Biodiversitätsinitiative der Emschergenossenschaft
„Das richtige Rezept beim biologischen Weinanbau sind neue innovative und vor allem robuste Rebsorten. Diese weisen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten auf und ermöglichen somit eine deutliche Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln“, sagt Dr. Mario Sommerhäuser, Gewässerökologe und -biologe bei der Emschergenossenschaft, „Wir können praktisch vollständig darauf verzichten – Fauna sowie Flora können sich besser entfalten.“
Aber auch das richtige „Boden- und Begrünungsmanagement“ ist im biologischen Weinanbau wichtig. Denn im Gegensatz zu den herkömmlichen Maßnahmen in der konventionellen Landwirtschaft wird im Ökolandbau der Boden kaum bis gar nicht maschinell bearbeitet. Der Boden ist dadurch gesünder, lebendiger und humusreicher, was sich entsprechend belebend auf die Pflanzen am Standort auswirkt.
Diese Behandlung verbessert das Bodenleben und begünstigt die für die Pflanzen lebensnotwendige Fixierung von Stickstoff im Boden. Zudem bieten die Rebhänge durch das große Blüten- und Pollenangebot insektenfreundlicher Begrünungspflanzen vielfältigen Lebensraum. Kurzum: Durch diese Form des ökologischen Weinanbaus wird die Artenvielfalt erheblich gefördert.
Neben dem Weinhängeprojekt in Dortmund plant der Wasserverband für die kommenden Jahren im Rahmen seiner Biodiversitätsinitiative ein weiteres ökologisches Schwerpunktprogramm: Dazu gehören nicht nur die Langzeitchancen durch die Renaturierungsprojekte, sondern auch gezielte lokale Sofort-Maßnahmen auf Flächen der Emschergenossenschaft wie Boden- und Pflanzarbeiten (Blühwiese, Sandhaufen, Obstbaum) sowie das Anbringen von Nistkästen (Fledermaus, Vögel, Insekten).