Jugoslawien, Polen und der Sowjetunion und um deutsche Widerstandskämpfer*innen, die aus dem Hörder Gestapo-Keller und der Steinwache in den Rombergpark und in die Bittermark verschleppt und dort ermordet wurden.
Im Inneren des Mahnmals befindet sich eine Krypta, in der eines der Opfer, ein französischer Zwangsarbeiter, bestattet wurde. Die Innengestaltung finanzierte die Vereinigung der französischen Zwangs- und Arbeitsdeportierten. Die Krypta wurde zu französischem Gebiet auf deutschem Boden deklariert und ist ein Zeichen der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich.