Mahnmal für die Alte Synagoge in Dortmund *

Mahnmal für die Alte Synagoge wurde gereinigt und restauriert

Das gute Wetter mit seinen frühlingshaften Temperaturen wurde in diesen Tagen genutzt, um das Mahnmal für die Alte Synagoge restauratorisch zu warten und zu reinigen. 

Das Mahnmal aus Anröchter Sandstein stammt von Bildhauer Waldemar Otto und steht am Platz der Alten Synagoge, Hansastraße/Ecke Hiltropwall. Es entstand im Jahr 1990.

Das Mahnmal erinnert an den prächtigen Kuppelbau des  Architekten Eduard Fürstenau aus dem Jahre 1900, der noch vor den Novemberpogromen 1938 demontiert worden war.

Die Alte Synagoge Dortmund (Das Foto entstand bei der Einweihung und ist heute zu sehen im Foyer des Opernhauses, K.N.)

Waldemar Otto gestaltete das Mahnmal für die Alte Synagoge wie ein Stück verbliebenes Mauerwerk. Der raue Naturstein wurde an der Treppe zum Hiltropwall aufgestellt, ihre gesamte Tiefe einnehmend. Nur die Kopfseiten sind beschliffen. Zu sehen ist eine Abbildung des Gebäudes und zu lesen die Inschriften: „Gedenke ‚Ewiger‘ / was an uns / geschah / Klagelied 5,1 / Den jüdischen / Bürgerinnen / und Bürgern / unserer Stadt, / die von 1933-1945 / Opfer national- / sozialistischer Gewaltherr- / schaft wurden. / Zum Gedenken allen Lebenden / zur ewigen Mahnung.“ sowie  „Auf diesem Platz stand / einst die Synagoge der / jüdischen Gemeinde Dortmund. / 1900 errichtet als / ‚Zierde der Stadt für / ewige Zeiten’, 1938 zerstört durch / den Terror  des Nazi- / regimes. Dieses Mahnmal wurde / 1990 von der Stadt / Dortmund errichtet

Der Bildhauer Waldemar Otto (geb. 1929) gehört zu den wichtigsten deutschen Vertretern der figurativen Plastik. Er studierte ab 1948 an der Berliner Hochschule für bildende Künste und wurde Meisterschüler Alexander Gondas. Als Stipendiat des DAAD hielt er sich 1954/55 in Florenz auf. Anschließend arbeitete er freischaffend in Berlin.  Er lebt im Künstlerdorf Worpswede bei Bremen.

Quelle und Foto: Pressestelle der Stadt Dortmund
* Die Alte Synagoge Dortmund
Die Alte Synagoge Dortmund war die zentrale Kult- und Betstätte der jüdischen Gemeinde in Dortmund.   Die Eröffnung wurde im Juni 1900 gefeiert. Der damalige Dortmunder Oberbürgermeister Schmieding sprach in einem Grußwort von einer „Zierde für die Stadt, für Jahrhunderte erbaut“. Mit 1300 Plätzen war die Synagoge zu ihrer Zeit eines der größten jüdischen Bethäuser in Deutschland.
Noch vor den Pogromen im November 1938 demontierten die Nazis in Dortmund das Gebäude.  Am 21. September wurde im Rahmen einer „Feierstunde“ die vergoldete Kugel auf der Kuppel entfernt –  im Dezember 1938 war der Abriss vollzogen. (K.N.)

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