Spannende Kunst-Installation auf dem Platz von Amiens durch
Klangbild-Skulptur „Axis 1.0“
Ab dem morgigen Freitag gibt es an acht Tagen die Video-Klang-Installation „Axis 1.0“ auf dem Platz von Amiens hinter dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) zu bestaunen. Dabei wird eine sich ständig verändernde Komposition aus ineinanderfließenden Fotografien jeweils um 22:30, 23:00 und 23:30 Uhr auf die schwarze Skulptur „Chip“ von Stefan Sous projiziert. Dazu erklingt eine eigens für das Ereignis geschaffene Klangkomposition.
Die Skulptur „Chip“ von Stefan Sous ruht seit seit November 2007 – dem Tag der Übergabe an die Stadt Dortmund – im Zentrum des Platzes von Amiens – „ein dunkler, hohler Stahlkörper mit scharfen Kanten und weichen Rundungen, zwei Meter hoch, fast zehn lang und acht Meter breit. Ist es mehr Raumschiff oder archaisches Gut?“ So heißt es prosaisch in einem Bericht von der Übergabezeremonie der Skulptur im November 2007 an die Stadt Dortmund.
Allerdings: Der Skulptur „Chip“ geht es wie vielen ihrer Art im öffentlichen Raum: Sie ruht – häufig wenig beachtet. Meist in Eile – in diesem Fall kommt erschwerend die Nähe des Dortmunder Hauptbahnhofs hinzu – haben die Passanten weder Zeit zum Verweilen noch Zeit für einen flüchtigen Blick auf das Kunstwerk.
Das könnte sich allerdings in den nächsten Tagen durch das Projekt „Axis 1.0“ ändern.
Hinter dem Projekt steht die Künstlergruppe „Area Composer“ aus Düsseldorf und Dortmund, die vom MKK und der Stabsstelle Kreativquartiere Dortmund mit einer Arbeit für den Platz von Amiens beauftragt wurde. „Axis“ – Achse – steht synonym „für die Dortmunder Kunstmeile und deren Herz, das MKK“, so Art Projektorin Dorothee Pilavas „1.0 steht dafür, dass hier etwas Neues beginnt.“ Denn „Axis“ ist nichts Abgeschlossenes: Aufgrund der experimentellen Herangehensweise von „Area Composer“ gleicht keine Performance der anderen: „Viele Einflüsse wirken auf das Geschehen ein, das Wetter, Sonne, Mond, die ZuschauerInnen – das ist das Besondere an Kunst im öffentliche Raum“, sagt Pilavas.
Das Klangbild AXIS 1.0 im Dialog mit dem Klangkörper CHIP –
Eine Intensive Auseinandersetzung mit der Skulptur
Die Künstlergruppe „ Area Composer“ – das sind Ronald Gaube, Peter Hölscher und Dorothee Pilavas – hat mit dem „Area Composing“ eine neue Kunstform entwickelt. Mit ihren Installationen schaffen die international vernetzten Künstler und Medienexperten eine neue Wahrnehmung von Bauwerken und Landschaften. Ihre digitalen Inszenierungen im öffentlichen Raum berühren, beeindrucken und bestechen. „Area Composing“ ist das audiovisuelle Portrait eines ungewöhnlichen Ortes, das sich ungewöhnliche Freiheiten nimmt. Bild- und Tonmaterial sammeln Fotograf Peter Hölscher, Komponist Ronald Gaube und Art Projektorin Dorothee Pilavas mit Kameras, Mikrofonen und allen Sinnen auf gemeinsamen Reisen zu außerordentlichen Arealen.
Dabei setzen sie sich vorher gründlich mit dem Ort und dem Objekt auseinander. Standort, Geschichte und Funktion entscheiden über die Auswahl und sind Grundlagen des Bild- und Klangkonzepts. Ästhetik und Präsenz des Ortes sind maßgeblich für die Inspiration während der Begehung eines Areals.
Zur Medieninstalltion AXIS 1.0 ist auf der Presseinfo der Gruppe zu lesen:
Die Medieninstallation AXIS 1.0 erweckt die Kunst im öffentlichen Raum zum Leben und präsentiert ein Museum auf völlig neue Weise. Fotografien und Tonaufnahmen aus dem Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte und seiner Umgebung verweben sich durch eine besondere Kompositionstechnik zu einem expressiven Klangbild der Stadt und ihres Museums.
Mit dem Einsatz innovativer Projektions- und Soundtechnik überwindet das Museum seine Mauern, strahlt hinaus in den öffentlichen Raum und verbindet sich zugleich mit den angrenzenden Stationen der noch imaginären Kunst- und Kulturmeile Dortmunds.
AXIS 1.0 wird mit leuchtstarken Beamern auf die Skulptur „CHIP“ von Stefan Sous auf dem Platz von Amiens projiziert. Eine 360-Grad-Soundanlage wird unter dem CHIP platziert. Auf diese Weise wird der schwarze „Stein“ aus Metall zum Leuchten und Klingen gebracht. Das digitale Klangbild AXIS 1.0 tritt in einen spannungsvollen Dialog mit dem analogen Klangkörper CHIP, rückt bestehende Kunst in ein völlig neues Licht und macht sie auf neue Weise erlebbar.
Zu sehen ist ein Liquid Image, eine sich ständig verändernde Komposition aus ineinanderfließenden Fotografien, die im Museum für Kunst und Kulturgeschichte und seiner direkten Umgebung entstanden sind. Zu hören sind Tonaufnahmen aus Dortmunds Straßen, die mit elektronischen Klangkompositionen zu einem Soundtrack arrangiert wurden. Liquid Image und Soundtrack verbinden sich zu einem neuen Kunstwerk, dem „Area Composing“.
Das Publikum kann AXIS 1.0 aus unterschiedlichen Perspektiven und Himmelsrichtungen erleben. Umgebungsgeräusche vermischen sich mit der Klangkomposition und schaffen eine sehr individuelle Wahrnehmung. Die Präsentation von Kunst im öffentlichen Raum ist auch immer ein Spiel mit unterschiedlichen Wetter- und Lichtsituationen. Das Area Composing wird also immer wieder anders wirken, so dass die Zuhörer und Betrachter bei jeder Aufführung andere Eindrücke mitnehmen.
Mehr Infos: https://area-composer.de
Aufführungstermine sind der 14. bis 18. Juni sowie der 20. bis 22. Juni 2019 – jeweils 22.30, 23.00 und 23.30 Uhr.