Neuer Energiebericht ist da: Städtische Gebäude verbrauchen weiterhin weniger Energie

Kosten blieben auch 2023 stabil – trotz steigender Tarife

Städtische Gebäude verbrauchen immer weniger Energie. Der Städtischen Immobilienwirtschaft ist es auch 2023 gelungen, den seit zehn Jahren anhaltenden Trend bei ihren Gebäuden und Liegenschaften fortzusetzen.

Die Städtische Immobilienwirtschaft, die über 1.500 städtische Gebäude und Liegenschaften mit einer beheizten Brutto-Grundfläche von ca. 1,72 Mio. Quadratmetern bewirtschaftet, hat dem Verwaltungsvorstand jetzt den Energiebericht 2023 vorgelegt. Der Bericht dokumentiert auf gut 50 Seiten die wesentlichen Entwicklungen und Ergebnisse in punkto Energie- und Wasserverbrauch sowie die damit verbundenen Kosten in städtischen Liegenschaften. Gleichzeitig zeigt er den Fortschritt in Energieeffizienz und Klimaschutz auf.

Der Bericht enthält detaillierte Daten zu Energieverbräuchen, Kostenentwicklungen und Maßnahmen in den städtischen Gebäuden und Liegenschaften. Diese Daten zeigen: Trotz gestiegener Anforderungen und einer Erweiterung der Nutzflächen gelang eine Verbrauchsreduktionen. Somit blieben die Energiekosten stabil.

Zentrale Ergebnisse des Energieberichts 2023

  • Wärmeverbrauch: Der witterungsbereinigte Wärmeverbrauch sank um 5,4 Prozent auf 135.032 MWh, trotz einer Zunahme der beheizten Bruttogrundfläche um 2,3 Prozent.
  • Stromverbrauch: Der Stromverbrauch wurde um 1 Prozent auf 36.778 MWh reduziert. Ein Anstieg durch zusätzliche elektronische Ausstattung (z.B. digitale Infrastruktur) wurde durch andere Einsparungen ausgeglichen.
  • Wasserverbrauch: Bedingt durch den trockenen Sommer stieg der Wasserverbrauch um 7 Prozent auf 773.047 m³.

Kosteneinsparungen und Preisentwicklungen

Die Gesamtkosten für Energie und Wasser beliefen sich auf 24 Mio. Euro und blieben gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant. Dies wurde u.a. durch die temporäre Absenkung der Umsatzsteuer auf Wärme und die Energiepreisbremsen ermöglicht. Die einzelnen Kostenbereiche entwickelten sich wie folgt:

  • Wärme: 12,35 Mio. Euro (-6,1 Prozent)
  • Strom: 10,33 Mio. Euro (+7,6 Prozent)
  • Wasser: 1,33 Mio. Euro (+6,0 Prozent)

Trotz steigender Stromtarife und erhöhter Wasserkosten wurden die Gesamtenergiekosten durch Effizienzmaßnahmen, Verbrauchsreduktionen und die gesetzliche Unterstützung stabil gehalten.

Photovoltaik liefert 5,3 Prozent des Gesamtstromverbrauchs

  • Photovoltaik: 172 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 2.731 kWp erzeugten insgesamt 1,95 Mio. kWh Strom, was 5,3 Prozent des städtischen Stromverbrauchs entspricht. Diese Anlagen decken den Jahresbedarf von ca. 452 Vier-Personen-Haushalten.
  • Weitere regenerative Systeme: Der Anteil regenerativ und durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugter Wärme stieg auf 3.302 MWh. Im Einsatz sind sieben Holzpelletanlagen, sechs Wärmepumpen und 21 Blockheizkraftwerke.

Bauprojekte und energetische Modernisierungen

2023 wurden zahlreiche Bauprojekte unter energetischen Gesichtspunkten fertiggestellt. Beispiele:

  • Lessing-Grundschule: Neubau mit thermisch optimierter Gebäudehülle, PV-Anlage, Gründach, Gebäudeautomation, effiziente Lüftungsanlage und Beleuchtungstechnik. Primärenergiebedarf: 49 kWh/m²a
  • Max-Planck-Gymnasium (MPG) und Berswordt-Europa-Grundschule (BEG): Jeweils Erweiterungsneubau in Modulbauweise gemäß Gebäudeenergiegesetz mit PV-Anlage, Gebäudeautomation, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Dach- und Fassadenbegrünung, effiziente und nachhaltige Gebäudehülle. Primärenergiebedarf: 64,2 kWh/m²a (MPG) & 73,7 kWh/m²a (BEG)

Diese Bauprojekte tragen nicht nur zur Energieeffizienz und zum Klimaschutz bei, sondern sparen aufgrund der optimierten Bauweise auch langfristig Kosten.

Langfristige Entwicklung und Ziele

In den vergangenen zehn Jahren konnten beachtliche Forstschritte erzielt werden. Seit 2014 konnte der Wärmeverbrauch (witterungsbereinigt) um 10,8 Prozent und der Stromverbrauch um 7,7 Prozent gesenkt werden. Die erzielten Einsparungen spiegeln die kontinuierlichen Optimierungen in den Bereichen Gebäudetechnik, energetische Sanierungen und den Ausbau von Gebäudeleittechnik wider.

Darüber hinaus wurden dank Photovoltaikanlagen und anderer regenerativer Technologien jährlich mehrere Tausend Tonnen CO₂ vermieden. Ziel bleibt es, die städtischen Gebäude bis 2035 klimaneutral zu bewirtschaften und den Anteil erneuerbarer Energien stetig zu erhöhen.

Veröffentlichung und weitere Informationen

Nach Vorstellung des Berichts im Rat der Stadt wird er unter dortmund.de/immobilienwirtschaft abrufbar sein.

Das Energiemanagement der Städtischen Immobilienwirtschaft betreut u. a. Schulen, Jugendeinrichtungen und Tageseinrichtungen für Kinder, Verwaltungsgebäude, Feuerwachen, Sporteinrichtungen und Friedhöfe.

Der Energieverbrauch der Gebäude der Kulturbetriebe, z. B. Museen und Bibliotheken, sowie deren Energiekosten sind im Energiebericht 2023 separat in den einzelnen Kapiteln dargestellt. Das Theater wird nicht vom Energiemanagement bewirtschaftet.

Für die Bewirtschaftung der Verkehrssignaltechnik und der Straßenbeleuchtung ist das Tiefbauamt zuständig. Diese Bereiche werden daher im Energiebericht ebenfalls nicht berücksichtigt.

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund