Dortmunder Naturschutzbeirat bekräftigt Ablehnung der L663n/OWIIa
Der Beirat bei der unten Naturschutzbehörde (Naturschutzbeirat) der Stadt Dortmund hat in der letzten Sitzung einen Beschluss zum Weiterbau der L663n/OWIIIa nördlich von Asseln und Wickede gefassst. Hierzu teilt Dr. Hans-Dieter Otterbein, Vorsitzender des Beirats bei der unteren Naturschutzbehörde (Naturschutzbeirat), mit:
„Der Beirat hat sich seit 1986 wiederholt kritisch mit dem Bau der Landesstraße L663n (OWIIIa) im Dortmunder Osten bis nach Unna auseinandergesetzt, zuletzt am 28.9.2011. Der Beirat bekräftigt seine Ablehnung und kritisiert die beabsichtigte Übernahme der Planungskosten für die L663n durch das Land und die Stadt Dortmund.
Die L663n (OWIIIa) zerschneidet den größten zusammenhängenden Freiraum im Dortmunder Osten mit dem geringsten Verkehrslärm. Der gerade erst vom Rat verabschiedete Landschaftsplan sieht hier die Naturschutzgebiete „Wickeder Holz“ und „Wickeder Ostholz / Pleckenbrinksee“ vor. Es handelt sich um einen der wenigen ruhigen und unzerschnittenen Räume in Dortmund. Südlich des Naturschutzgebietes Wickeder Ostholz, das mit dem neuen Landschaftsplan um den Pleckenbrinksee erweitert wurde, würde die Trasse ein Feuchtgebiet zerstören.
Den erheblichen ökologischen Folgen stehen nur geringe Entlastungseffekte für den Hellweg gegenüber (jetzt 15.000 Fahrzeuge, dann 12.000 Fahrzeuge pro Tag). Auf der neuen überwiegend vierspurigen Trasse würden mindestens 26.000 Fahrzeuge insbesondere Schwerlastverkehr zu den Logistikstandorten Hafen und Westfalenhütte fahren. Dies widerspricht den Zielsetzungen des Luftreinhalteplans Ruhrgebiet Ost, in dessen Rahmen gerade erst eine Umweltspur auf der Brackeler Straße eingerichtet wurde.
Die Stadt Dortmund hat sich den Zielen des Klimaschutzes und der Biodiversität verpflichtet. Das Projekt L663n widerspricht dieser Zielsetzung. Der Beirat fordert die verantwortlichen Politiker auf, diesen Zielen Rechnung zu tragen und die freiwerdenden Mittel zur Förderung der Biodiversität und für den Klimaschutz zu verwenden.“
In der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass die Planung der OWIIIa im Widerspruch zur Zielsetzung der Stadt im Hinblick auf die Erhaltung der Biodiversität steht. Beiratsmitglieder kritisierten insbesondere die Haltung der SPD in Dortmund. Während die SPD auf Landesebene die von den Naturschutzverbänden initiierte „Volksinitiative Artenvielfalt“ unterstützt, verstoße sie auf Dortmunder Ebene mit dem Bau der OWIIIa gegen diese Zielsetzung.
Quelle: Naturschutzbeirat; Foto: Thomas Quittek.