Werbung nicht nur für musikalische Koexistenz: Die Gruppe „Kapversaz“
Auch das letzte Konzert dieser Saison in der Reihe „Musik im Amtshaus“ bietet wieder etwas ganz Besonderes: „Kavpersaz“. Der Name dieser vierköpfigen Formation setzt sich aus jeweils einer Silbe von markanten Instrumenten zusammen, der Hirtenflöte „Kaval“ und den Perkussionsinstrumenten, der kurdischen Rahmentrommel „Erbane“, der Vasentrommel „Darbuka“ und der anatolischen „Davul“ sowie der imposanten Langhalslaute Saz.
Die Gruppe macht Weltmusik aus türkischen, kurdischen und armenischen Weisen und gibt damit ein Beispiel dafür, dass Musik völkerverbindend sein kann und historische Gräben überwindet. Sie bietet Musik für die Welt, die eingehehend und zugleich kunstvoll ist. Wer „alten Wein in neuen Schläuchen erwartet“, liegt falsch. Es geht nämlich nicht um Altes, das lediglich in ein anderes Gewand gehüllt wurde. Auf der Bühne erklingt Neues, originär, phantasievoll und authentisch. Kollektive Überlieferung wird gepaart mit individueller Erfindung.
So beurteilten das auch die Juroren, die Kavpersaz aus dem Ruhrgebiet den 1. Preis beim NRW-Landeswettbewerb verliehen haben. Beim Bundeswettbewerb CREOLE, der die besten Ensembles für „Globale Musik in Deutschland“ ehrt, wurde die Formation ebenfalls als Sieger ausgezeichnet.
Kavpersaz, das ist Weltmusik aus der Heimat, egal wo auf der unserer Erde sie sich gerade befindet. Durch sie wehen der Duft, die Rhythmen und die Melodien Anatoliens. Durch sie wehen auch Duft und Smog, Rhythmus und Sehnsucht der Metropolen – am Bosporus ebenso wie an der Emscher. Lassen Sie sich ein auf eine Musik, die Elemente des Jazz enthält und wie keine andere nicht nur für musikalische Koexistenz wirbt.