Alle Neune – voll auf den Tisch
Nur neun Fingern können wir eine einstellige Zahl zuordnen. Einen nullten Finger kennt nur der Mann vom Sägewerk. Manche Sprachforscher glauben, dass die alten Germanen sogar pro Hand nur die vier Langfinger zählten. Zwei handvoll – waren acht. Die Daumen zählten grundsätzlich nicht. Die “Neun” war der Hinweis auf die nächsten Hände mit “neu” abzuzählenden Fingern.
Für Verwirrung sorgt auch, dass der Monat November sich eindeutig aus dem lateinischen Zahlwort Novem ableitet, was doch schlicht auf den neunten und nicht den elften Monat hinweist. Nun ja: Die alten Römer feierten Neujahr zwei Monate später, wenn Schnee weg und der Frühling gekommen war.
Da ist ein Kegelverein übersichtlicher. Mit Sicherheit weckt dich am Biertisch lautstarker Jubel, wann immer ein sportlicher Kumpan “alle Neune” abgeräumt hat. Experten allerdings sagen, daß ein “Kranz” noch mehr Jubel auslöst: Acht Pins kippen um und nur der neunte, der König in der Mitten, bleibt tapfer und aufrecht stehen.
Nur im Erzgebirge und Vogtland kommt – bereits seit 1799 – am Heiligen Abend “Neunerlei” auf den Tisch: Bratwurst für Kraft, Sauerkraut für Süßes, Linsen für Kleingeld, Klöße und Fisch für Großgeld, Fleisch zum Glücklichsein, Kompott zu reiner Freude, Buttermilch für Gesundheit, Nüsse für ein gut geöltes Jahr, dazu Pilze, Rüben oder Brot, um alles Gute abzurunden.
Der Neuntöter ist in ganz Mitteleuropa bekannt. Der Vogel aus der Familie der Würger pflegt seine toten Beutetiere, etwa Insekten, gern auf Dornen aufzuspießen, um auch am nächsten Tag davon zu kosten. Ein Vorbild für Erzgebirgler und Vogtländer?
Das Neunauge sieht aus wie ein Fisch und tut so, als luge es mit neun Augen aus dem Schlick der Flüsse. Aber das ist ziemlich gelogen.
Lukas Andel
Was sonst zur Zahl des Monats noch eingefallen ist:
Ach, Du GRÜNE NEUNE:
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wird sich manche/r gesagt haben, als in der letzten Woche zu lesen war, dass die „Grünen“ in Dortmund eine Wahlempfehlung für den OB-Kandidaten der CDU abgegeben haben;
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möchte manche/r denken, wenn zu lesen ist, das Ludwig von Beethoven, Anton Bruckner, Antonin Dvorak Gustav Mahler und Louis Spohr jeweils neun Sinfonien komponiert haben. Bei einigen Komponisten entstand – wie überliefert ist – im Laufe ihres musikalischen Schaffens eine abergläubische Furcht vor dem Fluch der neunten Sinfonie
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wird manche/n ins Grübeln bringen, wenn zu lesen ist, dass die Hölle in der „Göttlichen Komödie“ von Dante Aligheri aus neuen Kreisen besteht