33 Organisationen mit 8000 Mitgliedern bitten den Rat
der Stadt Dortmund um Unterstützung
Es geht um den Weg von der Lindemannstraße zur Strobelallee. Der soll – wenn es nach den Vorstellungen der WestfalenhallenAG geht, geschlossen werden. Hiergegen erhebt sich deutlicher Protest. Einer der Initiatoren – ist Peter Fricke von der VeloCityRuhr. Die MengederInnen kennen VeloCityRuhr vom Projekt: Dein RUDOLF – RUDOLF ist demRUhrgebiet und DOrtmund sein LastenFahrrad.
Nach Meinung der Initiatoren des Protestes sind die Westfalenhallen sind mit ihrem Wunsch, den Weg von der Lindemannstraße zur Strobelallee zu schließen, zunehmend isoliert. 33 Organisationen und Initiativen, die mehr als 8000 Menschen vertreten, haben sich nun an den Rat der Stadt Dortmund gewandt mit der Anregung, den Weg uneingeschränkt offen zu halten. Auch temporäre Sperrungen soll es nicht geben. Zu den Unterstützern gehören der ADFC, Aufbruch Fahrrad Dortmund, der VCD und VeloCityRuhr, aber auch der BUND, Greenpeace, der NABU und die Naturfreunde Kreuzviertel. Auch das Klimabündnis Dortmund und die Fridays for Future unterstützen die Anregung an den Rat. Eine Sperrung des Wegs würde zu Umwegen für Radfahrer, Fußgänger, Anwohner und Nutzer des Bahn-Haltepunkts Signal-Iduna-Park führen.
„Außer den Westfalenhallen gibt es niemanden, der diesen Weg sperren möchte“, so Peter Fricke. „Alle wollen den Weg weiter nutzen. Und die Westfalenhallen gehören zu hundert Prozent der Stadt Dortmund, der Weg gehört also allen Dortmunderinnen und Dortmundern. Das muss auch so bleiben. Die Politik darf nicht beschließen, den Bürgern diesen Weg wegzunehmen.“
Die Westfalenhallen möchten den Weg gerne als Logistikachse nutzen und wünschen sich ein abgeschlossenes Betriebsgelände. Dagegen hatte sich bereits in der Vergangenheit Widerstand geregt. Nach dem Bund Deutscher Architekten hatte sich auch Aufbruch Fahrrad Dortmund gegen die Sperrung ausgesprochen. Im Weiteren hat ein Bündnis von sechs Fußgänger- und Fahrradverbänden in einem offenen Brief gefordert, den Weg ohne Einschränkungen offen zu halten und auch auf temporäre Sperrungen zu verzichten.
Für die Bewohner der südlichen Innenstadt ist der Weg die zentrale Verbindung in die Bolmke, zu den Kleingartenanlagen und zum Bahn-Haltepunkt Signal-Iduna-Park. „Durch bauliche Erweiterungen ist die einst großzügige Grünverbindung heute zum Hinterhof der Westfalenhalle verkommen“, so Olaf Greve von den Naturfreunden Kreuzviertel. „Es darf nicht sein, dass der Weg nun zulasten der Allgemeinheit für die Halle ‚privatisiert‘ wird. Stattdessen muss die Verbindung aufgewertet und wieder zu einer gestalterisch attraktiven Verbindung für die Anlieger und die Besucher der Westfalenhallen und des Stadionbereichs entwickelt werden.“
Die Unterzeichner verweisen auch auf den Widerspruch zwischen dem Bild, das die Stadt in Pressemitteilungen, Hochglanzbroschüren und Masterplänen von sich zeichnet und ihrem tatsächlichen Handeln.
„Einerseits will Dortmund Fahrradstadt werden und das Kopenhagen Westfalens sein“, so Fricke. „Und es gibt einen Ratsbeschluss, Dortmund als Stadt der kurzen Wege zu entwickeln und Fuß- und Radverkehr zu fördern. Aber wenn es konkret wird, passiert das Gegenteil: Ein bisher öffentlicher Weg soll wirtschaftlichen Interessen untergeordnet werden. Und Radfahrer, Fußgänger, Bahnfahrer und Anwohner sollen auf Umwege geschickt werden. Das passt einfach nicht zusammen.“