Betrachtungen von M.M. über die III. Mannschaft von Mengede 08/20 (8)

Heute zum Spiel:  DJK SF Nette II -Mengede 08/20 III –

Der hier als Berichterstatter tätige M.M. ist ein Fan der III. Mannschaft von Mengede 08/20 – die in der Kreisliga C spielen und Aufstiegsambitionen haben. M.M. verfolgt – teils amüsiert, teils verärgert – die Sport-Berichterstattung  in den Printmedien und wundert sich nicht, dass bereits viele Redaktionen ihre Berichte von Computern erstellen lassen – vermutlich können die manche Berichte sogar abwechslungsreicher schreiben, als die festangestellten oder auf Honorarbasis beschäftigten Redakteure.
Kurzum: M.M. wollte es besser machen und hat seit Beginn dieser Saison jeweils „ zeitnah“ nach einem Spieltag über das Spiel „seiner“ Mannschaft berichtet. Seine Betrachtungen waren bisher nur für den mannschaftsinternen Gebrauch gedacht. Wir meinen, sie haben einen größeren Leserkreis verdient und freuen uns, dass M.M. bereit ist, die Texte
MENGEDE:InTakt! zur Veröffentlichung zu überlassen. (K.N.)

Bis auf den Mengeder Torwart meist alle in der Netter Hälfte

SPRÜCHEFESTIVAL

❤️ Kreisliga C | Gruppe 1 | 12. SpieltagT| DJK SF Nette II – Mengede 08/20 III ❤️

Nach dem eher langweiligen Revierderby zwischen Schalke und dem BVB stand einen Tag später auch das bekannteste und prestigeträchtigste Derby im Dortmunder Stadtteil Mengede statt. Klar, hier sollten nur Zweit- beziehungsweise Drittvertretungen auf dem Rasen stehen, aber trotzdem war dieses kribbelige Gefühl vor einem solchen Spiel allen Mitgliedern und Fans unserer Lieblingsdritten anzumerken.
Vielleicht war das aber auch nur noch der Restalkohol, der von der 1€-Party am Freitagabend übrig war. Immerhin war die Zufriedenheit in der Mannschaft und sogar im gesamten Verein über diese gelungene Veranstaltung sehr groß, wofür unsere Lieblingsdritte allen teilnehmenden Gäste einen herzlichen Dank aussprechen möchte.

Trotzdem musste auch noch Fußball gespielt werden. Schon bei der Materialkontrolle durch den Referee war zu spüren, dass alle Mengeder ihre ganze Konzentration auf das Spiel gerichtet hatten, sodass der Aufruf des Schiedsrichters ein ums andere Mal einfach überhört wurde, da die Jungs bereits dermaßen in ihrem Tunnel waren.

Die Angst des Torhüters vor der Einsamkeit

Konzentriert und offensiv legte unsere Lieblingsdritte auch direkt nach Anpfiff los. Die ersten Chancen, die sich in der Anfangsphase boten, konnten aber leider nicht genutzt werden, um eine beruhigende Ausgangslage wie in der Vorwoche zu schaffen. Den ersten Abschluss hatte Marc Seifert zu verzeichnen, doch leider blieb ihm sein erster Treffer für die Dritte weiterhin verwehrt und er zielte von der Strafraumlinie etwas zu hoch. Nach einigen Versuchen aus der Distanz scheiterte auch unser karibischer Bomber Simon Hahn gleich zweimal aus zugegebenermaßen spitzem Winkel. Die größte Gelegenheit zur Führung bot sich aber Maik Hillebrand, nachdem zwei Netter Verteidiger kurzfristig das Kurzpassspiel im eigenen Strafraum für sich entdeckten, aber schnell feststellen mussten, dass sie nicht Xavi, Iniesta und Messi sind, sodass Maik den Ball quasi aufgelegt bekam, aber aus elf Metern mit seinem platzierten Schuss im glänzend reagierenden Keeper seinen Meister fand. Kurz darauf zeigte dieser wieder seine ganze Klasse, als unsere russische Rakete Waldemar Schkurichin allein auf ihn zustürmte, den Ball aber nicht am Torwart vorbeibringen konnte. Auch ein Kopfball von Alex Weber verfehlte das Ziel knapp.

Die Fülle an Möglichkeiten war nicht zu verbergen, doch das Vergeben dieser führte zu einiger Unzufriedenheit im Team, sodass so ein wenig der Schlendrian Einzug erhielt. Nette war bis dahin in der Mengeder Hälfte gar nicht in Erscheinung getreten und beschränkte ihr Spiel allein darauf, den Ball möglichst weit aus dem eigenen Strafraum zu rohren. Dafür nahmen sie auch den einen oder anderen Befreiungsschlag ins Seitenaus in Kauf. Als der frühzeitig eingewechselte Stürmer dies monierte und beim Kapitän nachfragte, ob es wirklich das Ziel sei, hier ein 0:0 mitzunehmen, beantwortete dieser das mit einem einfachen „Ja!“. Die Marschroute war damit auch ganz offiziell ausgegeben worden. Solche Sprüche und Konversationen hatten die Netter einige drin und diese schienen – wohl eher unbeabsichtigt – unsere Lieblingsdritte einigermaßen aus der Fassung zu bringen. Zwei Beispiele: Als Aushilfskapitän Fabio Del Sorbo seine Mannschaft weiter motivieren wollte, stieg sein direkter Gegenspieler darauf ein und rief: „Ja, kommt Jungs, Mengede!“ Nach einigen verwunderten Blicken beider Mannschaften machte ein Netter Mitspieler ihn auf seinen Fauxpas aufmerksam, woraufhin das Gelächter bei den Mithörenden recht groß ausfiel.

Wenig später kam es an der Seitenlinie direkt vor der Mengeder Bank zu einem rassigen Zweikampf zwischen Alexander Weber und einem Netter Mittelfeldspieler. Kurzerhand setzte letzterer sich für mehrere Sekunden auf den Ball, bekam am Ende aber irgendwie doch den Freistoß für sich zugesprochen. Als Alex dann beim Referee Ballsperre monierte, fragte sein Gegenspieler noch einmal freundlich nach, wer denn den Ball gesperrt hätte. Das Urteil von Bank und Zuschauern fiel eindeutig aus, denn von allen Seiten war ein schallendes „Du!“ zu hören, woraufhin das Lachen erneut groß war. Dieses verstummte aber wenig später, als die harmlosen Netter aus dem Nichts zu Abschlüssen kamen. Der sonst so besonnen reagierende Innenverteidiger Frederic Linke wollte einen abgefangen Einwurf lässig zu seinem Namensvetter und Positionskollegen Stefan Linke passen, doch daraus entwickelte sich ein leichter Querschläger, den der bereits erwähnte gegnerische Stürmer per Volley aufs Tor brachte, doch auch unsere Lieblingsdritte hat mit Philipp Hartwig einen starken Torwart im Kasten.

Einer der wenigen Gegenstöße der Netter führt vor der Pause zum 1:0

Dass der Stürmer normalerweise bevorzugt eine Liga höher spielt, konnte man sehen, als er mit Alex Weber ein Laufduell über 50 Meter führte, diesen zum Überfluss auch noch tunnelte und nur von einem Abwehrbein am Torerfolg gehindert werden konnte. Diesen bejubelten die Gastgeber dann aber nach der anschließenden Ecke, nachdem die Kopfballabwehr genau beim Gegner landete, der nicht lang fackelte und einen „Once in a lifetime“-Abschluss zustande brachte. Dieser touchierte zunächst zwar den Querbalken, prallte von dort aber unglücklich an Philipps Rücken und sprang über die Torlinie. Unsere Lieblingsdritte war aber gewillt noch vor der Pause zurückzuschlagen und konnte dieses Ziel auch erreichen. Fredde lief in ungewohnten Regionen herum und lupfte den Ball einfach mal an die ausgestreckte Hand eines Gegenspielers, den fälligen Freistoß verwandelte Waldi gegen seinen Ex-Club aus rund 25 Metern traumhaft. So ging es mit einem Remis in die Kabine.

Mit einer noch offensiveren Ausrichtung startete unsere Lieblingsdritte dann in den zweiten Durchgang. Nils Krumtünger, der Marc Seifert ersetzte, fügte sich direkt mit zwei Distanzschüssen ein, die ihr Ziel nur knapp verfehlten. Besser machte es dann wenig später unser endlich mal einsatzbereite Gyrosbomber Alexandros Keissidis, der einen Abpraller aus 20 Metern so genau neben den Pfosten setzte, dass dieses Mal auch der gut aufgelegte Keeper chancenlos war. Es war ein Außreißer in Sachen Präzision, denn in der Folge war es zwar ein Spiel auf ein Tor, die Mengeder Hälfte war im zweiten Durchgang komplett verwaist und man erlaubte sich auch keine gravierenden Schnitzer mehr, aber dass das Ergebnis nicht höher ausfiel, lag einzig und allein an der katastrophalen Chancenverwertung. Mehrfach wurde aus kurzer Distanz das Ziel überraschend – oder eben nicht überraschend – deutlich verdient, der Höhepunkt erreichte dies vermutlich, als der ebenfalls eingewechselte Eddie Seibel aus vier Metern trotz Ballannahme und völlig unbedrängt den Ball über den Kasten drosch.

Auch die Fans der Lieblingsdritten am Ende zufrieden

Doch es lag sicher nicht nur allein am Unvermögen, denn der gegnerische Keeper war augenscheinlich in überragender Form. Sicherlich weiß er selbst nicht so genau, wie er den Ball von Stefan, der vom Strafraum mit voller Wucht abgezogen hatte, sodass der Ball ziemlich stark flatterte und seine Richtung mehrfach änderte, noch über die Latte lenken konnte. Doch irgendwie bekam er noch seinen Daumen an Aden Ball, der danach mit großer Wahrscheinlichkeit glühte, und verhinderte die Entscheidung. Nette dachte aber gar nicht daran, noch einmal ihr Heil in der Offensive zu suchen, sondern wirkte mit diesem Resultat äußerst zufrieden, sodass am Ende des Tages ein knapper, aber auch trotz des zwischenzeitlichen Rückstandes und eines extremen Chancenwuchers niemals gefährdeter Sieg für unsere Lieblingsdritte verbucht werden konnte, der weiterhin die Tabellenführung bedeutet.

A U F S T E L L U N G
Philipp Hartwig – Enes Kavak ( 33. Martin Risto), Stefan Linke, Frederic Linke, Fabio Del Sorbo ©️ – Maik Hillebrand, Alexander Weber, Marc Seifert ( 46. Nils Krumtünger) – Waldemar Schkurichin, Simon Hahn ( 75. Alibey Ucar), Alexandros Keissidis ( 65. Eduard Seibel)
T O R E
1️⃣:0️⃣ Michael Weil (40.)
⚽️ 1️⃣:1️⃣ Waldemar Schkurichin (45., Frederic Linke)
⚽️ 1️⃣:2️⃣ Alexandros Keissidis (53., Simon Hahn)
„Auf geht’s, Mengede!“
– „Alter, wir sind Nette …“
(Kurze Verwirrtheit auf Seiten der Netter Spieler)
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Nächstes Spiel:
SV Arminia Marten III
03.11.19
12:30 Uhr
Volksgarten Mengede, Eckei 96
Eines von zwei Duellen in der Liga mit einer weiteren Drittvertretung steht an, ihr könnt also wirklich hautnah testen, ob wir hier mit „Lieblingsdritte“ übertreiben oder einfach nur die Wahrheit aussprechen. Da es stramm auf den Winter zugeht und es daher immer früher dunkel wird, werden die Sonntagsspiele, sofern eine weitere Mannschaft anschließend noch auf dem Platz spielt, ab sofort immer eine halbe Stunde vorverlegt, daher geht es morgen schon um 12:30 Uhr los. Im Anschluss könnt ihr dann auch mal unsere Zweite begutachten. Wir freuen uns auf eure Unterstützung!

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