Naturschutzverbände starten „Volksinitiative Artenvielfalt NRW“ auch in Dortmund
Die Dortmunder Untergliederungen des NABU (Naturschutzbund Deutschland) und des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) unterstützen die im Juli 2020 von den NRW-Naturschutzverbänden gestartete „Volksinitiative Artenvielfalt NRW“. In einem Pressegespräch im NABU-Insektengarten in der Kleingartenanlage Dortmund-Nord stellten Vertreter der Verbände unter Anwesenheit der NABU- Landesvorsitzenden Dr. Heide Naderer die Initiative und ihre Aktivitäten in Dortmund vor.
Ziel der Volksinitiative unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ ist es, konkrete Handlungsvorschläge zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in den Landtag einzubringen und das Land so zu mehr Natur- und Artenschutz zu bewegen.
Konkret wird u. a. gefordert:
- Stopp des Flächenfraßes,
- mehr Waldflächen ohne Nutzung,
- Ausweitung des Biotopverbundes,
- deutliche Ausweitung des ökologischen Landbaus,
- Verbot chemisch-synthetischer Pestizide in Naturschutzgebieten,
- wirksamer Schutz der Gewässer und Auen wirksamer geschützt werden.
Für die Annahme der Volksinitiative sind 66.000 Unterschriften (0,5 Prozent) der Wahlberechtigten erforderlich, damit sich der Landtag mit der Initiative befasst.
„Inzwischen sind 45 Prozent der Arten in NRW bedroht. Auch in Dortmund stellt der NABU einen dramatischen Rückgang vieler Vogel- und Insektenarten fest.“, sagte der Dortmunder Koordinator der Volksinitiative Klaus-Dieter Lemm (NABU). „Zwar gibt es einige gute Ansätze der Stadt, zum Beispiel das Verbot von Schottergärten in neuen Bebauungsplänen und die Teilnahme der Stadt am Label „Stadtgrün naturnah“. Trotzdem wird immer noch viel zu viel versiegelt, u.a. in neuen Gewerbegebieten.“
Bei der Forderung der Volksinitiative nach Begrenzung des Flächenverbrauchs nimmt er insbesondere die Dortmunder SPD in die Pflicht. „Auf Landesebene unterstützt die SPD die Volksinitiative, vor Ort forciert sie den Weiterbau der L 663n / OWIIIa nördlich von Asseln und Wickede. Das passt nicht zusammen.“
Die Naturschutzverbände werden in der nächsten Zeit regelmäßig an Infoständen Unterschriften sammeln, so auch am 22. August 2020 ab 10 Uhr vor der Reinoldikirche. Koordinator Klaus-Dieter Lemm: „Trotz Corona gehen wir bewusst auf Straßen und Märkte, um Unterschriften zu sammeln. Wir mischen uns damit natürlich auch in den Kommunalwahlkampf ein.“
Quelle: NABU Dortmund, Fotos: Brigitte Handy.