„Adlerauge“ deckt Straßenschäden auf

Im Frühjahr startet die Erfassung der Straßen mithilfe von Bildern und Laserscans in ganz Dortmund 

Bildrechte: „eagle eye technologies“

Wie gut erhalten sind die Straßen in Dortmund? In welchem Zustand sind sie tatsächlich? Eine solche Analyse führt das Tiefbauamt alle fünf Jahre für jede Straße, jeden Radweg, jeden Fußweg durch. Allein an Straßen kümmert sich das Tiefbauamt um 1.800 Kilometer. Jetzt wird dafür erstmals flächendeckend neue Technik eingesetzt. 

Die Fahrzeuge des beauftragten Unternehmens „eagle eye technologies“ mit Kameras Messgeräten auf dem Dach werden schon bald durch Dortmund fahren und ganz sicher vielen Bürger*innen auffallen. Zwei Fahrzeugtypen für die verschiedenen Messungen kommen dabei zum Einsatz. Die Befahrung startet voraussichtlich im März 2021 und wird nahezu das gesamte Jahr dauern – auch das Wetter spielt dabei eine Rolle. 

Die Erfassung geschieht mit Messfahrzeugen, die mit spezieller Technologie ausgestattet sind. Mit deren Hilfe werden sämtliche Straßenflächen während der Befahrung digital erfasst.

Stadt Dortmund: „Datenschutz ist gewährleistet“

Bildrechte: „eagle eye technologies“

Wichtig ist dem Tiefbauamt der Stadt, dass die Bürger*innen über diese Aktion informiert sind und wissen, dass die so gewonnenen Bilder und Informationen im Rahmen des Datenschutzes nur für dienstliche Zwecke erhoben und ausgewertet werden. Sämtliche personenbezogenen Daten werden schon vor dem Übertragen in die städtische IT anonymisiert oder unkenntlich gemacht. 

Die Mitarbeiter*innen der Stadt Dortmund und die des beauftragten Dienstleisters sind zur Verschwiegenheit und zur Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen verpflichtet worden. 

Ein Kommentar:

Die gute Nachricht: Die Stadt Dortmund will sich ein realistisches Bild vom Zustand ihrer Straßen, Rad- und Fußwege machen. Alle fünf Jahre führt das Tiefbauamt eine Analyse durch. Bisher haben Verkehrssicherheitskontrolleur*innen des Tiefbauamtes diese Analyse manuell durchgeführt. Deren Einschätzungen waren zwar fachlich fundiert, aber dennoch subjektiv durchwirkt. Auch der Übertrag in eine Datenbank war potenziell fehleranfällig. Die Erfassung von Straßenzustand und Verkehrszeichen erfolgt nun – ganz im Sinne fortschreitender Digitalisierung – mittels Messfahrzeugen, die mit speziellen Sensoren, Stereobildkameras und Laserscannern ausgestattet sind.

Die Schlechte Nachricht: Das 1800 Kilometer umfassende Dortmunder Straßennetz weist nicht erst seit der letzten manuellen Erfassung im Jahre 2016 extremen Sanierungsstau auf. Verkehrsteilnehmer im Stadtbezirk Mengede können ein Lied davon singen. Selbst wenn die notwendigen Geldmittel vorhanden wären, reichen die Kapazitäten im Bausektor nicht aus, um in absehbarer Zeit eine spürbare Verbesserung zu erreichen. Einzelne Maßnahmen (Wenemarstraße, Donarstraße) sind ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Mengeder Bürger*innen brauchen kein „Adlerauge“. Der desaströse Straßenzustand bleibt auch ihrem menschlichen Auge nicht verborgen.

Dem zugesicherten Datenschutz müssen die Bürger jedoch vertrauen. Eine Offenlegung des Bildmaterials ist nicht vorgesehen. Anders als bei Google Street Map gibt es also keine Möglichkeit, angefallene Daten, die nicht dem Erhebungszweck dienen, löschen zu lassen. Dem städtischen Datenschutzbeauftragten wünschen wir bei der Prüfung hierzu ein glückliches Händchen.

Quelle: Stadt Dortmund