Dortmunder AfA fordert Mindestkurzarbeitergeld für Gastrogewerbe

11.000 Beschäftigten im Dortmunder Gastrogewerbe könnte damit geholfen werden

„Mindest-Kurzarbeitergeld sofort einführen“ fordert Ulrich Piechota Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen, und weiter „Der erneut verlängerte Lockdown und die wieder stark angestiegene Kurzarbeit verschlechtern die Einkommenssituation von Tausenden ArbeitnehmerInnen weiter.“ Besonders betroffen sind neben den zusätzlichen Arbeitslosen die Kurzarbeitenden mit niedrigen und mittleren Einkommen.

Nach Berechnungen des WSI (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut der Hans-Böckler-Stiftung) würde ein Mindest-Kurzarbeitergeld von 1200 € schon Betroffene mit einem durchschnittlichen Bruttomonatslohn unterhalb 3000 € besser stellen als die derzeitige 60%-Regel. Vor allem aber die Beschäftigten mit niedrigeren Einkommen, die gerade in besonders stark betroffenen Branchen wie beispielsweise im Einzelhandel oder im Hotel- und Gaststättengewerbe arbeiten, brauchen dringend einen höheren Lohnersatz – zumindest dann, wenn sie nicht in die Grundsicherung abgedrängt werden sollen.
„Allein im Dortmunder Gastrogewerbe kämen circa 11.000 Beschäftigte in den Genuss dieser Regelung.So Martin Mura von der Gewerkschaft NGG und er fährt fort: „Die Menschen müssen  jetzt ihre Mieten und Lebenshaltungskosten bezahlen. Wir dürfen sie nicht in die Verschuldung treiben. Gerade in den genannten Bereichen wird nur noch rund ein Viertel der Beschäftigten von Tarifverträgen erfasst, so dass tarifliche Lösungen nur für eine Minderheit Entlastung bringen können.“

Die AfA hatte bereits einen Teilerfolg mit der Erhöhung des Kurzarbeitergeldes nach drei und sechs Monaten erzielt. Sie unterstützt daher die Forderungen der Gewerkschaften ver.di und NGG nach einem Mindest-Kurzarbeitergeld. „Dieses Geld muss jetzt schnell bei den Betroffenen ankommen“, fordert Michael Schröer, stellvertretender AfA-Vorsitzender. Ein neuer Gesetzgebungsprozess sei nicht erforderlich. Die Bundesregierung steuere aktuell in vielen Bereichen der Wirtschaft zügig nach, die ArbeitnehmerInnen dürften in dieser Phase nich außen vor bleiben.

Quelle und Foto: AfA Dortmund