Allzeit-Rekord: 93 Millionen Euro für bezahlbares Wohnen in Dortmund

So viele Fördermittel in einem Jahr wie noch nie zuvor sind im vergangenen Jahr für bezahlbares Wohnen nach Dortmund geflossen. Das Amt für Wohnen hat mithilfe der Gelder des Landes NRW einen neuen Rekord aufgestellt.

Zu Jahresbeginn 2024 standen der Stadt Dortmund zunächst 40 Millionen Euro Wohnraumfördermittel des Landes NRW zur Verfügung. Doch für die vielen Anträge reichte das nicht aus. Daher wurden der Stadt im Jahresverlauf zusätzliche Finanzmittel zugewiesen. Das Ergebnis: Rund 93 Millionen Euro für 89 Einzelprojekte mit insgesamt 382 Wohnungen landeten in Dortmund.

Sie flossen in Neubau, Modernisierung sowie in die Verlängerung von bestehenden Mietpreis- und Belegungsbindungen. Bevor die Mittel bewilligt wurden und die Investor*innen in die Realisierung einsteigen können, mussten eine ganze Reihe von Kriterien erfüllt sein.

Neubau und Modernisierung mit Fördermitteln

Der klare Fokus der Wohnraumförderung lag 2024 auf dem Neubau dringend benötigter Mietwohnungen. 76 Millionen Euro von den 93 Millionen wurden dafür bewilligt. Damit entstehen vor allem 262 Mietwohnungen. Dazu gehören auch 50 Miet-Einfamilienhäuser für kinderreiche Haushalte, sieben für Rollstuhlfahrende zweckgebundene Mietwohnungen sowie ein Projekt mit 18 Wohnräumen für Menschen mit Behinderung.

Besonders hoch waren im Vergleich zu den Vorjahren auch die Anfragen nach Fördermitteln für Eigenheime und Eigentumswohnungen. Gerade wenn die Kapitalmarktzinsen hoch sind, ist die Eigentumsförderung für Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu den „eigenen vier Wänden“. Im vergangenen Jahr erteilte die Stadt Dortmund 50 Förderzusagen mit einem Förderdarlehen in Höhe von ca. 10 Millionen Euro für den Neubau bzw. den Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum. Darüber hinaus konnte die Modernisierung von 15 Eigentumswohnungen oder -häusern mit rund einer Millionen Euro gefördert werden.

Hohe Baukosten, ein hohes Zinsniveau auf dem freien Kapitalmarkt, Fachkräftemangel: Das Jahr 2024 war geprägt von der allgemein rückläufigen Bautätigkeit und schwierigen Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau. Viele Investierende, die Wohnungsbauprojekte ursprünglich frei finanzieren wollten, haben die attraktiven Fördermittel daher in Anspruch genommen und schaffen nun bezahlbaren Wohnraum für Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen. Darunter waren viele neue Antragstellende, aber auch einige im geförderten Wohnungsbau etablierte Unternehmen.

Ausblick auf das Förderjahr 2025

Das Interesse an Wohnraumfördermitteln ist ungebrochen hoch. Aktuell liegen dem Amt für Wohnen für das neue Förderjahr 2025 sogar noch mehr Anträge vor als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Zudem befinden sich weitere Bauvorhaben in der Planungs- und Qualifizierungsphase bzw. sind von Investierenden angekündigt worden, für die in diesem Jahr eine Förderung angestrebt wird.

Die Höhe des Dortmunder Globalbudgets für 2025 hat das Land noch nicht festgelegt. Sollte es bei 40 Millionen Euro liegen (wie zu Anfang 2024), so übersteigt das derzeit vorliegende Antragsvolumen dieses Budget bereits jetzt um ein Vielfaches. Würden die Projekte alle Kriterien erfüllen und stünde ausreichend Geld zur Verfügung, liefe es auf einen neuen Rekord für 2025 hinaus. Ob und in welcher Höhe zusätzliche Fördermittel beim Land akquiriert werden können, ist noch offen.

Wohnraumförderung im Jahresvergleich

Beim Blick auf die Vorjahre zeigt sich, wie sehr sich die Unterschiedlichkeit der bewilligten Projekte auf die Zahl der geförderten Wohnungen auswirken kann. Während 2024 mit 93 Millionen Euro 392 Wohnungen gefördert wurden, waren es 2020 insgesamt 799 Wohnungen für die 43,8 Millionen Fördergelder aufgewendet wurden. Im Jahr 2020 zählten zur Bilanz auch 561 Wohnungen für Studierende mit dazu, die mit dem Geld modernisiert wurden.

Schaut man weiter zurück, zeigt sich, wie sehr sich Wohnen insgesamt durch steigende Baukosten, höhere technische Standards und die Inflation verteuert hat. In früheren Jahrzehnten konnten viel mehr Wohnungen für deutlich weniger Geld gebaut werden.

 

Jahr Fördermittel

in Mio. Euro

Geförderte

Wohneinheiten

2024 92,7 392
2023 52,1 357
2022 64,8 337
2021 41,1 254
2020 43,8 799
Summe: 294,5 2.139

 

Über die öffentliche Wohnraumförderung

Die öffentliche Wohnraumförderung des Landes NRW hat zum Ziel, qualitätsvollen, energieeffizienten und barrierefreien Wohnraum zu fördern, der für Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen bezahlbar ist. Das Land NRW hat die Förderkonditionen kontinuierlich verbessert. Da sich parallel die Kapitalmarkzinsen deutlich erhöht haben, hat die öffentliche Wohnraumförderung gegenüber dem frei finanzierten Wohnungsbau deutlich an Attraktivität gewonnen.

Mehr Infos unter: dortmund.de/themen/foerderungen/wohnraumfoerderung/

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund