Anstrengungen zum Erhalt des Nachbarschaftstreffpunktes
werden verstärkt
Die Bürgerinitiative (BI) „Der Wiesengrund muss bleiben!“ verstärkt massiv ihre Anstrengungen, damit die idyllisch am Wald gelegene Traditionsgaststätte „Im schönen Wiesengrund“ als Nachbarschaftstreffpunkt erhalten bleibt. Um die Arbeit der BI transparent zu machen, wurde eine Homepage eingerichtet, auf der sich die BürgerInnen immer aktuell über den Stand der Aktivitäten informieren können. (s. unten)
Bis dato zählt die BI schon insgesamt 235 Mitglieder! Täglich kommen neue Mitglieder hinzu, die es nichthinnehmen wollen, dass „ihr“ Wiesengrund „unter die Räder“ kommt.
Nachdem die Bemühungen des Vorstandes der BI, mit den Besitzern der Liegenschaft gütlich ins Gespräch zu kommen, um diesen wichtigen Nachbarschaftstreffpunkt in Westerfilde zu erhalten, nicht erfolgreich waren, sucht man nun den direkten Kontakt zu OB Ullrich Sierau.
Er hatte sich in der jüngsten Vergangenheit für den Ortsteil Westerfilde ins Zeug gelegt und wollte hier drohende „No go areas“ verhindern. Dabei wurde er von vielen BürgerInnen in Westerfilde deutlich unterstützt. In einem Brief an den Oberbürgermeister erinnert die BI daran, dass seine durchaus erfolgreichen Bemühungen zur Verbesserung der Situation in Westerfilde durch die drohende Schließung des Wiesengrundes und den durch Verkauf erzwungenen Weggang des seit 13 Jahren hier initiativreich tätigen Wirtes Marijan Ribicic, einen schweren Rückschlag für ganz Westerfilde erleiden.
Im Brief an OB Ullrich Sierau heißt es u.a.:
„Der durch die Eigentümer beabsichtigte Verkauf der Gaststätte und des Biergartens„Im schönen Wiesengrund“ wäre für die Entwicklung des Stadtteils Westerfildeinsgesamt ein immenser Rückschlag und konterkariert in erheblichen Maßen das bisher Erreichte.Die beabsichtigte Schließung des Wiesengrundes bedeutet:
- Wegfall eines beliebten Treffpunktes im Stadtteil (u.a. Sparclubs, Skatrunde, Knobelrunde sowie Rentner- und Frauentreff)
- Verlust der letzten Kegelbahn im Ortsteil – empfindlicher Verlust für die Kegelvereine im Ortsteil
- Verlust des Saales für Familienfeiern (Hochzeiten, Taufen, Kommunion,Konfirmation, Beerdigungen…)
- Verlust des familiengerecht gestalteten Biergartens mit Kinderspielgeräten (im Sommer beliebter Treffpunkt und Ausflugsziel für Naherholung und RadfahrerInnen – direkt am Radweg „Rund um Mengede“ gelegen).
Die BI „Der Wiesengrund muss bleiben“ bittet Sie als Chef der Verwaltung dringendzu prüfen, ob die vom Eigentümer gestellte Bauvoranfrage überhauptgenehmigungsfähig ist.“
Die BI verweist auf den § 35 Baugesetzbuch (BauG), das für Neubauten in geschützten Außenbereichen erhebliche rechtliche Schranken vorsieht. Dass es sich bei dem Gelände des an die Gaststätte angrenzenden Biergartens um einen geschützten Außenbereich handelt, steht für die BI außer Frage. Er grenzt direkt an einen Wald und Naturschutzgebiet. Der hohe Grundwasserspiegel, die ungenügende Möglichkeit einer Erschließung des Grundstückes und das entgegenstehende öffentliche Interesse, bieten nach Meinung der BI mehr als genug Gründe, die Bauvoranfrage durch die Verwaltung der Stadt Dortmund negativ zu bescheiden. Die BI hat OB Ullrich Sierau dringend gebeten, sich diesen Vorgang als Chef der Verwaltung anzusehen. Die negative Bescheidung der Bauvoranfrage muss nach Meinung der BI möglichst kurzfristig erfolgen, um die unrealistischen Planungen einer Wohnbebauung mit mehreren Eigentumswohnungen schnellstens vom Tisch zu bekommen. Dann wäre der Weg frei, um mit den Eigentümern wieder über eine realistische Verkaufsoption mit Erhalt der Gaststätte ins Gespräch zu kommen.
Denn die Zeit drängt. Spätestens Ende März muss sich der Wirt Marijan Ribicic, der eigentlich die Gaststätte gerne weiterführen und erwerben möchte, zur Sicherung seiner eigenen Existenz eine neue Wirkungsstätte suchen. Die BI befürchtet bei weiterer Verzögerung, dass die Gaststätte ohne Pächter bleibt. Der Leerstand und schnelle Verfall des Gebäudes wäre dann vorprogrammiert, weil es einen erheblichen Sanierungsstau der Gaststätte gibt (Feuchtigkeitsschäden etc.)
Der Vorstand der BI hat, um genau diese katastrophale Entwicklung zu verhindern, OB Ullrich Sierau zu einer BürgerInnenversammlung eingeladen, die noch im März stattfinden soll. Auch weitere Mandatsträger und Stadtteilverantwortliche sollen zur Versammlung eingeladen werden.
Denn wenn der Wiesengrund stirbt, werden alle Bemühungen und Anstrengungen zur Belebung der sozialen Infrastruktur des Ortsteils Westerfilde, die bisher auch vom Quartiersmanagement ausgegangen sind, ad Absurdum geführt: Der Verlust könnte auch durch noch so wohlmeinende Aktivitäten des Quartiersmanagements nicht mehr ausgeglichen werden.
Die BI „Der Wiesengrund muss bleiben!“ wird in den nächsten Tagen und Wochen eine groß angelegte Kampagne starten, um das drohende neue Desaster für Westerfilde zu verhindern. Weitere Mitglieder für die BI sind herzlich willkommen.
Je mehr WesterfilderInnen Mitglied der BI werden, desto schwieriger wird es, dieses bürgerschaftliche Engagement für den Stadtteil (den es in dieser Form wohl seit Jahrzehnten nicht gab) zu übergehen.