„Night of Light“ in der Nacht vom 22.06.auf den 23.06.2020

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Ein bundesweiter Appell an die Politik – auch Mengede macht mit

Vorbemerkungen
In der Nacht vom kommenden Montag auf den Dienstag findet in der Zeit von 22.00 bis 1.00 Uhr bundesweit eine außergewöhnliche Demonstration statt. An dem Abend plant die Veranstaltungswirtschaft auf die schwierige coronabedingte Situation des Veranstaltungsgewerbes in mehr als 250 Städten aufmerksam zu machen. Über die „Night of Light“ hat MIT bereits in der vergangenen Woche ausführlich berichtet. An der bundesweiten Demo beteiligt sich auch der Mengeder Ingo Plettner.

Foto: privat.

Ingo Plettner, geboren 1968 in Mengede ist gelernter
Schildermaler und Lichtreklamehersteller (heutiger Werbetechniker) Seit 1989 ist er selbstständig als Veranstaltungskaufmann mit einer Agentur. 1996 spezialisiert  auf Groß- und Unternehmensveranstaltung, sowie Tagungen und Kongresse. Seit 2000 Ausbildungsbetrieb. Seit 2008 führt er mit seiner Frau Claudia Plettner den Betrieb und hat ihn um den Bereich „Werbetechnik für Veranstaltungen“ erweitert.
Die Mengeder kennen das Unternehmen durch die werbetechnische Begleitung des Maibaumfestes, des Michaelisfestes, des Martinsmarktes und vor allem von der Organisation und Durchführung der „Mengeder Glanzlichter“ im Mengeder Volksgarten.
Zur geplanten bundesweiten Veranstaltung „Night of Light“ hat MIT Ingo Plettner interviewt.

MIT:
Können Sie kurz beschreiben, um was es bei „Night of Light“ geht? Auf was wollen Sie aufmerksam machen, wer ist der Adressat?

Ingo Plettner:
Zu diesem Termin werden Gebäude, Bauten und Veranstaltungsorte in rotes Licht gehüllt. Hier geht es in erster Linie um einen Hilferuf, der sich an die breite Öffentlichkeit und an die Politk richtet um auf die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen.  Hierzu bedarf es einer groß angelegten, konzentierten Aktion, die bundesweit gleichzeitig stattfindet und eine umfangreiche mediale Reichweite erzielt. Alle Bereiche der Veranstaltungswirtschaft in Deutschland vereinigen sich zu einer übergreifenden Interessen- und Arbeitsgemeinschaft.  Die wenigsten wissen, dass wir die sechstgrösste Unternehmensbranche im Lande sind, an der die entsprechcnde Zahl von Arbeitsplätzen  hängt.

Anzahl und Standorte der beteiligten Unternehmen; Stand 21.6.

Kommt diese Aktion nicht etwas spät?

Es gibt nie ein zu spät. Unsere Verbände, in denen wir Mitglied sind (Dehoga und ISDV) , waren bisher natürlich nicht untätig. Wir haben nur  zu lange auf die Versprechungen unserer Politiker gehört, z. B. besondere Möglichkeiten von Veranstaltungen,  finanzielle Überbrückungen, etc.  Außerdem haben wir gehofft, die Krise durch Rückgriff auf unsere Reserven überbrücken zu können. Aber mittlerweile wird es eng und es wird notwendig, sich über Perspektiven zu verständigen.

Was erwarten Sie und Ihre Mitstreiter von der Demo? 

Wir erwarten, dass wir zur Kenntnis genommen werden. Die Veranstaltungsbranche lässt sich nicht als ein Hobbybetrieb abtun, im Gegenteil: Wir betrachten uns durchaus als systemrelevant. Wir wollen mit der Politik im Rahmen eines Branchendialogs ins Gespräch darüber kommen, wie die milliardenschwere Branche der Veranstaltungswirtschaft mit 210 Mrd € Umsatz vor einer massiven Insolvenzwelle gerettet und der Erhalt von bundesweit mehreren hunderttausend Arbeitsplätzen gesichert werden kann. Rechnet man alle Spezifikationen in der Veranstaltungsbranche mit Ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten zusammen, so beschäftigen mehr als 300 000 Unternehmen in über 150 Disziplinen mehr als 3 Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Mrd Euro. Die Veranstaltungsbranche  ist eine komplexe Branche, die viele unterschiedliche Gewerke und Spezialdisziplinen in sich vereint. Branchenintern müssen wir uns auch fragen, ob wir uns als Veranstaltungsbranche nicht besser, d.h. zentraler organisieren sollen.

Wieviel Unternehmen aus der Veranstaltungsbranche werden sich nach dem Stand vom 21.6.2020 an der Night of Light beteiligen?

Mittlerweise sind wir schon über 5040. In rund 300 Städten leuchten über 5220 Objekte. Sogar andere Länder beteiligen sich nun aus Solidarität. Zum Beispiel Unternehmen aus Tirol, Italien, Luxemburg und der Schweiz

Foto: privat;

Sind Sie das einziges Dortmunder Unternehmen oder nehmen mehrere an der Demo teil?

Soviel ich weiß, sind es in Dortmund bereits schon 15 Unternehmen, u.a. die Westfalenhallen, das Opernhaus, das Dortmunder U.

Was haben Sie für Mengede vorgesehen? 

Wir werden das Amtshaus in Mengede zwischen 22 Uhr und 1 Uhr rot anstrahlen. Mit dieser ungewöhnlichen Form der Demo wollen wir zeigen, dass unsere Branche mit den vielen gelernten Fachkräften auch in diesen schwierigen Zeiten in der Lage ist, in angemessener Weise auf unsere Probleme aufmerksam zu machen.

Die für diese Aktion gemeinsam verwendete Farbe Rot soll folgendes ausdrücken: 

  • Die Veranstaltungswirtschaft befindet sich auf der „Roten Liste“ der aussterbenden Branchen 
  • Alarmstufe Rot – ein Milliardenmarkt und hunderttausende Arbeitsplätze sind in Gefahr! 
  • Wir sind eine Gemeinschaft und haben das gemeinsame Ziel eines Branchendialogs mit der Politik 
  • Wir richten einen flammenden Appell an die Öffentlichkeit 
  • Die Farbe Rot steht für die Leidenschaft für unseren Beruf / unsere Profession – „Wir brennen für das, was wir tun!

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