Aktionsbündnis „Nein! Zum Dicken Dören“ steigt aus dem informellen Onlineverfahren aus
Die Stadt Waltrop hatte für den 22.03.2021 um 18.00 Uhr zu einer informellen Online-Nachbarbeteiligung eingeladen. Thema: Information zum Stand der Planungen zum zukünftigen Gewerbe- und Industriegebiet „Im Dicken Dören“. Eingeladen waren alle benachbarten AnwohnerInnen der Groppenbrucher Straße zwischen den Straßen „Am Heiderand“ und „Stofferstraße“ in einem Abstand von rund 300 Metern zum Plangebiet. Etwa 30 BewohnerInnen hatten sich zur Teilnehme an der Video-Konferenz angemeldet.
Drei Ziele gab Bürgermeister Mittelbach zur Begrüßung am 22.3. vor: die Anwohner informieren, ihre Sorgen entgegennehmen und Fragen klären. „Wir wollen Sie mitnehmen“, erklärte er. Aber schon bald zu Beginn der gut dreistündigen Sitzung zeichnete sich ab, dass es mit dem „Mitnehmen“ wohl nichts werden könnte. Im Gegensatz zum Aktionsbündnis wollten die VertreterInnen der Stadt allenfalls Gestaltungsspielräume ausloten: „Es geht heute nicht um das Ob, sondern nur um das Wie“, war die klare Botschaft.
Das hatte bereits am 22.3. zu Irritationen der Eingeladenen geführt. In der Nachbereitung der Sitzung wurde den Groppenbrucher Akteuren schnell klar, dass sie sich an der Erarbeitung von „Gestaltungsspielräumen“ im Rahmen dieser informellen Online-Planungswerkstatt nicht weiter beteiligen würden.
So kam es, dass Anfang dieser Woche ein Brief des Aktionsbündnisses an Bürgermeister Mittelbach herausgegangen ist, der ihn nicht erfreut haben dürfte. Der von rd. 140 Eingeladenen unterzeichnete Brief enthält die gemeinschaftliche Absage am geplanten Fortsetzungstermin der informellen Online-Nachbarbeteiligung am 12.4.21. Wörtlich heißt es in der Begründung: „Nach wie vor ist es unser oberstes Ziel, eine Bebauung des „Dicken Dören“ zu verhindern und den Naturraum zu erhalten. Ihre Weigerung, lediglich über das „Wie“ des Projektes zu reden und das „Ob“ nicht thematisieren zu wollen, hat uns in dieser Ansicht weiter bestärkt“.
Vor allem das Aktionsbündnis in seiner Begründung auf den Umstand hin, dass im näheren Umfeld gleichwertige bis bessere Ansiedlungsalternativen speziell für die Fa. Langendorf existieren (insbesondere das Gelände des ehemaligen STEAG Kraftwerks in Lünen).
Das Aktionsbündnis erklärt, sich im wesentlichen auf das offizielle Beteiligungsverfahren zu konzentrieren und in diesem Verfahren über die beauftragte Anwaltskanzlei eine umfassende Stellungnahme anhand der vorgelegten Planung und der hierzu erforderlichen Gutachten abzugeben. Zusätzlich prüft das Aktionsbündnis, ob es sich dem beabsichtigten Klageverfahren der Stadt Dortmund anschließen bzw. eine eigenständige Klage vorbereiten wird.