Feministischer Talk im Keunig.haus
In dem Talk geht es um ein wichtiges aktuelles Thema: Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen in bewaffneten Konflikten. Sie reicht von sexueller Gewalt über Vergewaltigungen bis zu Genoziden. Ihre Ursache liegt auch in Friedenszeiten, und sie hört mit dem Ende der Kriege nicht auf. Denn sie wird – häufig unbewusst – an nächste Generationen weitergegeben. Es geht um Ursachen, Folgen sowie Handlungsbedarfe.
Moderatorin Deniz Greschner spricht mit Lamya Kaddor, Selma Jahić und Ferda Berse
Lamya Kaddor ist Islam- und Erziehungswissenschaftlerin, islamische Religionspädagogin und Publizistin. Seit 2021 ist sie Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Duisburg-Süd. Kaddor ist Innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied im Innenausschuss und stellv. Mitglied im Auswärtigen Ausschuss (Berichterstattung Nahost). Sie gilt zudem als eine der zehn einflussreichsten Musliminnen Europas.
Selma Jahić ist Zeitzeugin und Genozidüberlebende aus Srebrenica sowie Aktivistin. Seit einigen Jahren widmet sie sich intensiv der Gedenkkultur an den Genozid an Bosniak*innen, da dieses Thema im deutschsprachigen Raum kaum Beachtung bekommt. Sie versucht, vor allem junge Menschen zu erreichen und sie darüber aufzuklären, was in den 1990ern in Bosnien und Herzegowina, in Europa, nach dem Zweiten Weltkrieg passiert ist.
Ferda Berse ist Sozialwissenschaftlerin und arbeitet als Gewerkschaftssekretärin. Ihre Schwerpunkte sind kritische Soziologie und Geschlechterforschung sowie Ethnizitätsforschung. Sie engagiert sich in verschiedenen Organisationen sowohl theoretisch als auch praktisch zu den Themen Islamismus, Kurdistan und ezidische Diaspora in Deutschland.
Im Anschluss an das Gespräch gibt es die Möglichkeit, einige Werke des Künstlers Admir Delić zu diesem Thema mit Fokus auf den Genozid in Srebrenica zu besichtigen. Die Ausstellung wird bis Ende des Jahres im Keuning.haus zu sehen sein. Der Eintritt zum Talk Icam Dienstag, 10. Dezember um 19 Uhr ist frei.