Zum Jahreswechsel wachsen die Pläne, etwas Neues zu wagen. Warum nicht die eigenen Stärken für das Gemeinwohl einsetzen? Ob in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Senior*innen, im Umwelt- oder Bildungsbereich – die Möglichkeiten in Dortmund sind so vielfältig wie die Stadt selbst. Menschen jeden Alters und jeder Herkunft sind gefragt. Die FreiwilligenAgentur unterstützt dabei, die passende Aufgabe zu finden und den Weg ins Ehrenamt zu ebnen.
Eine starke Verbindung zwischen Ehrenamtlichen und Organisationen
Die FreiwilligenAgentur Dortmund wurde im Februar 2002 gegründet und hat sich seither als unverzichtbare Anlaufstelle für ehrenamtliches Engagement etabliert. „Wir sind Kontakt- und Informationsbörse für Interessierte und Organisationen und bieten umfassende Beratung an“, erklärt Karola Jaschewski, Geschäftsführerin der FreiwilligenAgentur.
Das Team besteht aus 14 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, die einen Großteil der Beratungen übernehmen – „unter der Prämisse: Ehrenamt fürs Ehrenamt“, so Jaschewski. Die Bilanz für das 2024 kann sich sehen lassen: 450 Beratungen erleichterten den Einstieg ins Ehrenamt. Gleichzeitig unterstützte es Organisationen, die wenig oder keine Erfahrung mit der Einbindung von Ehrenamtlichen hatten.
Eine wichtige Rolle spielt der online verfügbare „Katalog der Tätigkeiten“. Mit rund 1.000 Einträgen bietet die Datenbank einen umfassenden Überblick über Möglichkeiten, sich zu engagieren. Interessierte können hier gezielt nach passenden Angeboten suchen, indem sie ihre Anforderungen und Voraussetzungen angeben. Doch das Herzstück bleibt die persönliche Beratung vor Ort. „Ehrenamt kommt von Herzen und muss für die Aktiven auch zu einer Herzensangelegenheit werden, um langfristig dabei zu bleiben. Daher nehmen wir uns in einem strukturierten Gespräch Zeit und erstellen mit den Interessierten ein individuelles Profil, um das richtige Engagement zu finden. Manchmal muss man zwei oder drei Versuche starten, bis man angekommen ist“, erklärt Jaschewski.
Jeder kann was – und bereichert das Ehrenamt
Nicht nur offensichtliche Talente wie Kommunikationsfähigkeit oder Organisationstalent sind im Ehrenamt gefragt – alle Fähigkeiten können von großem Wert sein. „Handwerkliches Geschick wird in Reparaturprojekten oder Upcycling-Initiativen immer stärker nachgefragt. Repair Cafés sind auf das Fachwissen von pensionierten Ingenieuren, Elektrikern oder Schneidern angewiesen“, betont Jaschewski.
Für jede und jeden gibt es das passende Betätigungsfeld. So fand ein Ehrenamtlicher mit Bewegungseinschränkungen seine Erfüllung als Betreuer einer Schach-AG an Schulen. Medizinische Fachkräfte werden in der Wohnungslosenhilfe dringend gebraucht, um eine grundlegende medizinische Versorgung sicherzustellen.
Neue Beratung für angehende Ruheständler*innen
Neu ist das Beratungsangebot für Menschen, die kurz vor dem Ruhestand stehen – und künftig ihre Freizeit sinnvoll verbringen möchten. Interessierte können sich am Donnerstag, 16. Januar, von 10 bis 15 Uhr im Ladenlokal der FreiwilligenAgentur in der Berswordt-Halle, Kleppingstraße 37, umfassend informieren lassen. Das Angebot findet ab sofort monatlich statt, jeweils am zweiten Donnerstag.
Um Wartezeiten zu vermeiden, besteht die Möglichkeit, sich vorab telefonisch unter 0231 50 10 600 oder per E-Mail an freiwilligenagentur@dortmund.deanzumelden. „Gerade in dieser Lebensphase ist es wichtig, frühzeitig über neue Möglichkeiten nachzudenken, um die neu gewonnene Freizeit erfüllend zu gestalten“, so Karola Jaschewski.
Ehrenamt würdigen und fördern
Besonderen Wert legt die FreiwilligenAgentur darauf, ehrenamtliche Arbeit auch anzuerkennen. Im Jahr 2024 hat die Stadt Dortmund 150 Ehrenamtsnadeln an Menschen verliehen, die sich durch besonderes Engagement auszeichnen und maßgeblich zum Gemeinwohl beitragen.
Ein weiterer Baustein ist die Ehrenamtskarte NRW für Menschen, die sich mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagieren. Die Ehrenamtskarte bietet Vergünstigungen in öffentlichen, gemeinnützigen und privaten Einrichtungen. In Dortmund wurden im letzten Jahr 140 der Ehrenamtskarten ausgestellt.
Förderfonds unterstützt gemeinnützige Organisationen
Zusätzlich bietet ein Förderfonds Unterstützung für gemeinnützige Dortmunder Organisationen. Vereine können unter anderem Mittel für Fort- und Weiterbildungen ihrer Ehrenamtlichen beantragen, aber auch für deren Anerkennung und Wertschätzung, beispielsweise Jahresempfänge oder Helferfeste. Für das erste Halbjahr 2025 liegen bereits 61 Anträge für über 40.000 Euro vor. Seit seiner Einführung im Jahr 2019 hat sich das Fördervolumen von anfangs 20.000 Euro auf mittlerweile 70.000 Euro erhöht. Die Zahl der Anträge stieg im gleichen Zeitraum um 171 Prozent – ein Erfolgsmodell.
Gemeinsame Aktionen, stärkere Bindungen
Im ersten Quartal plant die FreiwilligenAgentur zusammen mit dem Seniorenbüro einen Ehrenamtsspaziergang in Aplerbeck. Ende Januar steht dann die nächste Preisverleihung „Engagement anerkennen“ an. „Ich beobachte, dass Ehrenamtliche sich langfristiger engagieren, wenn sie sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen. Gemeinsame Aktivitäten, regelmäßige Treffen und eine offene Teamkultur können das fördern und die Bindung zur Organisation stärken“, sagt Jaschewski.
Weitere Informationen:
freiwilligenagenturdortmund.de oder auf dem Instagram-Kanal der Agentur:
https://www.instagram.com/freiwilligenagentur_dortmund/