Protestspaziergang gegen die OWIIIa / L 663n in Wickede

„Notfalls klagen wir vor Gericht“!

Trotz widriger Wetterlage waren über 160 Teilnehmer*innen der Einladung der Bürgerinitiative „Schützt unseren Freiraum“ (BISuF) zu einem Protestspaziergang rund um die Trasse der geplanten OWIIIa / L663n nach Wickede gefolgt.
Wilhelm Auffahrt begrüßte als Vertreter der Bürgerinitiative neben Vertretern der Natur- und Umweltschutzverbände und Parteien auch etliche von der Planung betroffene Anwohner. Anlass für den Spaziergang war die neu aufgeflammte Diskussion um die Weiterführung der Brackeler Straße, die eine Ratsmehrheit von SPD, CDU und FDP forciert. 

Los ging es am Fabido-Kindergarten an der Baedekerstraße, der durch eine vier Meter hohe Lärmschutzwand vom Wickeder Ostholz abgeschnitten und damit seiner Funktion als Waldkindergarten beraubt würde.
Wilhelm Auffahrt erläuterte anhand von Karten die Trassenführung der OWIIIa mit Anschluss an das Straßennetz in Unna und Kamen. „Die OWIIIa wird als Verbindung zwischen den Logistikzentren in Dortmund und Unna massiv Schwerlastverkehr anziehen und soll – so OB Sierau – die B1 vom Lkw-Verkehr entlasten.“ Die eigentlich beabsichtigte Entlastung des Hellwegs wäre hingegen kaum spürbar. Im Gegenteil: Etliche Straßen wie die Wickeder Straße und die Wohnstraße Küsterkamp würden als Zubringer deutlich mehr belastet.

Weiter ging es zum Ponyhof Möllmann an der Straße „Pleckenbrink“, dessen Existenz durch die OWIIIa bedroht wäre. Am Pleckenbrinksee, der nördlich der Trasse liegt, erläuterten NABU-Vorsitzender Dr. Kristof Hennies und Volker Heimel die indirekten Auswirkungen der Straße. „Eine ökologische Katastrophe! Eine der größten Freiräume Dortmunds mit alten Bäumen und Hecken würde zerschnitten.“ Dies führe zur Verinselung von Tierpopulationen, die dann nicht mehr überlebensfähig seien.
Im Wickeder Ostholz, dessen südlich angrenzendes Feuchtgebiet direkt auf der Trasse liegt, kündigte BUND-Sprecher Thomas Quittek weiteren Widerstand an: „Notfalls werden wir klagen. Hierzu haben wir vorsorglich einen Klagefonds eingerichtet.

Schlusspunkt war das Grundstück der Familie Mittermüller an der Baedekerstraße. Vater und Sohn sprachen den Anwohnern aus der Seele: „Die Straße mindert unsere Lebensqualität durch Lärm und Abgase und versperrt uns und anderen Erholungsuchenden und Freizeitsportlern den Zugang zum Erholungsgebiet. Vom massiven Wertverlust unserer Grundstücke und Häuser ganz zu Schweigen.“
Anwesende Vertreter der GRÜNEN und LINKEN aus Dortmund, Unna und Kamen bekräftigten, weiter gegen das Projekt zu kämpfen. Wegen Gewitter musste der Spaziergang verkürzt werden. Die Bürgerinitiative bedankte sich bei den Anwesenden. BISuF kündigte weitere Aktionen wie eine Planungswerkstatt zum Thema „Hellweg-Entlastung OHNE OWIIIa“ an.

Text: BISuF; Fotos: Thoms Quittek.

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