Trainer flüchtet – Mannschaft gewinnt

Mengeder Handballer können noch gewinnen

Die richtige Antwort auf die überstürzte Flucht ihres Trainers Nils Krefter gaben die Mengeder Handball-Herren der 1. Mannschaft im Heimspiel gegen den TV Eintracht Husen-Kurl. Nach vier zumeist unnötigen Niederlagen hintereinander gelang ihnen jetzt dank einer vor allem in der ersten Halbzeit konzentrierten und willensstarken Vorstellung in der zweiten ein verdienter 33:30-Heimsieg.

Der wird der Mannschaft sicher Mut machen, auch im Rest der Saison den Nachweis erbringen zu können, dass man mit Recht zu den Top-Teams der Kreisliga gehört. Dafür kann man zwar nichts kaufen, es wäre aber gut für die Moral und die Weiterentwicklung des jungen Teams, das bis zum Ende der Saison von Markus Schlüter, dem erfahrensten Spieler aus den eigenen Reihen, betreut werden wird.

Die erste Viertelstunde gegen die ursprünglich ebenfalls als Aufstiegsfavoriten gehandelten Husener verlief bis zum 7:7 ausgeglichen. Wie gewohnt war es Lukas Wollbrink, der mit der ihm eigenen physischen Dominanz seine Tore erzielte. Dabei unterstützt wurde er vom bis in die Haarspitzen motivierten Florian Schuhmann, der, „von der Leine gelassen“ seine Schnelligkeit in insgesamt 10 Tore ummünzen konnte..

Markus Schlüter gibt taktische Anweisungen

Bis zur Halbzeit gelang es den Mengedern, eine beruhigende 16:10-Führung herauszuspielen. Wer jedoch geglaubt hatte, dass nun alles wie von selbst laufe, sah sich bald getäuscht. Im Gegenteil: 10 Minuten vor dem Schluss war Husen auf 22:22 herangekommen und eine nach dreifacher Zwei-Minuten-Strafe ausgesprochene Disqualifikation ihres Top-Scoorers Wollbrink ließ Schlimmstes befürchten. Ähnliche Abläufe in den Vorwochen und damit verbundene Resignation einzelner Spieler waren es immer gewesen, die dann die Niederlage besiegelten.

Dominik Kaufmann im „Anflug“

Diesmal war es komplett anders. Vorbildlich und mit Wut im Bauch kämpfte sich Dominik Kaufmann in allen Lagen durch die hart zupackende Abwehr. Seine Entschlossenheit bei seinen teils aus unmöglichen Lagen erzielten Treffern pushten auch seine Mitspieler und gaben dann schließlich den Ausschlag zugunsten der Mengeder.

Der TV spielte mit Fabian Schumann, Dominik Kaufmann(3), Moritz Schenk(5), Markus Schlüter, Tobias Schlüter(2), Marvin Folgmann, Lukas Wollbrink(8), Carsten Pebler(1), Niklas Schumann(3), Philip Timm, Florian Schuhmann(10), Niklas Wagener(1) und Dominik van Kolken.

TV-Damen verlieren unglücklich

Bei den Bezirksliga-Damen des TV Mengede klappte es nicht so gut. Gegen das Team des Tabellen-Nachbarn DJK Oespel-Kley II handelten sie sich eine im Ergebnis viel zu hohe 21:25-Niederlage ein. Das Saisonziel, nach dem Aufstieg zunächst alles für den Klassenerhalt zu tun, ist aber nicht gefährdet.
Bis zur 50. Minute gelang es den Schützlingen des Trainergespanns Ocklenburg/Schlüter das Spiel offen zu halten. Die klug kombinierenden Oespelerinnen waren zwar immer ein bis zwei Tore in Front, aber ein Spielstand von 16:17 zu diesem Zeitpunkt gab Hoffnung, im Schlussspurt zumindest ein Unentschieden erreichen zu können, was auch dem Spielverlauf nach ein gerechtes Ergebnis gewesen wäre. Doch das Gegenteil war der Fall. Bei den TV Damen klappte nichts, bei den Oespelerinnen fast alles.

Sina Untenberger, bei einem ihrer 6 Tore

Die besten Mengederinnen waren einmal mehr Sina Untenberger, die auf 6 Treffer kam und die schnelle Marlin Lutz, die in der zweiten Spielhälfte ihre stärksten Szenen hatte.

Der TV Mengede spielte mit Madeleine Wiegand, Sina Untenberger(6), Malin Lutz(4), Katharina Fuchs, Anna Marie Duve(4), Aysen Ugur(1), Rieke Danielsen), Inga Hageström(1), Paula Lechtenbörger(2), Theresa Suntrup(1), Alina Boenigk, Katja Kuchenbecker(1), Leonie Schulenburg(1).

Nachtrag zum vorstehenden Bericht:

Seitens des Abteilungsvorstands der Handballabteilung des TV 1890 Mengede e.V. möchte ich zu dem Artikel vom 07.03.2017
„Trainer geflüchtet – Mannschaft gewinnt“ Stellung nehmen.

Der Begriff „geflüchtet“, entspricht nicht den tatsächlichen Ablauf und ist von sachlicher Fehlinformation geprägt.
Bevor es zu der vorzeitigen Beendigung der Zusammenarbeit kam, wurden mehrere intensive Gespräche zwischen Nils Krefter, dem Mannschaftsrat, der Mannschaft und insbesondere dem Abteilungsvorstand geführt. Letztendlich haben wir dem Wunsch von Nils Krefter entsprochen und seine Entscheidung akzeptiert und die Zusammenarbeit im beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.
Ich möchte Nils für die fast dreijährige sehr gute und engagierte Arbeit danken, auch im Namen der 1. Mannschaft. Die Zusammenarbeit war von ständigem vertrauensvollem Austausch geprägt. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute!

Alfons Kremerskothen

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Hierzu wiederum nimmt die Redaktion von MENGEDE:InTakt! Stellung:

Es mag ja durchaus zutreffen, dass angesichts der Rückrunden-Misere versucht wurde, die resignative Einstellung des Trainers intern beheben zu wollen. In der öffentlichen Wahrnehmung war der unmittelbar nach einer Niederlage gegen den Tabellenletzten verkündete Rückzug jedenfalls durchaus mit einer Flucht vor der Verantwortung aufgenommen worden. Sicher, der Aufstiegszug ist abgefahren und das Saisonziel, als Kreismeister im nächsten Jahr in der Bezirksliga anzutreten, ist nicht mehr zu erreichen.
Gleichwohl hätte es dem Übungsleiter gut zu Gesicht gestanden, zumindest die Rückrunde bis zum Ende durchzuhalten. Hier die Brocken hinzuschmeißen und gleich wieder einen anderen Verein zu suchen, um dort seine Dienste anzubieten, zeugt gerade nicht von gutem Stil. Ganz abgesehen von den Schwierigkeiten der Verantwortlichen im TV Mengede, jetzt einen Nachfolger zu finden und zu motivieren, die verkorkste Saison noch zum guten Ende zu führen.

Cawi Schmälter
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