Der REWE in Nette wird erwachsen

Kommunalpolitiker erwarten eine Stärkung des Einzelhandelsstandortes

Lebensmittel gibt in Nette nur an zwei Standorten zu kaufen: Im Netto auf der Käthe-Kollwitz-Straße, im neuen Netto und im REWE an der Mengeder Straße. Mit dem geplanten Ausbau des REWE gibt es zwar keinen neuen Standort, seine Qualität soll jedoch spürbar erhöht werden.

v.l. W. Tölch (Bezirksbürgermeister), D. Adam (Bez.-Vertretung) , P. Seipenbusch (Rewe), T. Tölch (Ratsvertreter), A. Jahl (MdL) stellen die Baumaßnahme vor.

Ratsvertreter Thomas Tölch (SPD) erläuterte auf einem Pressetermin die Einzelheiten: Das Bestandsgebäude des REWE wird an der Eingangsseite (nach Süden) um 5 Meter herausgezogen. Da sich das Gesamt-Grundstück nicht vergrößert, entfallen dafür zum Leidwesen von REWE-Marktleiter Peter Seipenbusch einige Parkplätze. Die Verkaufsfläche wächst um rund 200 m2 inkl. des neu entstehenden Bäckerei-Cafés, das zukünftig auch sonntags öffnen kann. Eine behindertengerechte Toilette wird angeboten. „Die Haustechnik wird weitgehend erneuert. Dadurch wird Energie u.a. durch den Einsatz von LED-Leuchtmitteln eingespart“, ergänzt Marktleiter Peter Seipenbusch, und weiter: „Wir werden einen Koch einstellen und eine ‚Heiße Theke‘ eröffnen. So können

Die Außenarbeiten haben bereits begonnen.

die Schüler des Schulzentrums sowie viele Singles einen günstigen Mittagstisch genießen“.

Bevor mit dem Vorhaben begonnen werden konnte, waren eine ganze Reihe bürokratischer Hürden zu überwinden. Nach sorgfältiger Überprüfung der zuständigen Stadtämter wurde ein Schallschutzgutachten erstellt und Brandschutzkonzepte (für beide Märkte) entwickelt. Frostfreies Wetter vorausgesetzt kann die bereits begonnene Baumaßnahme vor Ostern abgeschlossen werden.

MENGEDE:InTakt! befürchtet: Die Planung ist nicht zu Ende gedacht

Es drängt sich die Frage auf: Wird mit der REWE-Erweiterung der große Wurf gelingen oder handelt es sich nur um einen kleinen Schritt vorwärts? Tatsächlich zieht sich die Diskussion um die Erweiterung des Standortes seit 2014 hin. Die erforderliche Änderung des Bebauungsplans dauerte sehr lange. Hoffentlich wieherte der Amtsschimmel in den zuständigen Stadtämtern nicht zu laut. Schließlich haben die Aldi-Bosse, die auch eine Vergrößerung ihrer Ladenfläche forderten, bereits 2016 die Reißleine gezogen und ihren Laden dicht gemacht. Im letzten Jahr konnte die Lücke mit der Eröffnung des Netto Marken-Discounters geschlossen werden.

Mit der Erweiterung wächst im REWE die Verkaufsfläche auf 1.400 m2. Die durchschnittliche Ladengröße der Rewe-Filialen betrug 2016 im Bundesgebiet 1.520 m2 (Quelle: Das Statistik-Portal). Daraus kann gefolgert werden, dass moderate Erweiterungen wie diese nicht das Ende der Fahnenstange sein können. Auch das ebenfalls als Gewerbefläche ausgewiesene südlich angrenzende Grundstück sollte kurzfristig nutzbar gemacht werden. Neben der Haltung der Grundstückseigentümer/Investoren türmen sich außerdem erforderliche Abstimmungsprozesse auf Landes- und Kommunalebene auf (Landesentwicklungsplan, Regionalplanung, Masterplan Einzelhandel).

Zebrastreifen lösen das Problem nicht.

Immer noch ungelöst: Die Verkehrssicherheit

Abseits der Information zur REWE-Erweiterung entpuppt sich die notwendige Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der angrenzenden Kreuzung (Mengeder Str. – Dörwerstr. – Zufahrt zu den Einzelhändlern) als unendliche Geschichte. Jahrelang werden immer wieder Klagen laut, denn die vorhandenen Zebrastreifen bieten den Fußgängern nicht die notwendige Sicherheit. Ein Kreisverkehr scheitert an dem verfügbaren Raum. Ein „kleiner“ Kreisverkehr scheidet nach Meinung der Kommunalpolitiker aufgrund der schlechten Erfahrungen mit dem Kreisverkehr in der Nähe des Erdbeerfelds aus. Sinnvoll ist nach ihrer Meinung eine Ampelanlage. Die Verwaltung sperrt sich dagegen, weil eine Ampel nur nach Feststellung einer Mindestgröße an Verkehrsaufkommen genehmigt wird. Es drängt sich die Frage auf: Warum wird mit der Verkehrszählung nicht unverzüglich begonnen?

Kollisionsgefahr: Der Gehweg führt direkt in die Zufahrt zum Parkplatz

Gehweg ohne Abtrennung vom fließenden Verkehr.

Besonders absurd: Für Fußgänger mit Handicap ist der Zugang zu den Märkten über zwei – nicht barrierefreie – Treppen unüberwindbar. Ein schmaler Gehweg rund um das Parkplatz-Areal mündet direkt in die stark befahrene Einfahrt zu den Parkplätzen und stellt ein weiteres Gefährdungspotential dar.

Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer sieht anders aus. Die Abhilfe dieser Missstände ist dringend geboten.

Hinweis: Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken.

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