Elena Ferrante: Meine geniale Freundin
[Roman]
Im Neapel der 50er Jahre, in einem der ärmsten Stadtviertel, wachsen Elena und Lila auf. Ihr Rione hat seine eigene Ordnung.
Gewalt, Lieblosigkeit, Armut und die Camorra als Erbe faschistischer Machtstrukturen bestimmen ein Leben, in dem Bildung nur für sehr wenige einen Ausweg aus dem Elend ermöglicht.
Elena, die brave, angepasste Pförtnerstochter, erkämpft sich Schritt für Schritt den Zugang zur Universität und in die Welt hinaus. Ihrer genialen, unangepassten Freundin, der Schusterstochter Lila, verwehrt ihr Vater den Schulbesuch nach der Grundschule. Eng verbunden beobachten sich beide, vergleichen und beneiden sich, stellen sich im Spiegel der anderen in Frage. Aus der Rückschau erzählt Elena als 60jährige ihrer beider Geschichte. Als Lila buchstäblich verschwunden ist, holt sie sie erzählend ins Leben zurück.
Ferrantes lakonische Sprache trägt die überbordende Handlung bis in die präzise und eindrückliche Beschreibung des Mikrokosmos ihrer Figuren. Große Literatur, süffig, süchtig machend. Der Suhrkamp Verlag trägt dem Rechnung, indem die weiteren drei Teile im Halbjahresrhythmus erscheinen werden.