Der Aktionsplan zur Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ist auf dem Weg
Das Ziel ist die Gleichstellung von LSBTIQ*-Menschen in Dortmund – also von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen. Es geht darum, Benachteiligungen aufzulösen und die Selbstbestimmung zu fördern und zu unterstützen. Das hatte der Rat der Stadt Dortmund im September 2021 einstimmig beschlossen. Nun hat der Verwaltungsvorstand den fertigen Aktionsplan in die politischen Gremien gegeben.
„Der LSBTIQ*-Aktionsplan ist eine herausragende politische Initiative. Mit ihm zeigen wir Fortschrittlichkeit und Weitsicht und stellen wichtige Weichen für die Zukunft“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Es ist für die gesamte Dortmunder Stadtgesellschaft ein Gewinn, wenn alle Menschen hier selbstbestimmt und diskriminierungsfrei leben und ihre Persönlichkeit frei entfalten können.“
Elf Handlungsfelder, 80 Punkte
Der 92 Seiten starke Aktionsplan orientiert sich an den Bedürfnissen der LSBTIQ* Community, die intensiv an der Erarbeitung beteiligt wurde. So wurden Rückmeldungen von über 600 befragten Personen eingearbeitet. Auch alle Dezernate der Stadtverwaltung waren einbezogen.
Aufgeteilt ist der Aktionsplan in elf Handlungsfelder, sie reichen von Kultur über „Wirtschaft und Tourismus“ bis zu „Sport und Freizeit“ oder „Alter und Pflege“. Zugeordnet sind ihnen mehr als 80 Punkte, die bis Ende 2028 umgesetzt werden sollen. Einige Beispiele:
- Pflege und Alter: Das „Regenbogensiegel“ als Zertifizierung für Pflegeeinrichtungen soll bekannter gemacht und gestärkt werden. Es signalisiert nach außen, dass es sich um eine LSBTIQ*-sensible Einrichtung handelt und die Mitarbeitenden entsprechend geschult sind.
- Gesundheit und Leben mit Behinderung: Um die Belange von LSBTIQ*-Personen mit Behinderung noch stärker zu berücksichtigen und ihnen eine Stimme zu verleihen, soll die Vernetzung und Zusammenarbeit mit dem Behindertenpolitischen Netzwerk verstärkt werden.
- Kultur: Um die lokale LSBTIQ*-Geschichte aufzuarbeiten, sollen regelmäßig historische Stadtführungen und Workshops angeboten werden. Das Stadtarchiv beforscht und dokumentiert die lokale LSBTIQ*-Geschichte in Kooperation mit Unterstützer*innen der LSBTIQ*-Erinnerungskultur.
- Sport und Freizeit: Die Stadt Dortmund soll in Kooperation mit dem StadtSportBund e.V. Projekte, Veranstaltungen und Initiativen unterstützen, die Vielfalt im Sport zum Thema haben und sich gegen Queerfeindlichkeit stellen.
- Migration, Flucht und Integration: Informationsmaterialien in verschiedenen Sprachen sollen Menschen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung einen Überblick über die Angebote für LSBTIQ*-Personen in Dortmund geben.
Begleitet und dokumentiert wird der weitere Prozess von der städtischen Koordinierungsstelle für LSBTIQ* gemeinsam mit einer Koordinierungsgruppe, die aus Vertreter*innen der Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft bestehen soll. Der Aktionsplan soll dauerhaft fortgeschrieben und gegebenenfalls an die sich ändernden Bedarfe der queeren Community angepasst werden.
„Als Großstadt der Nachbarschaft betreiben wir Stadtentwicklung auch im gesellschaftlichen Sinne. Dazu trägt dieser Aktionsplan entscheidend bei“, so Oberbürgermeister Westphal, „Nachbarschaft beginnt damit, sich zu verstehen und zu begegnen. Wir stehen gemeinsam für eine weltoffene, vielfältige und bunte Stadt Dortmund“.
Für die Erstellung des Aktionsplans hatte der Rat der Stadt in zwei Haushaltsbegleitbeschlüssen insgesamt 300.000 Euro freigegeben. Ausgegeben wurden bislang etwas mehr als die Hälfte der Gelder, rund 162.000 Euro.
Der Aktionsplan findet sich zum Download auf den Seiten der Koordinierungsstelle LSBTIQ*.