Klimaprotest zum Thema „Konsum und Wirtschaft“
Am letzen Samstag trafen sich bei Sonnenschein und Kälte ca. 100 Menschen zur Klimakundgebung der Parents for Future Dortmund auf dem Platz der alten Synagoge. Passend zur Vorweihnachtszeit wurde das Thema „Konsum und Wirtschaft“ von den Vortragenden in seinen unterschiedlichen Facetten durchleuchtet.
Sonja Eskowitz von der Gemeingüter-Initiative äußerte den Wunsch, dass Wirtschaft den Menschen dienen soll und nicht der Mensch der Wirtschaft, wie es aktuell der Fall ist. Nicht ständiges Wirtschaftswachstum, sondern die Frage, was dem Menschen wirklich gut tut, sollte die Produktion von Gütern bestimmen. Als Anreiz können zum Beispiel Unternehmen, die zum Gemeinwohl beitragen, steuerlich gefördert werden.
Der Vertreter der Scientists for Future Professor UdoTerstege von der Universität Bochum favorisiert den Ansatz, Klima als ein öffentliches Gut zu bewerten und entsprechend zu bepreisen. Er fordert eine relevante Bepreisung von ca. 150 € pro Tonne CO2, da dieser Preis erst einen marktlenkenden Einfluss hat. Professor Terstege sieht klar, dass die Gesellschaft mittlerweile die Klimaproblematik erkannt hat, allerdings fehlt noch immer eine ausreichende Lösungsbereitschaft und die Bereitschaft, für mehr Klimaschutz auch Kosten in Kauf zu nehmen. Seiner Einschätzung nach haben die Ökonomen bereits seit Jahren gute Konzepte in den Schubladen liegen, aktuell scheitert die Umsetzung am nationalen und internationalen Unwillen, heute Veränderungen anzustoßen, die sich erst in Zukunft bezahlt machen werden.
Bei Lara von den Parents for Future ging es vor allem um den Menschen im Konsumenten. Nach ihrer Erfahrung spielt beim Konsum zum einen das tatsächliche Bedürfnis eine Rolle (wir brauchen Essen, Kleidung usw.), aber auch viel Sehnsucht. Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Liebe und Wertschätzung lässt die Menschen mehr konsumieren, als sie wirklich benötigen. Sie rief die Zuhörer auf, ihren Mitmenschen mehr Aufmerksamkeit, Akzeptanz und Gehör zu schenken. Geschenke die nichts kosten und sehr klimafreundlich sind.
Auch 2020 werden die Parents for Future jeden 2. Samstag im Monat Klimaproteste durchführen. Am 11. Januar wird das Thema Ernährung und Landwirtschaft näher beleuchtet.