Stars von morgen spielen Beethoven im Amtshaus
Im kommenden Jahr wird in Deutschland und eigentlich in der ganzen Welt der 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven gefeiert. In Deutschland wurde für dieses Jubiläum eine eigens dafür tätige Beethoven Jubiläums GmbH gegründet, die die Jubiläumsfeierlichkeiten koordinieren soll. Es wird als mächtig was los sein.
Am letzten Wochenende wurde bereits der Auftakt des Beethoven Jubiläumsjahres initiiert. Deutschlandweit fanden in privaten Wohnzimmern, in Ladenlokalen, Vereinsräumlichkeiten und Foyers vielfältige Konzerte, Lesungen und Vorträge zum Thema Beethoven statt.
In Dortmund gab es aus diesem Anlass insgesamt neun Konzerte „und der Stadtbezirk Mengede war mit dem ‚Hausmusik-Konzert‘ Beethoven bei uns beteiligt“, wie Antje Klein, die Leiterin der Verwaltungsstelle Mengede und verantwortlich für die organisatorischen Vorbereitungen der Mengeder Veranstaltung nicht ohne Stolz in ihrer Begrüßung feststellte.
Das Mengeder Konzert lief unter dem Motto: „Stars von morgen spielen Beethoven im Amtshaus“. Susanna Biosca – künstlerische Leiterin der Mengeder Veranstaltung – hatte junge Künstlerinnen der Musikschule Dortmund eingeladen, die in diesem Jahr ausnahmslos vordere Plätze beim renommiertesten Musikförderprojekt – dem Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ gewonnen haben.
„Stars von Morgen“ mag zunächst etwas übertrieben geklungen haben, aber was am Samstag im Mengeder Amtshaus geboten wurde, war Extraklasse – und dies gleich in zweifacher Hinsicht. Einmal war es beachtenswert, wie es das Team um Antje Klein in relativ kurzer Zeit hinbekommen hat, den organisatorischen Rahmen zu schaffen.
Mit dem Saal im Mengeder Amtshaus gibt es zudem den optimalen Rahmen, damit die jungen KünstlerInnen den Begriff „Hausmusik“ auch tatsächlich zum Leben erwecken konnten.
Susanna Biosca – selbst Dozentin an der Musikschule Dortmund – hat bei der Zusammenstellung des Programms und bei der Auswahl der MusikerInnen ein ausgesprochen glückliches Händchen bewiesen. Dabei war es sicher Zufall, dass mit drei Mädchen und drei Jungen ein gendergerechtes Verhältnis zustande gekommen war. Es waren dies die Pianisten Joseph Chang und Simon Pütter sowie das Violoncello-Quartett mit Maria Bovensmann, Julia Kuljus Biosca, Dorothea Zurhove und David Kusch. Es war zu spüren: Hier wurde Musik mit Begeisterung, jugendlicher Frische und Unbekümmertheit dargeboten
Im Mittelpunkt des Programms stand zwar die Musik von Ludwig van Beethoven; allerdings war es für die Programmverantwortlichen durchgängig wichtig, sowohl Kompositionen zu spielen, die Beethovens Werk beeinflusst haben, als auch Musikwerke, die wiederum von Beethoven beeinflusst wurden.
Das gab dann eine Mischung, die vom sachverständigen Publikum mit viel Aufmerksamkeit verfolgt und am Ende jeweils auch mit starkem Beifall bedacht wurde.
In Ihrer Begrüßung hatte Susanna Biosca etwas ausführlicher die Arbeit der Musikschule im allgemeinen und die der sechs anwesenden Jungen und Mädchen – im Alter von 13 bzw. 14 Jahren – beschrieben. “Sie sind keine Wunderkinder oder gar – was häufig durch die Medien vermittelt wird – keine Einzelkämpfer; im Gegenteil, sie sind sehr eng und vielfältig miteinander verbunden. Sie treffen sich regelmäßig und musizieren in sehr unterschiedlichen musikalischen Formationen: mal als Klaviertrio oder Klavierquintett, mal spielen sie als Cello-Oktett oder Quartett. Die zwei Pianisten haben als Solisten schon vor dem Sinfonieorchester gestanden, in dem die 4 Cellisten auch mitwirken; von Zeit zu Zeit trifft sich diese musikalisch-klassisch ausgebildete „Familie“ auch, um als Pop- und Rockband zeitgenössische Musik zu interpretieren.“
Und in der Tat, diese „Beethoven – Hausmusik – Familie“ hat am letzten Sonnabend ein Zeichen gesetzt und Hoffnung geweckt, dass Mengede in Zukunft noch weitere solcher Hausmusik-Konzerte im Amtshaus erleben wird.
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