Jetzt mähen sie wieder – der Mengeder Heimatwald erhält seinen Frühjahrscut 

Das Grünflächenamt delegiert den Rasenschnitt auf die wollespendenen Vierbeiner.

Herdenschutzhunde lassen die Schafe ungestört fressen, verdauen und ruhen. Foto © Diethelm Textoris

Sie sind die geräuschärmsten Rasenmäher der Welt. Umweltverträglich sind sie auf jeden Fall, auch das Prädikat „Öko“ oder „Bio“ haben sie verdient. Sie würden sogar völlig geräuschlos arbeiten, wenn sie nicht immer wieder ein lautes „Mäh“ vernehmen ließen. Wobei nicht klar ist, ob das als Arbeitsaufforderung an die Kolleginnen und Kollegen gedacht ist. Wahrscheinlich ist aber eine ihnen angeborene Kommunikationstechnik. Wir reden von den Schafen, die augenblicklich das Gras im Heimatwald stutzen.

Das war nicht immer so. Bis zum Frühjahr 2018 wurde das Gras von Mitarbeitern des Grünflächenamtes mit dieselbetriebenen Mähern geschnitten. Vom Grünflächenamt kam dann auch der Impuls, diese Tätigkeit den Schafen zu überlassen. „Diese Idee hatte sofort meine volle Zustimmung und Unterstützung“, berichtet der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Mengeder Heimatwald e.V., Axel Kunstmann, der inzwischen auch Bezirksbürgermeister ist. Das Amt verfügte auch über Verbindungen zu den Schäfern. Im Oktober 2018 und im Jahr 2019 trieb Schäfer Horst Wrobel 60 Schafe auf die Wiese des Heimatwaldes. Seit dem vergangenen Jahr stellt Schäfer Christof May seine Herde für die „Mäharbeiten“ zur Verfügung, augenblicklich sind es etwa 150 Schafe. Die knapp 10.000 qm große Fläche wird abschnittweise eingezäunt und den Schafen als Weidegrund überlassen. Damit sie ungestört fressen, verdauen und auch ruhen können, werden sie von zwei Herdenschutzhunden bewacht und beschützt. 

Umweltfreundliche Rasenmäher: Seit Oktober 2018 mähen Schafe den Mengeder Heimatwald. Foto © Diethelm Textoris

Die ganze Aktion wird sicherlich mehr als eine Woche dauern. Natürlich ist nachher keine Grünfläche im Aussehen des heiligen Rasens von Wimbledon entstanden. Das ist auch nicht die Absicht. Aber die Gräser sind gestutzt, und das auf umweltfreundliche Art und Weise. Kunstmann: „Wegen dieser Aktion wurden wir nicht nur mehrfach gelobt, sondern auch mit einem Zuschuss des Umweltamtes aus dem Klimaschutzfond bedacht.“