Händler, Dienstleister und Handwerker in Mengede wollen sich nicht unterkriegen lassen
Corona verschärft wie ein Brennglas die Probleme in der Gesellschaft. Das zeigt sich bei verpassten Digitalisierungsmöglichkeiten in Schulen und Unternehmen, bei der Unterfinanzierung unseres Gesundheitsystems, bei den menschenunwürdigen Zuständen in Schlachthöfen und bei Schließungen von großen Kaufhausfilialen:Kurzum: Wir befinden uns in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, die auch an unserem Stadtbezirk Mengede nicht spurlos vorübergehen werden, auch wenn es sich um einen Bezirk handelt, der noch mit einem gut besetzten Einzelhandel aufwarten kann. Deswegen sind die Verantwortlichen des Mengeder Gewerbevereins auch zuversichtlich, dass die Mengeder Gewerbetreibenden die Krise überleben können, wenn…., ja wenn die Mengeder Bevölkerung weiterhin zu ihnen hält.
Die Pressesprecherin des Gewerbevereins, Gabi Hondorf, bringt es auf den Punkt: „Wir sind darauf angewiesen, dass uns die MengederInnen weiterhin die Treue halten. Kaufen Sie nicht verstärkt online. Wir, die lokalen Geschäfte und Gewerbetreibenden, sind das Gesicht unseres Stadtbezirks“.
Diese Botschaft möchte der Gewerbeverein in den nächsten Tagen der Bevölkerung im Rahmen einer Werbekampagne in Erinnerung rufen. Die Kampagne ist zunächst für die Zeit vom 29.6. – 19.7. 2020 geplant. In dieser Zeit werden im Ortskern Mengede Banner aufgestellt, zusätzlich werden in den Geschäften selbst Plakate zum Thema aufgehängt. Deutliches Signal: Die Vielfalt und die Besonderheiten des Mengeder Einzelhandels und der Gastronomie sollen erhalten bleiben.
Solidarität ist keine Einbahnstraße
Deswegen möchte der Gewerbeverein alle Bürger/innen dazu auffordern, auch in Krisenzeiten lokal einzukaufen. „Wir lassen uns nicht kleinkriegen“, heißt es bei den Gewerbetreibenden kämpferisch, „denn nur solidarisch und zusammen können wir diese Krise gut überstehen“.
Befremdlich für den interessierten Bürger, der die Weiterentwicklung des Stadtbezirks aufmerksam verfolgt, ist die Haltung der zahlreichen Handelsketten im Stadtbezirk (Aldi, Kaufland, Lidl, Rewe, Kik, Kodi, Tedi usw.). Die haben offensichtlich mit soldarischem Handeln nichts zu tun. Sie profitieren zwar ebenso wie die inhabergeführten Gewerbetreibenden und alle die hier leben, von einem intakten, konkurrenzfähigen Bezirk mit guter Aufenthaltsqualität, sehen sich offensichtlich aber nicht in der Lage, Kampagnen dieser Art zu unterstützen. Die Begründung könnte armseliger nicht sein: „Wenn wir uns in Mengede engagieren, müssten wir das auch in anderen Bezirken tun.“ „Ja – dann tut es doch!“, möchte man ihnen zurufen.