Der MS Kontaktkreis „Jung und aktiv mit MS “ hat zum Welt Multiple Sklerose Tag im Knappschaftskrankenhaus in DO-Brackel eingeladen
Am 3.6. fand der Welt Multiple Sklerose Tag auch in Brackel statt. Seit 2009 wird eigentlich am letzten Mittwoch im Mai der Welt-Multiple-Sklerose-Tag (World MS Day) begangen. Die Selbsthilfegruppe „Jung und aktiv mit MS “ hatte aus diesem Anlass als Referenten den Neurologen Dr. Ulrich Hofstadt-van Oy und die Sportwissenschaftlerin Dr. Janina Burschka verpflichten können.
Was ist nun Multiple Sklerose oder kurz MS? Mit Muskelschwund hat diese Krankheit erst mal nichts zu tun, sondern …
“ (MS) ist eine chronisch-entzündliche Nervenerkrankung. Betroffen sind die Nerven des Gehirns und des Rückenmarks, das sogenannte Zentrale Nervensystem (ZNS).“ (vgl. Amsel Das Multiple Sklerose Portal) Die Folgen sind allerlei Störungen: Gehstörungen, Sehstörungen, Blasenstörungen, feinmotorische Störungen, Schluckstörungen u.v.m.
Aber nun zum Welt MS Tag in Brackel.
Dr. Ulrich Hofstadt-van Oy unterschied die unterschiedlichen Verlaufsformen der MS
- Zunächst die gutartige MS, bei der es zunächst keine Verschlechterungen gibt. Im Laufe der Jahre wird sich das ändern.
- Dann gibt es die schubförmig remittierende MS, die ca. 85% der Betroffenen haben. Hier gibt es mehr und mehr Medikamente, die die Anzahl der Schübe herabsetzen. Wenn auch die Ursache der MS noch immer nicht wirklich geklärt ist, bewirken sie, dass hierfür geeignete immunmodulatorische Medikamente die Nervenschädigungen zurücknehmen, indem Schübe reduziert werden.
3. Die sekundär-chronisch progrediente MS ist leider schlechter zu behandeln. Anfangs treten auch Schübe auf, die in eine chronische Entzündung der Nervenzellen übergehen. Hier ist lediglich Kortison und eine Behandlung mit Mitoxantron (Chemotherapie) der Verschlechterung entgegengesetzt.
4. Bei der schleichenden oder primär-chronisch progredienten MS versucht man die chronische Entzündung der Nervenzellen auch irgendwie mit Kortison und einer Behandlung mit Mitoxantron in den Griff zu kriegen.
Bei allen Verlaufsformen ist zwar eine Behandlung möglich, aber ein Ende der Verschlechterung nicht absehbar. Die medizinische Forschung läuft auf Hochtouren! Leider sind diese Erkenntnisse für uns MS Betroffene nicht neu gewesen.
Interessanter ist vielleicht schon, was Sportwissenschaftlerin Dr. Janina Burschka vorgetragen hat. Zunächst hat Frau Burschka wesentlich Inhalte ihrer Doktorarbeit zum Thema „MS und Tai Chi“ vorgestellt. Zwar ist auch mit Tai Chi die MS nicht heilbar. Aber wie auch bei gesunden Menschen kann Tai Chi zum inneren Gleichgewicht oder zur Balance führen. Das innere Gleichgewicht kann nach der chinesischen Philosophie nur dann erlangt werden, wenn die fünf Grundelemente Feuer, Wasser, Erde, Holz und Metall miteinander in Balance gebracht werden. Das mutet zunächst fremd an. Aber vielleicht kann man sich vorstellen, dass durch die Bewegungsformen, die bei Tai Chi durchgeführt werden, ein Gleichgewicht hergestellt werden kann.
Hierzu wurde erfreulicherweise auch ein Probetraining angeboten. Leider waren die Räumlichkeiten nicht optimal ausgewählt, denn als Rollifahrer mußte ich zunächst erst einmal Treppen weiträumig umfahren, um an dem Probetraining teilzunehmen! Sollte ich mich als Rollstuhlfahrer und MS Betroffener selbst am Welt Multiple Sklerose Tag ausgeschlossen fühlen? Treppen sind nun wirklich ein echtes Hindernis für mich und für andere Behinderte!
Dass Tai Chi auch für Rollifahrer geeignet ist, ist zwar denkbar, war aber nach der Veranstaltung aber nicht wirklich ersichtlich!
Abschließend muss noch erwähnt werden, dass der MS Kontaktkreis „Jung und aktiv mit MS“ über mehrere geschulte Berater verfügt, die als Betroffene Betroffene beraten.
Jeden 3. Mittwoch gibt es eine Sprechstunde im Wilhelm Hansmann Haus, Märkische Straße 21. Email: BbB-Dortmund@t-online.de.
Die Gruppentreffen des Kontaktkreises finden ebenso einmal im Monat im Wilhelm Hansmann Haus statt.
Das Organistaionsteam: