Müllkipper werden immer dreister – aber: reichen die vorhandenen Container noch aus?
Zugegeben, ich habe mich auch schon des Öfteren geärgert, wenn ich an den Containern Glas oder Papier entsorgen oder Altkleider der weiteren Verwertung zuführen wollte, und dass dann die Behälter bis zum Rand gefüllt waren. Besonders in der letzten Zeit, wo viele Mitbürger coronabedingt mehr im Versandhandel bestellen, der sie dann mit oft überdimensionalen Verpackungen versorgt, steht man häufiger vor vollen Behältern. Ich bin dann weitergefahren und habe meistens an einer anderen Stelle noch einen Container mit ausreichend Platz gefunden.
Viele unsere Mitbürger glauben allerdings, dass sie im Falle einer Überfüllung der Container das Recht hätten, ihre zu entsorgenden Mitbringsel einfach davor zu stellen. Besonders an der Siegenstraße Ecke Birkenweg haben sich in den vergangenen Wochen immer wieder „Kleindeponien“ gebildet, was ich an unterschiedlichen Tagen feststellen und auch fotografisch festhalten konnte. Hat der Erste seinen Abfall außerhalb der Container deponiert, schließen sich sehr schnell Nachahmer an, nach dem Motto: „Jetzt kommt es auf weiteren Müll auch nicht mehr an.“ Doch was noch viel schlimmer ist. Zunehmend wird dort auch Unrat abgelagert, der in keinen der bereitstehenden Container gehört: Kleinmöbel und auch größere Möbelstücke, Styropor, Glasscheiben, die gleich an Ort und Stelle zertrümmert werden, Holz- und Plastikgegenstände. Ein Lob muss an dieser Stelle den Beschäftigten der EDG ausgesprochen werden, die oft selbst an Samstagen innerhalb weniger Stunden da sind und die Schandflecke beseitigen.
Ich frage mich nur: Wie kann es gelingen, dass es an dieser befahrenen Straße, wo auch viele Fußgänger unterwegs sind, große Mengen von Müll und auch sperrige Gegenstände unbemerkt abzulagern. Da sollten alle Passanten doch wesentlich aufmerksamer sein. Ich will hier nicht einem Denunziantentum Mut machen, aber vielleicht hilft schon ein Ansprechen auf das Fehlverhalten und die Aufforderung, den Unrat mitzunehmen. Da die Gegenstände ja mit dem Auto angebracht werden, lässt sich die Fotofunktion des Handys ja auch mal als „Einsichtverstärker“ einsetzten. Allerdings mag ich nicht abzuschätzen, ob die ertappten Sünder vielleicht auch aggressiv reagieren. Besser ist es vielleicht, nach Verbündeten Ausschau zu halten.
Vielleicht sollte die EDG aber auch an neuralgischen Punkten den Leerungsrhythmus der Container überprüfen, denn, wie schon oben gesagt, besonders durch die gewachsene Zahl Internet-Bestellungen quellen die Karton- und Altpapierbehälter an bestimmten Sammelstellen immer wieder über. Es wird offenbar nicht immer wahrgenommen bzw. akzeptiert, dass die augenblicklichen Kapazitäten nicht ausreichen. Wenn es der Platz erlaubt, könnten zusätzliche Behälter aufgestellt werden. Evtl. könnte auch die Anzahl der Sammelstellen erhöht werden. Denn der Einsatz von Spezialkolonnen, die das Umfeld der Behälter reinigen, ist für den Entsorger ja auf Dauer auch mit erheblichen Kosten verbunden.