Ein Schreibfehler? Nein, sondern originelle Bekleidung für BVB-Fans!
Es gibt Spielszenen, die ein Fußballfan jahrelang – wenn nicht sogar für immer – im Kopf behält. Zweifellos ist das auch bei BVB-Fans der Fall. Man erinnere sich nur an Lars Rickens legendären 3:1 Siegtreffer gegen Juventus Turin im 97er Champions League-Endspiel. „Ricken, lupfen, jetzt. Jaaaaa“ war damals Marcel Reifs legendärer TV-Kommentar. Und als wenn Lars Ricken es gehört hätte, machte er genau das und der BVB gewann als erste deutsche Mannschaft die Champions League.
Oder denken wir an das Bundesligaspiel Borussia Dortmund – Bayern München im BVB-Meisterjahr 2012. Arjen Robben ging nach einem Zweikampf mit Neven Subotic im Strafraum zu Boden und die Bayern bekamen einen äußerst fragwürdigen Elfmeter zugesprochen. Robben trat selbst zum Strafstoß an und BVB-Torhüter Roman Weidenfeller parierte. Für Viele sicherlich unvergessen, wie Neven Subotic anschließend Arjen Robben aus allernächster Nähe verbal „ins Gebet nahm“. Und dann noch eine sehr aktuelle Spielszene: Erling Haalands akrobatischer Seitfallzieher, mit dem er das 2:0 im Februar gegen Schalke erzielte. Ein Tor, das allen BVB-Fans lange in Erinnerung bleiben wird.
Solche und ähnliche Szenen verwendet das junge Dortmunder Unternehmen VIERUNDVIERZICH als Motive für die von ihnen auf den Markt gebrachte Fanbekleidung.
Zur Homepage:
Die Kollektion von VIERUNDVIERZICH umfasst T-Shirts, Hoodies, Snapbacks und Jogginghosen für jung und alt. Auch Borussia Dortmund bietet mittlerweile VIERUNDVIERZICH-Artikel in seinen Fanshops sowie im BVB Online Shop an.
MENGEDE:InTakt! wollte mehr über das Modelabel VIERUNDVIERZICH wissen und hat die Geschäftsführer, die beiden Dortmunder Marian Rudnik und Markus Trümper interviewt.
Alternative zum Trikot: Eine „Türsteherfreundliche Fankleidung“
MENGEDE:InTakt!: Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, eine eigene BVB-Kollektion auf den Markt zu bringen und seit wann gibt es VIERUNDVIERZICH?
VIERUNDVIERZICH: Die Idee entstand relativ spontan und hat sich, ehrlich gesagt, bei uns beiden fast in so einer Art Bierlaune entwickelt. Der Gedanke stand dahinter, dass nicht unbedingt jeder Fan immer ein Trikot tragen möchte, aber trotzdem der Wunsch besteht, etwas mit klar erkennbarem BVB-Bezug anzuziehen. Wir haben es selbst schon erlebt, dass nicht viele, aber manche Diskotheken und Clubs, Leuten, die mit einem Trikot bekleidet waren, den Zutritt verwehrten. Da hatten wir die Idee, dass man so eine unglückliche Situation doch eigentlich lösen und umgehen könnte. Am nächsten Tag haben wir dann sofort unser erstes Motiv entworfen. Das war die Jubelszene von Tomas Rosicky, als er 2006 schon jubelnd auf das leere HSV-Tor zulief und das 4:2 für den BVB erzielte. Startschuss für VIERUNDVIERZICH war dann der 1. August 2018 mit dem Angebot unserer ersten Shirts. Ausschlaggebend für unseren Markennamen waren dann die ersten beiden Ziffern der Postleitzahl von Dortmund. In einem Zeitungsartikel stand einmal VIERUNDVIERZICH würde „Türsteherfreundliche BVB-Fankleidung“ anbieten. Das ist ja recht witzig formuliert, trifft es aber durchaus gut.
MENGEDE:InTakt!: Eure Artikel sind ja für Fans des BVB gedacht. Seid Ihr selbst auch Fans von Borussia Dortmund?
VIERUNDVIERZICH: Eindeutig Ja. Wir sind beide Dortmunder und natürlich BVB-Fans. Das gehört aber auch dazu, wenn man so etwas mit Herzblut machen möchte.
BVB und VIERUNDVIERZICH – eine gute Zusammenarbeit
MENGEDE:InTakt!: Der BVB legt bekanntlich großen Wert auf einen einheitlichen Markenauftritt. Müsst Ihr Eure Produkte und Ideen dann immer vorher mit dem BVB abstimmen?
VIERUNDVIERZICH: Natürlich legt Borussia Dortmund großen Wert auf die Pflege der Marke „Borussia Dortmund“. Beispielsweise darf das BVB-Logo nicht abgeändert oder verzerrt dargestellt werden. Das ist ja auch völlig verständlich und sinnvoll. Und da wir das BVB-Logo nicht auf unseren Artikeln verwenden, haben wir da schon einen gewissen Freiraum bei unseren Ideen. Wir zeigen das BVB-Logo auch nicht auf der Homepage von VIERUNDVIERZICH. Nach dem Start unseres Geschäftes sind wir schnell mit dem BVB in Kontakt gekommen und haben mittlerweile sogar eine gemeinsame Kollektion. Und wenn wir etwas Neues auf den Markt bringen, wie jetzt das Motiv mit dem Seitfallzieher von Erling Haaland wird der BVB von uns selbstverständlich immer rechtzeitig informiert. Da laufen Kommunikation und Zusammenarbeit sehr gut.
MENGEDE:InTakt!: Kann man einmal den Weg erläutern wie aus einer Idee für ein Bekleidungsstück dann letztlich ein fertiges zu kaufendes Produkt wird?
VIERUNDVIERZICH: Da haben wir mit dem neuen Erling Haaland-Motiv ja ein ganz aktuelles Beispiel. Wir haben das Derby live im TV gesehen und bei Erlings Tor sofort gesagt „das ist wirklich eine fantastische Szene“. Wir erhielten dann auch unmittelbar jede Menge Zuschriften auf Instagram, mit der Anregung, daraus doch ein neues Motiv zu gestalten. Dann wurde kurzfristig die Vorlage am PC erstellt und wir haben es sofort auf unserer Homepage und bei Instagram zur Bestellung freigeschaltet. Die Artikel werden dann nach Eingang der Bestellungen umgehend produziert. Es macht keinen Sinn, bei der Vielfalt von Varianten, die wir bei unseren Artikeln haben, wie Farben, Größen oder Motiven, größere Lagermengen anzulegen. Alle Bekleidungsartikel werden dann nach Eingang der Bestellungen von uns selbst bedruckt und verschickt.
MENGEDE:InTakt!: Sind Eure Produkte ausschließlich online zu kaufen?
VIERUNDVIERZICH: Unser Zorc-Motiv, auf dem zu sehen ist, wie Michael Zorc 1995 die Meisterschale in die Höhe reckt, ist auch in den BVB-Shops, wie z.B. in der BVB Fan-Welt erhältlich. Ansonsten läuft der Verkauf derzeit ausschließlich online. Bei Fragen zu unserer Kollektion kann man natürlich jederzeit über unsere Homepage mit uns Kontakt aufnehmen.
Faire Arbeitsbedingungen haben Priorität
MENGEDE:InTakt!: Auf Eurer Homepage ist zu lesen, dass Ihr höchsten Wert auf Ökologische Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen“ legt. Könntet Ihr das ein wenig näher erklären?
VIERUNDVIERZICH: Es ist für uns absolut wichtig, dass bei unseren Lieferanten in Bezug auf die Arbeitsbedingungen in den Fabriken alles top abläuft. So beteiligen sich alle unsere Lieferanten an Programmen zur regelmäßigen örtlichen Überprüfung und Einhaltung von Arbeitsplatzbestimmungen, des Verbots von Kinderarbeit, Arbeitszeiten, Arbeitsschutz, Diskriminierung und Sicherheit. Natürlich wirkt sich das auch auf unsere Einstandspreise aus, die tendenziell höher ausfallen, weil wir eben keine Ware von Billiganbietern einsetzen, die sich nicht an diese Vorgaben halten.
MENGEDE:InTakt!: Bekommt Ihr bei Eurer Arbeit wie Produktentwicklung und Design, Internet-Auftritt, Buchhaltung usw. auch personelle Unterstützung oder regelt Ihr das alles in Eigenregie?
VIERUNDVIERZICH: Momentan stemmen wir beide das alles tatsächlich in Eigenregie. Noch sind unsere Aktivitäten ja überschaubar. Aber je nachdem, wie sich die Verkäufe entwickeln, müssten wir möglicherweise auch über personelle Verstärkung nachdenken. Insbesondere der administrative Teil, wie z.B. die Buchhaltung würde dann immer zeitintensiver. Aber aktuell ist das, wie gesagt, noch zu zweit zu schaffen.
MENGEDE:InTakt!: Ist VIERUNDVIERZICH Euer Haupt-Job oder seid Ihr beruflich auch noch anderweitig unterwegs?
VIERUNDVIERZICH: VIERUNDVIERZICH ist nicht unser Hauptberuf. Ich (Markus Trümper) arbeite in der Stabsstelle „Kommunikation“ beim Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) und Marian Rudnik ist Pilot bei der Lufthansa. Es war aber auch gar nicht unser Ziel, VIERUNDVIERZICH als Full Time Job zu betreiben. Die Auslöser waren unsere BVB-Fanleidenschaft und ganz einfach der Spaß an einer neuen Aktivität, bei der wir selbst gespannt sind, wie sich das weiterentwickelt.
MENGEDE:InTakt!: Könntet Ihr Euch vorstellen, auch noch für andere Vereine Bekleidung auf den Markt zu bringen?
VIERUNDVIERZICH: Also, wir haben ja schon erwähnt, dass wir VIERUNDVIERZICH mit Leidenschaft und Herzblut betreiben. Das wäre für andere Vereine entweder gar nicht oder eben nur eingeschränkt möglich. Und bei anderen Clubs kämen auch nur die in Frage, mit denen sich die Fanszenen gut verstehen. Köln, Freiburg oder Mainz wären da Beispiele. Auch ein Nationalmannschaft-Motiv könnte man sich sicherlich vorstellen. Aber das ist aktuell kein Thema, unser Fokus ist Borussia Dortmund.
MENGEDE:InTakt!: Was ist das eigentlich für ein Gefühl, wenn man z.B. durch die Dortmunder Innenstadt geht und man sieht Leute, die Artikel aus Eurer Kollektion tragen?
VIERUNDVIERZICH: Ja, ganz klar, das sind schon gewisse Gänsehaut-Momente. Denn man sieht ja dann, dass die eigenen Ideen und die Arbeit positiv angenommen werden. Leider ist wegen Corona ja seit Monaten kein Stadionbesuch mehr möglich, aber wir haben vor der Pandemie schon erfreut festgestellt, dass man unsere Bekleidung auch immer häufiger an Spieltagen sieht.
MENGEDE:InTakt!: Vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für dieses Interview genommen habt. Bleibt weiter so kreativ und hoffentlich gibt es demnächst noch viele Szenen aus BVB-Spielen, die Ihr als Motive für Eure Kollektion verwenden könnt.