„Grüne Lunge für Nette-City“

SPD-Ortsverein Nette lädt ein zum Gedankenaustausch „Gemeinsam für Nette“

Baustelle Ammerstraße. Der alte Rewe an der Dörwerstraße in Nette soll durch eine Kita mit Demenzwohngruppen und Mietwohnungen ersetzt werden.

Zusammen mit den Anwohnern in Nette sollten Ideen entwickelt werden, wie die Attraktivität des Stadtteils gesteigert werden kann. Immerhin 17 Bürger/innen folgten persönlich der in den Haushalten überreichen Einladung. Eingeleitet wurde die Diskussion mit einem Kurzfilm, der einige „Brennpunkte“ des Stadtteils aufzeigte. Darunter natürlich die offene Frage mit der zukünftigen Nutzung der Gebäude der Ev. Noah-Kirchengemeinde, der Beseitigung des Schandflecks des ehemaligen Rewe-Marktes an der Dörwerstraße (mittlerweile im Bau befindlich) und die Situation zwischen Heinrich-Heine-Gymnasium und Ascheplatz des FC Osmanlispor sowie die Leerstände im Bereich Wodanstraße/Ammerstraße.

Der „Gummiplatz“: Sicherheit für den Schulsport: Fehlanzeige

Der Glaube fehlte den Teilnehmern angesichts der Erfahrungen mit früheren Vorschlägen. Neue Ideen wurden in der Vergangenheit weder zeitnah noch überhaupt umgesetzt. Es mangele nicht an Vorschlägen, aber die finanziellen Möglichkeiten und die schlechte Koordination in den zuständigen Stadtämtern hätten manch sinnvolle Idee im Keim erstickt. Schließlich hat der Abiturjahrgang 2017 des Heinrich-Heine-Gymnasiums in einem Projekt sinnvolle Vorschläge zur Stadtentwicklung erarbeitet (Mit-Mach-Garten, Bürgercafé, Umsonstladen, wir berichteten). Allein auf die Umsetzung warten die Netter vergeblich. Selbst längs bewilligte Maßnahmen rund um den Kultur- und Bildungspark (z.B. Neugestaltung der Schulhöfe des Schulzentrums nebst Demontage des Mattenzauns) liegen brach.

Viel Platz für die „Grüne Lunge“.

Konstruktiv wurde im Laufe der Diskussion herausgearbeitet, dass das Netter Zentrum rund um den Kultur- und Bildungspark (Nähe Schulzentrum) entwickelt werden sollte. Statt des „Gummiplatzes“ wird eine „Grüne Lunge“ mit Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten, einem Café und Kinderspielplatz umrahmt von entschleunigender Vegetation vorgeschlagen. Damit bekämen die Bewohner der angrenzenden Wohngroßsiedlungen eine neue Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeit, wie übrigens in der kürzlich veröffentlichten Quartiersanalyse gefordert.

Auch fehlt durch die Schließung der Ev. Noah-Kirchengemeinde ein Konzertsaal für die schon traditionell stattfindenden Konzerte (Stichwort: Zugunsten des Altenheims Tenjo in Kolumbien). Eine Prüfung, ob sich die Aula der früheren Hauptschule Nette dafür eignet, muss noch erfolgen.

Leerstand auf der Ammerstraße

Zuletzt  vermisste ein Teilnehmer auch Vorschläge des Gastgebers. Schließlich müssten die Lokalpolitiker doch eigene Vorstellungen haben. „Politiker werden oft gescholten, sie könnten nicht zuhören. Deshalb haben wir uns heute ganz den heutigen Vorschlägen gewidmet“, erwiderte Thomas Tölch, Ratsvertreter und Vorstandsmitglied der SPD-Nette.

Der gut gemeinte Ansatz des SPD-Ortsvereins Nette, die Bevölkerung in Sachfragen einzubeziehen, ist – auch angesichts verheerender Stimmenverluste bei Wahlen – zu begrüßen und auch notwendig. Die KO-Kriterien Gemeindefinanzen, Haltung der kommunalen Entscheider, mangelndes Durchsetzungsvermögen der Lokalpolitik und die Grenzen der Machbarkeit in der Verwaltung werden – so ist zu befürchten – die guten Initiativen negativ beeinflussen. Wirksame Partizipation der Mitbürger steht damit noch in weiter Ferne.

Eingeladen hatten einige Vorstandsmitglieder des Netter SPD-Ortsvereins

Hinweis: Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken.

 

Ein Gedanke zu „„Grüne Lunge für Nette-City“

  1. Es fällt nicht schwer, sich auszumalen, dass der Ortsteil Nette auf besten Wege ist, zu einer „No-Go-Aera“ zu werden, wenn nicht massiv gegengesteuert wird. Westerfilde sollte eine Warnung sein. Dort wird derzeit mit erheblichem finanziellen und personellen Aufwand versucht, stabile Strukturen wieder herzustellen.
    Die örtliche Politik alleine ist überfordert. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen ist es nicht nachvollziehbar, dass beispielsweise die Noah Gemeinde die Kirche in Nette entwidmet und das Gemeindezentrum preisgegeben hat.

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