Sturmtief Fabienne trübt Jubiläumsveranstaltung
Es sollte etwas ganz Besonderes werden: Der 25. Volksbank-Erlebnistag im Rahmen der Feiern zum 130. Jubiläum des heimischen Geldinstitutes. Ein Bilderbuchsommer, wochenlang Sonnenschein, da konnte doch eigentlich nichts schief gehen.
Doch dann kam Fabienne, das Sturmtief! Der Sturm hielt sich zwar im Gegensatz zu den südlichen Bundesländern in Grenzen aber kübelweise Regenschauer ließen die Vorfreude der Verantwortlichen doch arg schrumpfen.
Nur die Hartnäckigsten trotzten dem Wetter. Das Outdoor-Programm des TV Mengede wurde durchgezogen. Zu der Radtour, der Nordic-Walking-Strecke, zur Wanderung rund um den Speichersee und auch dem Ortsspaziergang des Heimatvereins fanden sich Erlebnishungrige, die ausgerüstet mit regenfester Bekleidung, den Start wagten.
Die Volksbank improvisierte und verlegte notgedrungen einige ihrer Angebote in die Kassenhalle der Bank. Dort drehte Clown August tapfer seine Luftballon-Würste und begrüßte mit flotten Sprüchen die Besucher. Hier im Trockenen konnten sich die Gäste unter anderem am Kunstbike ihr eigenes Bild gestalten oder den von der Band The Poor Boys & Girls vorgetragenen Rock-, Pop- und Soul-Klassikern der letzten 50 Jahre lauschen. Vor der Bank selbst hatte die Renn- und Motorsportlegende Egon Walla, welcher auch die Dortmund Classic Days auf Schloss Westhusen ausrichtet, einige Rennmotorräder und Oldtimer ausgestellt. Alle weiteren Attraktionen, wie Bogenschießen, Bungeetrampolin, Hüpfburg Piratenschiff oder Kistenklettern wurden aus Sicherheitsgründen jedoch erst gar nicht aufgestellt.
Auch beim Preisausschreiben war man zur Improvisation gezwungen. Die Quizfragen brauchten nicht beantwortet zu werden und statt die Auslosung an Ort und Stelle vorzunehmen, wurden die Gewinner erst nach der Veranstaltung ermittelt und per Telefon benachrichtigt.
Die Radwanderer tourten erstmalig durch die östlicheren Gefilde des Stadtgebietes. Statt Lütgendortmund nun Schwieringhausen, Brechten und Eving. „TVM- Läuferpapst“ Hans-Peter Goerke, in seinem früheren Arbeitsleben Steiger bei der Grubenwehr, nannte die 30 km lange Runde „Kohle-Tour“, weil sie an vielen ehemaligen Grubenschächten der heimischen Bergwerke vorbeiführte: den Ostschacht, den Wettterschacht Königsmühle, die Schächte 5 und 6, die Zechen Minister Stein, Fürst Hardenberg 1 und 2, Adolf von Hansemann, Westhausen und Hansa. Kohle findet man überall dort keine mehr, einzig nur bei der Volksbank. Aber auch da nur im übertragenen Sinne.
Die Restauration des Ruderleistungszentrums im Fredenbaum, die planmäßig als Station für eine Zwischenrast angesteuert wurde, zeigte sich bestens geeignet. Hier, wo sonst die Recken des Deutschland-Achters gastieren, konnten die pitschnassen Regenjacken ein wenig getrocknet und Mut gesammelt werden für den mit noch stärkeren Regenschauern begleiteten Rückweg.
Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendwas gut ist! So freuten sich die Nordic Walker, dass sie für ihre 11 km lange Strecke aufgrund des Regenwetters leere Wege vorfanden. Und die schirmbewehrten unerschrockenen Teilnehmer am Spaziergang des Heimatvereins konnten bei ihrer Rückkehr erzählen, dass sie so manches Kleinod im Ortsbild zum ersten Mal bewusst wahrgenommen hatten.
Auch im nächsten Jahr, da sind sich Petra Schmiemann und Christopher Wolff von der Mengeder Volksbank sicher, lässt man sich nicht entmutigen und wird es einen Volksbank-Erlebnistag geben. Die Hoffnung, bei der Terminplanung dann wieder einen sonnigen Herbsttag für diese Veranstaltung zu finden, ist durchaus berechtigt, denn die Chancen dafür stehen (abgerundet) 12: 1. Erst zweimal in all den vergangenen Jahren war die Veranstaltung verregnet. Bei freundlicher und linearer Auslegung dieser Statistik dürfte also frühestens der Volksbank-Erlebnistag 2030 wieder ins Wasser fallen.