Einweihung des Pumpwerks Oberhausen gilt als größter und wichtigster Meilenstein
des Emscher-Umbaus
Die Emschergenossenschaft hat am gestrigen Freitag in Oberhausen in Anwesenheit von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet Deutschlands größtes Schmutzwasserpumpwerk und damit den gesamten unterirdischen Abwasserkanal Emscher in Betrieb genommen. Das Finale des Emscher-Umbaus ist somit eingeläutet – bis Ende des Jahres wird die Emscher komplett vom Abwasser befreit sein!
„Der Emscher-Umbau ist ein weltweit beachtetes Infrastrukturprojekt, das die enorme Leistungs- und Innovationsfähigkeit Nordrhein-Westfalens einmal mehr unter Beweis stellt“, sagte Armin Laschet bei der feierlichen Inbetriebnahme in Oberhausen.
„Die Emscher als offener Schmutzwasserlauf ist bald schon Geschichte, dem zentralen Fluss im Ruhrgebiet steht eine blau-grüne Zukunft bevor. Das Generationenprojekt Emscher-Umbau endet, nicht jedoch die Transformation unserer Region“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft mit Blick auf den immer schneller einsetzenden Klimawandel. Die regionale Klimafolgenanpassung, so Paetzel, müsse das nächste große Projekt nach dem Emscher-Umbau sein.
Impulsgeber für die regionale Klimafolgenanpassung
Bereits in den vergangenen rund 20 Jahren hat der wasserwirtschaftliche Emscher-Umbau großen Einfluss auf die Anpassung der Region an die Folgen des Klimawandels gehabt. Bereits zu Beginn des Jahrtausends mahnte die Emschergenossenschaft einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser an. Einerseits, um Überflutungen nach Starkregenereignissen zu vermeiden – andererseits, um bereits renaturierte Gewässer in Hitzephasen vor dem Austrocknen zu bewahren. Im Fokus des Ruhrkonferenz-Projekts ‚Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft‘ stehen ganz aktuell Maßnahmen, die alle dem Ziel dienen, bis 2040 mindestens 25 Prozent der befestigten Flächen vom Kanalnetz abzukoppeln und den Verdunstungsgrad bis 2040 um zehn Prozent in der Region zu erhöhen.
Damit setzt die Emschergenossenschaft fort, was bereits seit 2004 erfolgreich mit Kooperationen wie der „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ sowie der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ begonnen wurde – auch hier arbeiteten das Land NRW, die Kommunen sowie die Emschergenossenschaft zusammen.
Abwasserkanal Emscher und Pumpwerk Oberhausen
Im Fokus des Emscher-Umbaus stand jedoch stets das Ziel, die Emscher komplett vom Abwasser zu befreien. Mehr als 400 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen sind dafür seit 1992 inmitten des ohnehin schon dicht bebauten Ruhrgebietes verlegt worden, vier moderne Großkläranlagen sind zudem in Dortmund, Bottrop, Duisburg und Dinslaken entstanden.
Der in Tiefenlagen von bis zu 40 Metern quer durchs zentrale Ruhrgebiet verlegte Abwasserkanal Emscher (AKE) löst den Emscher-Fluss künftig als „abwassertechnische Hauptschlagader“ der Region ab – und eine Hauptschlagader benötigt ein „Herzstück“: das Pumpwerk Oberhausen! Gemeinsam mit dem AKE wird es ab heute die Emscher zu neuem Leben erwecken. Die Inbetriebnahme der Anlage bedeutet den größten und wichtigsten Meilenstein im Zuge des Emscher-Umbaus, in den die Emschergenossenschaft über einen Zeitraum von rund 30 Jahren knapp 5,5 Milliarden Euro investiert.
Weitere Infos unter: www.eglv.de