Hochwasserrückhaltebecken (HRB) in Mengede/Ickern

Gelände des HRB ist kein FreizeitparkAxel Rathaus

Eigentlich sollte es nur ein lockeres Informationsgespräch werden, das die Mengeder und Huckarder Grünen mit Diplomingenieur Bernd Möhring von der Emscher-genossenschaft am Freitagnachmittag (06.05.) am Sperrwerk in Ickern führen wollten.

Über den Stand der Arbeiten an den beiden Hochwasserrückhaltebecken (HRB) in Mengede/Ickern und Ellinghausen wollte man sich austauschen, über die Entwicklung bei der Emscherrenaturierung wollte man reden – und nebenbei noch eine Prise Emscherkunst schnuppern – in Form der „Wellenbrecher“-Installation der Künstlerin Nevin Aladag.

So weit, so gut!

HRB Mengede

Was die achtköpfige Grünen-Delegation dann allerdings auf dem Rückweg ‚live‘ miterleben musste, war dann doch eher eine Lehrstunde im unverantwortlichen Umgang einiger Bürger mit der sie umgebenden Natur. Offensichtlich verwechselte der eine oder andere leider dieses schützenswerte Areal mit einem Freizeitpark.

Jugendliche mit Bierkasten und Ghettoblaster im Bollerwagen, die quer durch das Gelände ziehen, Autofahrer, die bis nahe an den Beckenrand fahren, obwohl die Durchfahrt von Mengeder Seite aus verboten ist, Hunde, die nicht angeleint frei durch das Gelände stromern, Spaziergänger, die ihre erhitzten Füße im seichten Wasser abkühlen, Autofahrer, die die Straßen in der nahegelegenen Siedlung zuparken, um möglichst nahe an den Emscherweg zu gelangen.

Alles Zufall – oder Alltag?

Ein Anwohner der Heimstraße bestätigt, dass diese Erscheinungen beileibe kein Einzelfall, eher die Normalität sind, die auch die Mengeder und Castroper Ordnungshüter nicht zu verhindern wissen.

  • Kein Wunder also, dass die Emschergenossenschaft sich weigert, in der Nähe des HRB einen Parkplatz zu schaffen. Noch mehr Autofahrer will man davon abhalten, zu nahe an die Hochwasserschutzanlage zu gelangen. Spaziergänger und Radfahrer, die diesen sensiblen Raum achten, sind allerdings durchaus willkommen.
  • Kein Wunder, dass die Emschergenossenschaft überlegt, die zurzeit noch drei Becken einzuzäunen, um die dort brütenden Vögel vor wildernden Hunden zu schützen.
  • Kein Wunder, dass die Emschergenossenschaft wenig Interesse daran hat, dass irgendwann auf dem „Hof Emschertal“ größere Gastronomie eröffnet wird und dadurch noch mehr Menschen zum Sperrwerk gelockt werden.
HRB Schneider 1

So geht es nicht…

Was sich im Laufe der letzten beiden Jahre an den Becken an Pflanzen und Tieren angesiedelt hat, ist beachtlich und darf nicht durch rücksichtsloses menschliches Verhalten zunichte gemacht werden. Darum unterstützen die Mengeder und Huckarder Grünen die Forderung der Naturschutzverbände, diesen Bereich schnellstmöglich als Naturschutzgebiet auszuweisen. Nur so kann verhindert werden, dass dieser schützenswerte Bereich als für alle zugängiges Ausflugsziel missbraucht wird.

HRB schneider 5

… und so auch nicht!

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