Dezemberstammtisch im Heimathaus

Mittelschule Mengede – Hommage an eine Schule, die es nicht mehr gibt.

Unter diesem Motto stand der Stammtisch im Dezember im Mengeder Heimathaus. Es wurde ein unterhaltsamer und spannender Abend mit Rückblick auf alte Schulzeiten in Mengede. Referent: Heinz Arend. Der gebürtige „Netter“ ist mit seinen fünf Geschwistern in der alten Netter Schule aufgewachsen, in der sein Vater als Lehrer tätig war. Er und eines seiner Geschwister durften / konnten die Mengeder Mittelschule besuchen.

Unter der Überschrift „Mengede im Wandel der Zeit“ zeigte Heinz Arend zunächst Fotos aus der Vergangenheit des Mengeder Stadtbezirkes, natürlich auch von der Mittelschule.
Der erste Schwerpunkt war der Zeitraum 1939 – 1945. Im Juli 1938 wurde der Name der Bildungsstätte in „Städtische Scharnhorst – Mittelschule in Dortmund – Mengede“ umbenannt. Namensgeber war der preußische General und Heeresreformer Wilhelm von Scharnhorst. Unter der Überschrift „Wir waren alle auch Kriegskinder…“ zeigte er den Film Heimatabend Dortmund und erinnerte an die Evakuierung der gesamten Schule von Juni 1943 bis etwa März 1945. Dabei hob er beispielhaft die Orte Konstanz am Bodensee und Hohwald im Elsaß hervor. In einem Filmausschnitt erinnerte sich der bekannte Schriftsteller Josef Reding, ebenfalls Schüler der Mittelschule, an diese Zeit.

Es wurde natürlich auch an weitere prominente Persönlichkeiten, die in Mengede die Schulbank gedrückt haben, erinnert. Dazu gehört sicherlich die weltbekannte Opernsängerin Christel Goltz, die an den Bühnen in Wien und Dresden gefeierte „Salome“. Der bereits erwähnte Schriftsteller Josef Reding, sein Bruder Paul (aus Waltrop) und die Operettenkönigin Margit Schramm dürfen natürlich nicht vergessen werden. Anwesend war Mr. Mengede – Charly Bohnmann, Mitinitiator des Stammtisches – der in der anstehenden Pause persönliche Erlebnisse und Anekdoten zu den vorstehenden Personen zum Besten gab.

Weiter ging es dann mit dem Jahrgang 1949 – 1955. Es waren Bilder von der Einschulung bis zur Abschlussfeier 1955 im Landhaus Köster zu sehen. Diese wurden ergänzt durch Fotos der Jahrgangsklassen 1950 – 1956, der Ausflüge der Klassen A, B und C sowie der Klassentreffen 1985 – 2017. Heinz Arend sprach einen „Chapeau“ auf alle Lehrerinnen und Lehrer aus, die in dieser Zeit an der  Mittelschule tätig waren.

1958 gab es dann wieder eine Namensänderung. Benannt wurde die Realschule nach dem Urwaldarzt, Pazifisten und Friedensnobelpreisträger (1952) Albert Schweitzer. Nach Fertigstellung des Schulzentrums Nette (1972- 1977) wurden die Gebäude im Mengeder Zentrum aufgegeben; die Schule zog um nach Nette. Im Gebäude an der Adalmundstraße ist die städtische Regenbogen Grundschule beheimatet.

Aber nicht nur die Schulgeschichte, auch die Entwicklung und der Strukturwandel im Pott war ein Themenblock. Die Zeche Adolf von Hansemann mit ihren Bergleuten unter Tage und die Gasometersprengung wurden von dem Steigerlied untermalt.

Mit einigen lustigen Clips, eine Persiflage auf den 7. Sinn und einem Foto der Schule, die langsam in den Hintergrund rückte, fand dieser informative und unterhaltsame Vortrag sein Ende.
Natürlich verweilten die Ehemaligen noch im Heimathaus, um Erinnerungen auszutauschen. Dabei stellte sich heraus, dass es durchaus auch unerfreuliche Erinnerungen gab. Es gab auch Lehrer an der Schule, für die noch in den Endsechzigern die Prügelstrafe „normal“ war. Dabei herrschte dann natürlich ein ziemlich rauer Umgangston.

Hinweis: Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

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