Weihnachtsmann beschenkte Falschparker

Eine gute Idee – allerdings kann der Weihnachtsmann die Falschparker

Smalltalk

alleine nicht überzeugen  

So mancher wünscht Falschparkern auf Geh- und Radwegen einen Besuch von Knecht Ruprecht oder Schlimmeres. Doch am Montag hatten einige Falschparker in der Dortmunder Innenstadt großes Glück: Der Weihnachtsmann höchstpersönlich besuchte sie. Statt eine Anzeige zu schreiben oder gar die Rute auszupacken, beschenkte er die verdutzten Täter.

„Ich möchte diese Menschen unterstützen, damit sie beim nächsten Mal nicht wieder falsch parken“, sagte der Weihnachtsmann lächelnd und erklärte, dass zugeparkte Geh- und Radwege Fußgängern, Familien mit Kinderwagen, Nutzern von Rollstühlen und Rollatoren und Radfahrern das Leben schwer machen. Selbst Busse, Stadtbahnen und die Feuerwehr würden immer wieder von Falschparkern aufgehalten.

Darum hatte er einen Sack voller Geschenke mitgebracht. Für jeden war etwas dabei: Gutscheine für Fahrradreparaturen, kostenlose Fahrscheine und Infomaterial für Bus und Bahn. Die Botschaft war klar: Wer öfter mal das Auto stehen lässt, muss nicht nach einem Parkplatz suchen und kann seine Mitmenschen auch nicht durch Falschparken belästigen und gefährden. Für alle, die trotzdem auch beim nächsten Mal das Auto nehmen wollten, gab es als besonderen Service Lagepläne für die umliegenden Parkhäuser und Informationen zu Park & Ride Plätzen.

Falschparker auf Behindertenparkplatz

Empfehlen wollte der Weihnachtsmann die Anreise in die City mit dem Auto allerdings nicht: „Mit meinem schönen roten Lastenrad bin ich gerade einfach zügig an diesem endlosen Stau vorbeigefahren“, erzählte er. Und Schwierigkeiten bei der Parkplatzsuche habe er auch noch nie gehabt. Versuche mit Autos und Rentierschlitten habe er schon vor langer Zeit aufgegeben, denn die seien einfach zu sperrig für die Innenstadt.

Die Aktiven von Aufbruch Fahrrad Dortmund und VeloCityRuhr, die den Weihnachtsmann an diesem Tag beim Verteilen der Geschenke unterstützten, waren zufrieden. Vielleicht habe man den einen oder anderen zum Nachdenken gebracht, meinte Darius Silski von Aufbruch Fahrrad. Aber natürlich könne der Weihnachtsmann das Dortmunder Falschparkerproblem nicht allein lösen. Dazu seien deutlich mehr Stellen in der Verkehrsüberwachung nötig. Düsseldorf habe 163 Stellen und Köln 277, aber Dortmund komme selbst nach der letzten Erhöhung nur auf 40. Das könne natürlich nicht funktionieren.

Falschparker auf Radweg

Statt das Dortmunder Falschparkerproblem endlich richtig anzupacken, habe der Rat leider erst vor wenigen Tagen zusätzliche Stellen verweigert. „Wir hätten gern vom Weihnachtsmann gewusst, ob er die Ratsvertreter nun auch beschenkt oder ob er ihnen doch den Knecht Ruprecht schickt“, meinte Peter Fricke von VeloCityRuhr und Aufbruch Fahrrad. Aber der Weihnachtsmann lächele immer nur und wolle es einfach nicht verraten.

Die Aktion wurde unterstützt von DSW21, die Fahrscheine und Infomaterial stellten und vom Fahrradgeschäft „Radgebiet“, das Gutscheine für Fahrradreparaturen beisteuerte.

Text: Peter Fricke; Fotos: Alexander Kate;
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