Ausstellung vom 31.10.2021 – 04.12.2021 in der Berswordthalle Dortmund
Bundesweit wird 2021 das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ begangen. Die Stadt Dortmund beteiligt sich mit verschiedenen Veranstaltungen und setzt damit ihr Engagement für Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz und gegen jede Form von Antisemitismus fort.
Für jüdische Menschen in Deutschland ist Antisemitismus auch im Jubiläumsjahr eine Alltagserfahrung. In sozialen Medien, Sportvereinen, Schulen und Betrieben und im öffentlichen Raum werden judenfeindliche Hassbotschaften immer aggressiver und häufiger artikuliert. Statistiken belegen eine Zunahme antisemitischer Straftaten. Um Antisemitismus abseits anonymer Fallzahlen abzubilden, hat das Online-Magazin und Informationsportal AVIVA-Berlin in Kooperation mit der Stadt Dortmund seit Anfang 2021 das Interview- und Fotoprojekt „JETZT ERST RECHT – STOP ANTISEMITISMUS!“ durchgeführt.
Dreizehn Jüdinnen und Juden haben sich mit prägnanten Anti-Antisemitismus-Statements an dem Projekt beteiligt.
Ihre persönlichen Antisemitismuserfahrungen wurden in ausführlichen Interviews von der Initiatorin und Projektleiterin Sharon Adler (AVIVA-Berlin) erfragt: Welche Forderungen richten Jüdinnen und Juden an Zivilgesellschaft und Politik? In welchen Bereichen vermissen sie zivilgesellschaftliches Engagement, Solidarität oder Empathie? Was ist ihre Strategie, um Antisemitismus zu bekämpfen? Und nicht zuletzt: Wie würde ihr Statement gegen Antisemitismus lauten, womit würden sie den Aufruf „JETZT ERST RECHT! STOP ANTISEMITISMUS!“ auf dem Demonstrationsplakat ergänzen?
„Dafür einstehen, dass wir in der Öffentlichkeit nicht mehr unsere Davidstern-Ketten oder Kippot verstecken müssen„, so Elisa Lubarov, Studentin an der TU Dortmund.
„Zivilcourage und Mut – statt Aktionismus und Betroffenheit“ fordert Leonid Chraga, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Dortmund. Und Alexander „Sascha“ Sperling, Geschäftsführer des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe K.d.Ö.R. erklärt „Jude sein ist prima! (Allein der Hass auf Juden ist abscheulich).“ Die Balletttänzerin, Choreografin, und Pädagogin Irina Goubernik formuliert gegen Antisemitismus die Aufforderung „Bildungsarbeit gegen das Vergessen und Vorurteile muss gestärkt werden.“
Die Interviews und Fotos der Teilnehmenden sind online auf den Internetseiten der Stadt Dortmund und AVIVA-Berlin veröffentlicht. Die Plakate der Teilnehmenden mit ihren individuellen Anti-Antisemitismus-Statements werden nun im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ausgestellt werden großformatige Fotos der Teilnehmenden mit den Demo-Schildern sowie Textauszüge aus den Interviews in der Zeit vom 31. Oktober bis zum 4. Dezember in der Berwordthalle.
Eröffnet wird die Ausstellung am 31.10.2021 mit einer Podiumsdiskussion, moderiert von Sharon Adler.
Besonders für Schulklassen steht die Ausstellung auch als Lernort zur Verfügung. Die Stadt Dortmund bietet in Kooperation mit ADIRA geführte Ausstellungsbesuche mit begleitenden Workshops an. Rückfragen und Anmeldung unter: vielfalt@stadtdo.de.