Oberbürgermeister Sierau legt Kranz am Mahnmal in der Bittermark nieder
Am heutigen Karfreitag hat Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau einen Kranz am Mahnmal in der Bittermark niedergelegt, um jener Menschen zu gedenken, die noch in den letzten Wochen und Tagen vor Ende des Zweiten Weltkriegs dem nationalsozialistischen Terror in der Bittermark, im Rombergpark und in Hörde zum Opfer gefallen sind. Begleitet wurde der Oberbürgermeister von Dr. Stefan Mühlhofer, Direktor des Stadtarchivs und in seiner Funktion als Vorsitzender der Regionalen Arbeitsgemeinschaft „Gegen das Vergessen – Für Demokratie e.V.“ ein Bindeglied zur Zivilgesellschaft.
Seit April 1960 findet das Karfreitagsgedenken am Mahnmal in der Bittermark statt. Seitdem kommen jährlich nicht nur Dortmunderinnen und Dortmunder, sondern auch zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland zu dieser Gedenkfeier zusammen und geben ein beeindruckendes Zeichen für eine lebendige Erinnerungskultur.
Vor der Hintergrund der Corona-Situation in diesem Jahr war eine öffentliche Veranstaltung nicht möglich. „Trotzdem wollen wir auch an diesem Karfreitag innehalten, um an jene Menschen zu erinnern, die im Jahr 1945 kurz vor Kriegsende ermordeten wurden“, so OB Ullrich Sierau. Über 300 Frauen und Männer – Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Widerstandskämpfer – Menschen aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Polen, dem ehemaligen Jugoslawien, der damaligen Sowjetunion und Deutschland wurden auf grausame Weise umgebracht. „Diese Verbrechen und den sinnlosen Tod dieser Menschen können wir nicht ungeschehen machen“, so Sierau. „Aber wir müssen die Verantwortung dafür übernehmen, dass sie nicht vergessen werden und sich diese Verbrechen nicht wiederholen. Auch in den schwierigen aktuellen Zeiten wollen wir die Erinnerung wachhalten. Sie ist ein Zeichen unseres Respekts gegenüber den Ermordeten und ihren Hinterbliebenen.“
Oberbürgermeister Ullrich Sierau hob zudem die Arbeit der Botschafter und Botschafterinnen der Erinnerung hervor, die seit einigen Jahren das Karfreitagsgedenken in der Bittermarkt mitgestalten. „Die Jugendlichen stehen für die Demokratie und für Dortmund als eine Stadt der Vielfalt und des Respekts“, so Sierau. „Sie leisten einen wichtigen Beitrag gegen alle Bestrebungen des rechten Randes, die Gesellschaft zu spalten. Dieses nimmermüde Engagement findet in diesem Jahr seinen Ausdruck in einer digitalen Erinnerungsarbeit für Frieden, Freiheit und die Menschenrechte. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“