Berichterstatter schilderte der BV Vorhaben der Vonovia
Allein bei den „Künstlergärten“-Fassaden soll es nicht bleiben. Die Vonovia hat sich für die Umsetzung des Mottos „Stadtteil der 1000 Gärten“ an ihren Großwohnanlagen in Westerfilde weit mehr vorgenommen. Wie das im Einzelnen aussehen wird, stellte Ulli Pinick, Leiter der Abteilung Landschaftsarchitektur des Immobilienunternehmens, jetzt der Bezirksvertretung (BV) Mengede vor. Die Ziele sind hoch gesteckt: Die Möglichkeiten der Bewohner, die Außenanlagen zu nutzen, sollen verbessert, die Pflege aber gleichzeitig vereinfacht und effektiver werden.
Beides zusammen zu erreichen, stellt die Vonovia vor eine nicht ganz einfache Aufgabe. Während die beiden anderen Wohnungsgesellschaften vor Ort ihren Mietern eigene Gärten anbieten könnten, mache das für sie wenig Sinn, so Pinick, da zumindest ein Teil ihrer Wohnungsinhaber aus kulturellen Gründen keinen Bezug zur Unterhaltung eines Gartens habe. Es bestehe allerdings durchaus Interesse an gemeinschaftlich nutzbaren Sitzplätzen und einigen von Bewohnern gemeinsam bepflanzten Hochbeeten.
Spielen im Rupf- und Zupf-Garten
Die Ausstattung der Spielplätze werde erneuert und modernisiert. Dabei sei sogar die Möglichkeit, dort freies WLAN anzubieten, mit in die Überlegungen einbezogen worden. Allerdings habe man noch nicht darüber entschieden. Die Spielgeräte würden zum Teil vereinfacht, so verzichte man auf die unnötige Überdachung von Schaukeln und Klettergerüsten. Neu sei die Anlage sogenannter „Rupf- und Zupf-Gärten“ auf den Spielplätzen. Dabei handelt es sich um Anpflanzungen robuster Sträucher in der Nähe der Geräte, die vom Nachwuchs gern in Besitz genommen würden und zu phantasievollen Spielen inspirierten.
Zudem sei eine bessere Ausleuchtung der Wege und Plätze vorgesehen, da das Sicherheitsbedürfnis in den letzten Jahren gestiegen sei. Es gehe darum, Angsträume gerade in den Abendstunden zu vermeiden. Auch tagsüber soll es in einigen Bereichen, in denen überalterter, dichter Baumbestand tiefen Schatten wirft, etwas lichter werden. In Absprache mit dem Umweltamt solle der Gehölzaufwuchs in Form gebracht und vitalisiert werden.
Schattenplätze durch neue „Klimabäume“
Das Strauchwerk sei oft falsch geschnitten worden und deshalb in keinem guten Zustand. Wenn Bäume auf Grund ihres Alters und schlechten Zustands herausgenommen werden, sollen sie durch Arten ersetzt werden, die mit extremeren Wetterbedingungen zurechtkommen. „Klimabäume“ sollen reichlich nachgepflanzt werden, um Schattenplätze anzubieten, vor allem an den Sitzplätzen.
Sitzmöglichkeiten soll es ausreichend geben. Jeweils zwei Bänke mit einer hohen Leuchte in der Mitte werden entlang der Wege aufgestellt. Die dafür verwendeten Möbel werden den Westerfildern vertraut vorkommen. Es handelt sich um das bereits jetzt verwendete Bankmodell „Luise“, auf dem man auch künftig Platz nehmen kann. Freizeitspaß wird es übrigens nicht nur für Kinder, sondern auch für die Älteren geben. Die dürfen sich auf einer Boule-Bahn amüsieren. Diese Anlage, auf der auch Wettkämpfe stattfinden können, wird von einem Verein betrieben.
Eine Hauptsorge der Lokalpolitiker angesichts der geplanten Verbesserungen des Wohnumfeldes war die Frage, ob man für die schönere Umgebung mit Mieterhöhungen rechnen müsse. Doch Eberhard Weisse vom Amt für Stadterneuerung gab Entwarnung: Die Kosten für Maßnahmen, die mit Mitteln der Städtebauförderung unterstützt würden, seien nicht auf die Miete umlegbar.