Lesung im Heimathaus mit Paul Reding

„Auf dem Weg zu Weihnachten“

Zum zweiten Mal nach 2016 veranstaltete der Heimatverein in der Vorweihnachtszeit eine Lesung mit den bekannten Waltroper Künstler Paul Reding. Er berichtete von seiner langjährigen Tätigkeit als Schriftsteller, wobei ihm der Computer im Gegensatz zur alten Schreibmaschine eine große Hilfe ist – auch wenn sein Kater Aristoteles zwischenzeitlich die „Löschtaste“ betätigt.

Der Abend war der besinnlichen Adventszeit angemessen und half Abstand von der Hektik des Alltags zu gewinnen.
Im ersten Teil las der Verfasser aus seinen Kurzgeschichten und Gedichten, die von der Nachkriegszeit bis zu den Brennpunkten der Gegenwart führten. Hier bildeten die Außenseiter und die Benachteiligten der Gesellschaft die Schwerpunkte. Dabei war zu erkennen, dass sich Flüchtlingsschicksale damals und heute immer noch sehr ähnlich sind und der Heimatgedanke eine wichtige Rolle spielt. Auch den Verlust der christlichen Grundgedanken des Weihnachtsfestes durch die Kommerzialisierung der Gesellschaft brachte er mehr als deutlich zum Ausdruck.

Seine aktuelle Weihnachtsgeschichte „Auftrag für Kajembe“ handelte von zwei Asylanten aus Afrika. In der alten Heimat hatten sie als Kinder für die Mission und Touristen Figuren aus Ebenholz geschnitzt. Auf der Flucht saßen beide in dem überfüllten Schlauchboot, das schließlich kenterte. Beide suchen verzweifelt nach Arbeit. Wegen eines Abreißzettels am Informationsbrett der Unterkunft machen sich Yerodin und Kajembe auf den Weg zu einer kleinen Schnitzerei „Devotionalienfabrik Schlüters und Nachfolge“, die am Stadtrand liegt. Hier bittet die alte, stumme Eigentümerin zu bleiben, obwohl eine Entlohnung erst nach Verkauf der Figuren möglich ist. Beide bleiben, und verhelfen mit ihren Fertigkeiten der Schnitzerei zu Erfolg, den sie am Weihnachtsfest gemeinsam feiern.

Neben den besinnlichen Tönen klang aber auch immer wieder die amüsante Seite des Autors durch. Wie vor zwei Jahren las er aus „Ochs, Esel und andere Tiere im Stall zu Bethlehem“. Daraus konnten wir lernen, dass jede Menge anderer Tiere wie Hund, Katze, Maus und sogar Flöhe den Stall bewohnten. Die Zurufe aus dem Plenum beantwortete Paul Reding mit den jeweils passenden Geschichten aus seinem Fundus.
Mit dieser Geschichte endete die Lesung. Paul Reding bedankte sich bei seinem „gut zuhörenden“ Publikum. Er blieb noch im Heimathaus, suchte mit den Anwesenden das Gespräch und beantwortete Fragen.

Paul Reding (Jahrgang 1939) ist Bildhauer, Maler und Schriftsteller. Geboren in Habinghorst besuchte er mit seinen Geschwistern in Mengede die Mittelschule (jetzt Albert- Schweitzer- Realschule) und wohnt jetzt in Waltrop. Er ist Absolvent der königlichen Akademie in Den Haag / NL. Gut 30 Bücher und 140 Broschüren sind bei der Staatsbibliothek Frankfurt / Leipzig registriert. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen prämiert. 2009 wurde er als „Waltroper Bürger des Jahres“ geehrt. Mengede ist er über den Heimatverein Waltrop aber auch privat immer noch sehr verbunden.

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