Baudenkmäler im Stadtbezirk Mengede (4)

Wie halten wir es mit den BaudenkmälernDSC00813
im Stadtbezirk Mengede (Folge 4)

Die Denkmalliste der Stadt Dortmund umfasst im Stadtbezirk Mengede 79 Baudenkmäler, darunter je 21 Wohnhäuser, Villen oder Wohnsiedlungen und landwirtschaftliche Gebäude, 16 Wohn- und Geschäftshäuser, je fünf öffentliche Gebäude und Kleindenkmäler, je drei Sakralbauten und Industrieanlagen, zwei Adelssitze sowie je einen Friedhof, ein Geschäftshaus und eine Verkehrsanlage.
Absicht dieser Serie ist es, über die Baudenkmäler im Stadtbezirk Mengede zu informieren. Ein manchmal nicht ganz einfaches Unterfangen, weil es sich häufig um private Entscheidungen handelt, wie man mit einem Denkmal umgeht. Aber: Es gibt auch ein Denkmalschutzgesetz. Unsere Beiträge, die wir in loser Folge einstellen, sollen es dem Leser ermöglichen, das Denkmalschutzgesetz mit der Realität vor Ort zu vergleichen.
Und noch eine weitere Vorbemerkung: Baudenkmäler zu erhalten, ist in dieser Gesellschaft nicht einfach. Kapitalisten, Anarcho-Linke, Bürgerliche und vor allem Behörden sind gleichermaßen gefragt und stehen in der Verantwortung, eine dem Denkmal und damit einer Kultur des Stadtbezirks dienende Lösung zu finden.
In dieser Folge haben wir ein Baudenkmal ausgesucht, an dem das Elend des Denkmalschutzes offenbar wird. Warum sollen Privatpersonen Investitionen zur Erhaltung des denkmalgeschützten Bauwerks vornehmen, wenn die öffentliche Hand dies nicht in gleicher Weise tut. 

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Bei dem hier abgebildeten Bauwerk handelt es sich um ein Denkmal aus dem Jahr 1873. Es steht an der Kreuzung Strückedestraße/Königshalt/Burgring und wurde zum Gedenken an gefallene Mengeder Bürger errichtet, die damals in verschiedenen kriegerischen Auseinandersetzungen ihr Leben gelassen haben. Das Denkmal steht damit seit 132 Jahren an diesem Ort.

DSC00793 Allerdings ist es seit eineinhalb Jahren unvollständig: Es fehlt ein wesentliches Detail. Beim Sturm „Ela“ Pfingsten 2014 kippte ein Baum in unmittelbare Nähe des Denkmals um und riss den Adler zu Boden, der quasi als Kopf auf dem Denkmal thronte. Man stelle sich vor: Der David in Florenz verlöre durch widrige Umstände seinen Kopf oder ein anderes wichtiges Körperteil, und es wäre nach 15 Monaten immer  noch nicht absehbar, wann der Schaden behoben würde…

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Man kann ja über den (Erinnerungs-)Wert solcher Denkmäler streiten. Aber wenn eines  nun mal im Eingangsbereich des Ortsteils Mengede seit 1873 dort steht, hätte es verdient, besser behandelt zu werden, als im Augenblick.

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Und wer mal näher hinschaut: Es ist so, wie mit den meisten öffentlichen und privaten Plätzen. Wenn die öffentlichen Plätze verludern, sagen  gleich die Privatleute: Was die Stadt kann, kann ich schon lange.

Die Verluderung dieses Denkmals lässt sich dokumentieren: DSC00788Diejenigen die sich Sprayer nennen, aber nichts anders sind als Schmierfinken, werden zunehmend Besitz von dieser anscheinend herrenlosen Sache einnehmen.

 

 

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