Mutig „Stammtisch-Parolen“ und Fake-News begegnen  

Die VHS gibt am 6. Februar Tipps, wie man Haltung zeigt und informiert in weiteren Veranstaltungen zur Demokratie

Diskriminierende Bemerkungen gibt es nicht nur an Stammtischen, auf der Arbeit, unter Freunden oder sogar in der Familie. Doch wie und was dem entgegnen? Bei der VHS informieren dazu und zu weiteren Demokratie-Themen Experten.

„Den Medien und dieser Lügenpresse kann man doch nicht mehr trauen.“ – „Ich habe nachts schon Angst rauszugehen!“- „Der kleine Mann hat ja nichts mehr zu sagen.“ Diese Sätze schallen durch die Raum. Nicht nur die Angesprochenen fühlen sich unwohl. Auch die Sprücheklopfer haben ein seltsames Fremdschamgefühl – und Angst. Wie reagiere ich? Mit Argumenten?

Die Personen stehen im Kreis, das ist eine Übung, und alle können verschiedene Reaktionen im geschützten Raum ausprobieren. „Ich bin nicht deiner Meinung“, sagt ein Mann und geht. „Auch das ist eine Reaktion, wenn man nicht diskutieren kann oder möchte, aber seine Ablehnung deutlich machen möchte“, sagt Stefan von Zons. Er ist politischer Trainer und hat verschiedene Workshops zum Thema im Programm. In spielerischen Übungen will er kommunikatives Handwerkszeug für Situationen vermitteln, in denen viele oft „ohnmächtig“ schweigen.

Erstmal wieder ins Gespräch kommen

Der 51-jährige freie Trainer hat sich auf präventive Arbeit spezialisiert, schlichtet aber auch in Krisensituationen. Oft geht er in Schulen, immer mehr aber kommen auch Erwachsene, die sich über ihr Schweigen ärgern. „Es gibt viele Menschen, die Haltung zeigen möchten, aber nicht wissen wie“, sagt er. Zu seinen „Kunden“ gehören auch enge Angehörige von „Tätern“, die sich Tipps für einen Umgang mit extremen Meinungen im engsten Familienkreis wünschen. Aber auch welche, die diskriminierenden Äußerungen im Job oder auf der Straße Paroli bieten wollen.

Das alles vermittelt Stefan von Zons mit Humor im geschützten Raum. „Es ist wichtig, dass wir wieder miteinander ins Gespräch kommen und diskutieren können. Es geht nicht darum, jemanden von seiner Meinung zu überzeugen, sondern es geht um die Kommunikation, zu erkennen, es gibt nicht nur schwarz und weiß. Ich will Argumentationshilfe geben und helfen, Sprachmuster zu erkennen“, sagt Stefan von Zons.

Es ist ihm eine Herzensangelegenheit. Jede Gruppe ist für ihn eine neue Chance, wieder miteinander zu sprechen – es geht ihm vor allem um die Mitläufer. „Wenn keiner widerspricht, wird es schon richtig sein – so denken viele“, sagt er. Wenn man die Mitläufer zum Nachdenken bekommt, dann sei schon viel geholfen. In seinem Workshop (Veranstaltungsnummer 25-51104, 8 Euro) am 6. Februar gibt es noch freie Plätze. Er beginnt um 17:45 in der VHS, Kampstraße 47, und dauert rund drei Stunden.

 

Weitere Veranstaltungen der VHS zur Demokratie

Anmeldungen und weitere Informationen unter vhs-dortmund.de

Was hat Demokratie mit Meinungs- und Pressefreiheit zu tun?

In einer Online-Veranstaltung am Donnerstag, 6. Februar, zusammen mit der ARD geht es um den gesellschaftlichen Auftrag der öffentlich-rechtlichen Medien und wie sie den demokratischen, sozialen und kulturellen Auftrag bestmöglich im Sinne der Bürger*innen erfüllen wollen. Das erläutert Marc Heydenreich (ARD) in einem Impulsvortrag, danach geht es in die Diskussion.  Die Veranstaltung (25-51426) beginnt um 18 Uhr und ist kostenfrei. Der Zugangslink wird nach Anmeldung zugeschickt, ein internetfähiger PC/Laptop ist nötig. Anmeldeschluss ist am 5. Februar.

Newsroom: Wie arbeitet eine Nachrichtenredaktion?

Neue Arbeitsmarktzahlen, ein Staatsbesuch in Berlin, ein Vulkanausbruch auf Java … Welche News schaffen es in die Nachrichtensendung und woher bekommen die Journalist*innen eigentlich ihre Informationen? In der VHS-Veranstaltung (25-51140) am Donnerstag, 20. Februar in Zusammenarbeit mit der ARD wird die Arbeit der Nachrichtenredaktion vorgestellt. Die Online-Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und ist kostenfrei.  Der Zugangslink wird nach Anmeldung zugeschickt, ein internetfähiger PC/Laptop ist nötig.

Die neue Realität der EU-Asylpolitik vor der Bundestagswahl

Um die Asylpolitik und ihre Auswirkung auf die Asylsuchenden und die Kommunen geht es am Montag, 10. Februar. Nachdem sich die Europäische Union vergangenes Jahr auf eine Reform des europäischen Asylsystems geeinigt hatte, wurde sie teilweise schon wieder von der Wirklichkeit überholt. Mitgliedstaaten führten von sich aus Grenzkontrollen und Zurückweisungen von Asylsuchenden an den Staatsgrenzen ein. Einige Regierungen wollen die EU-Asylregeln nicht anwenden. Was bedeutet das für die Asylsuchenden im Vorfeld der Bundestagswahl in der Bundesrepublik Deutschland? Und ganz konkret: für die Kommunen, in denen die Geflüchteten unterkommen? Diese Fragen werden mit Prof. Dr. Eckart Stratenschulte diskutiert. Die Veranstaltung in der VHS, Kampstraße 47 ist kostenfrei, beginnt um 17:45 Uhr und dauert rund zwei Stunden.

Was bedeutet die FPÖ für Europa? -Online

Eine Online-Veranstaltung zur österreichischen Partei FPÖ zeigt am Donnerstag, 20. Februar, von 19 bis 20:30 Uhr den Aufstieg der Partei auf. Die rechtspopulistische Freiheitliche Partei (FPÖ) ist an fünf von neun Landesregierungen beteiligt, ihr Bundesvorsitzender Herbert Kickl will ausdrücklich Volkskanzler werden. Kickl orientiert sich offen am ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán: Das betrifft die Medienpolitik genauso wie die Europapolitik. Johannes Huber berichtet, wie er dieses Ziel bislang erreichen konnte. Er ist selbstständiger Journalist und Blogger. Eine Veranstaltung der VHS und der Auslandsgesellschaft. Anmeldung: veranstaltungen@auslandsgesellschaft.de, der Zugangslink wird zugesandt.

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund