Schal wirbt für Vielfalt, Toleranz und Demokratie

 Barrikade hält den Nazis den Spiegel vorP1050382

Zahlreiche Bündnisse der Dortmunder Zivilgesellschaft planen Aktionen gegen den für den 4. Juni vorgesehenen Aufmarsch von Rechtsextremisten in Dortmund. Die städtische Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie bietet den Bündnissen eine Plattform für den Austausch anlässlich des Protests.

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Hartmut Anders-Hoepgen

Als einen Baustein dieses Engagements hat die Koordinierungsstelle 1.000 bunte Schals mit dem Aufdruck „Dortmund ist Vielfalt“ in Auftrag gegeben. Die Schals wurden auf einem Pressetermin am 02.06.2016 von Hartmut Anders-Hoepgen, dem Sonderbeauftragten des Oberbürgermeisters für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, an die einzelnen Bündnisse unentgeltlich abgegeben.

Deren Vertreter – so auch Pfarrer Rainald Martin-Bullmann vom Netzwerk gegen Rechts im Stadtbezirk Mengede – erhielten die Exemplare zur Weitergabe an die Mitglieder der Bündnisse.

Neonazis aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland wollen am 4. Juni 2016  in Dortmund demonstrieren. Sie rufen zum sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ auf. Dagegen wird es vielfältige Proteste geben. Eine ganz besondere Aktion organisiert das Schauspiel Dortmund im Zusammenspiel mit der Initiative „Tools for Action“ mit der Spiegelbarrikade. Sie wollen so in der Stadt ein deutliches Zeichen des Widerspruchs gegen Rassismus und Antisemitismus setzen – mit Hilfe von aufblasbaren Barrikaden, die künstlerisch irgendwo in der Tradition von Andy Warhols Silver Clouds und Christos „Land-Art-Projekten“ liegen.

Diese Barrikaden wurden erstmals 2015 beim Pariser Klimagipfel auf der Straße erprobt. Ziel diesmal: die Nazi-Marschroute in Dortmund verhindern und der Fremdenfeindlichkeit buchstäblich den Spiegel vorhalten. Daran sollte auch das Vorgehen der Polizei, die trotz öffentlicher Kritik die Marschroute der Rechten geheimhält, nichts Wesentliches ändern.P1050412

P1050397Außerdem gibt es an Dortmunder Schulen, die den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ tragen, insgesamt 14 Workshops. So findet am 01. Juli 2016 am Heinrich-Heine-Gymnasium in Dortmund-Nette ein „Bunt statt Braun“-Aktionstag statt. Dabei werden Schülerinnen/Schüler und Lehrerinnen/Lehrer gemeinsam über den Schulhof laufen und sich gleichzeitig mit buntem Farbpulver bewerfen, wie dies von z.B. Holi-Festivals bekannt ist. Mit diesem farbenfrohen Spektakel wird Stellung gegen Fremdenhass und Ausgrenzung sowie für ein multikulturelles, buntes Miteinander am Heinrich-Heine-Gymnasium bezogen.

In Dorstfeld, dem vom rechten Mob am meisten heimgesuchten Vorort Dortmunds, findet ebenfalls am Samstag, 04.06.2016, ab 11:00 Uhr eine Veranstaltung unter dem Motto „Nie wieder blöd! Dorstfeld kein Ort für Rechtsextremisten“ statt (siehe Flyer).IMG_20160602_0001_NEW

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